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1468 - Tanz im Totenreich

1468 - Tanz im Totenreich

Titel: 1468 - Tanz im Totenreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deutete nicht nur nach rechts, sie drehte zudem ihren Oberkörper und setzte sich aus dem Stand in Bewegung.
    Ihr Ziel war das unbebaute Grundstück, das wie ein natürlicher Spielplatz inmitten der Großstadt lag. Sie schaute sich nicht nach mir um, sie wedelte nur mit den Händen, um mir zu zeigen, dass ich ihr folgen sollte, was ich auch tat, denn inzwischen war meine Neugierde größer als die Vorsicht geworden.
    So ging ich ihr nach.
    Ihre Schritte waren nicht zu hören. Kein Laut, der beim Auftreten entstand. Die seltsame Person blieb lautlos. Ich hatte das Gefühl, als würden ihre Füße den Erdboden gar nicht berühren.
    Dann hatte sie die Gasse verlassen und bewegte sich auf dem Grundstück weiter, dessen Boden ziemlich uneben war. Nur waren die Hindernisse schlecht zu sehen, weil sie sich zumeist unter den hoch wachsenden Gräsern verbargen.
    Ich hatte nur für einen Moment gezögert. Dann nahm ich die Verfolgung auf. Die Unbekannte schien sich ihrer Sache sehr sicher zu sein, denn sie schaute sich nicht ein einziges Mal nach mir um.
    Was hatte sie vor? Wo wollte sie hin? Was, zum Teufel, wollte sie mir zeigen?
    Ich hatte keine Ahnung, aber ich blieb ihr auf den Fersen und sah, dass sie an einigen Sträuchern entlang strich. Zumindest jetzt hätten sich die Zweige der Sträucher bewegen müssen. Es geschah jedoch nicht, denn das Kleid schien durch die Zweige hindurch zu schweben.
    Ich war ziemlich verunsichert, dann aber auch überzeugt, dass ich es nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatte. Ich tippte auf ein feinstoffliches Wesen, das sich jetzt nach rechts wandte, schneller ging und plötzlich verschwunden war.
    Da konnte ich hinschauen, wo ich wollte, ich bekam die Gestalt nicht mehr zu Gesicht.
    Sicherheitshalber kletterte ich auf einen kleinen Erdhaufen. Von ihm aus hatte ich die beste Übersicht, aber auch jetzt entdeckte ich sie nicht.
    Sie war nicht mehr auf dem Grundstück. Oder nur nicht mehr zu sehen. Die Nacht oder was auch immer hatte sie verschluckt.
    Ich kam mir ziemlich dumm auf dem Erdhaufen vor. In der Nähe vernahm ich noch das Zirpen der Grillen, und auch die leisen Geräusche der Feldmäuse überhörte ich nicht.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Warum hatte mich die Erscheinung an diesen Ort geführt? Ich fand weiterhin keine Antwort, bis etwas Besonderes passierte, denn ich hörte plötzlich einen wimmernden Schrei.
    Meine Nackenhaare stellten sich zwar nicht auf, aber viel fehlte nicht daran. Ich vernahm den Schrei erneut. Erklang so leise, dass ich ihn in der Gasse nicht vernommen hätte.
    Nach dem zweimaligen Hören wusste ich Bescheid. Dieser Laut stammte nicht von einem Tier, ihn hatte ein Mensch ausgestoßen, und dieser Mensch musste sich in großer Not befinden.
    War das der Grund, warum man mich auf dieses Grundstück gelockt hatte? Ob jemand den Schrei in meiner unmittelbaren Nähe abgegeben hatte, wusste ich nicht. Jedenfalls auf dem Grundstück, und da schien jemand in Not zu sein.
    »Halt deine Schnauze, verdammt!«
    Ich zuckte zusammen. Dieser Befehl hatte mich überrascht. Aber irgendwie fühlte ich mich auch in der Wirklichkeit angekommen.
    Ich wusste jetzt, dass hier etwas passierte, aber ich musste noch den genauen Ort finden.
    »Zieh deine Klamotten freiwillig aus. Wenn nicht, bekommst du das Messer zu spüren, und glaube mir, es wird dir keinen Spaß machen.«
    »Bitte – bitte – ich will nicht! Bitte nicht vergewaltigen! Ich möchte nur…«
    Ein hartes Lachen war die Antwort. Danach hörte ich erneut den wimmernden Laut. Diesmal klang er noch gequälter.
    »Ist dir jetzt klar, was mit dir geschieht, wenn du mir nicht gehorchst?«
    »Ja, ist es.«
    »Dann weg mit dem Slip. Oder ich zerreiße ihn.«
    Genau das hatte ich noch hören wollen. Nicht wegen der Worte, ich wusste jetzt, wohin ich gehen musste, und stellte zugleich fest, dass dieses Grundstück gar nicht mal so klein war. Das war mir früher nie aufgefallen.
    Ich bewegte mich in eine bestimmte Richtung und musste weiterhin verdammt Acht geben, nicht zu stolpern. Ich traute mich auch nicht, meine Leuchte einzuschalten, weil ich den Typ nicht vorwarnen wollte.
    Er war zu hören. Nur sprach er jetzt nicht mehr, sondern gab ein Keuchen von sich.
    Ich blieb noch mal stehen. Meine Augen hatten sich an die Umgebung gewöhnt, und ich stellte fest, dass das Gelände vor mir ein wenig abfiel. Vielleicht bildete es dort eine Mulde, die durch Sträucher und hohe Gräser abgeschirmt wurde.
    Da musste ich hin.
    Die

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