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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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logisch erklären läßt. Und das macht mlr angst. Ich werde sterben, wenn es so weitergeht."
    Punternat ließ vor Schreck jede Verformung und jede Verkleidung fahren und präsentlerte sich als ganz normaler Matten-Willy. Das war etwaa, das er sonst mit geradezu neurotischer Hartnäckigkeit vermied, selbst wenn er schlief. „Sterben!" rief er entsetzt. „Das darfst du nicht!"
    „Ich will es auch nicht", versicherte das Zentralplasma. „Das darfst du mir getrost glauben. Aber ich weiß nicht, wie ich es verhindern soll. Die Posbis suchen schon seit über einer Stunde nach dem Fehler, und sie haben noch immer nichts gefunden."
    „Was ist mit den Matten-Willys? Beteiligen sie sich auch an der Suche?" fragte Icho Tolot. „Selbstverständlich - alle, die dafür in Frage kommen. Leider sind das nicht allzu viele. Die meisten von ihnen sind für eine so schwierige Aufgabe nicht qualifiziert. Ihre Stärken liegen auf einem andern Gebiet."
    „Das ist nicht wahr!" rief Punternat erschrocken. „Sei stiU!" befahl Icho Tolot. „Das Zentralplasma kennt sowohl eure Stärken als auch eure Schwächen.
    Es weiß sehr genau, wie es euch einzusetzen hat."
    Er schwieg für einen Augenblick, und Punternat machte sich ganz klein. Er hatte das Gefühl, daß man ihm soeben den schlimmsten Tadel seines Lebens erteilt hatte, und das schmerzte ihn. Instinktiv begehrte er dagegen auf, denn er hielt diesen Verweis für ungerecht.
    Wie soll ich etwas wissen, wenn man niemals versucht hat, es mir beizubringen? fragte er das Zentralplasma in Gedanken. Die Posbis kennen sich mit den technischen Dingen so gut aus, daß sie keinen von uns an derartige Aufgaben heranlassen.
    Aber andererseits hatte Punternat auch niemals versucht, etwas über die Arbeit der Posbis zu erfahren oder gar von ihnen zu lernen. Er hatte sich noch nicht einmal um seine Pflichten als Matten-Willy gekümmert. Er hatte seine Zeit mit dem unablässigen Studium der spärlichen Unterlagen über altterranische Schauspielkunst und die großen Taten seines Vorfahren verbracht und sich in der Kunst geübt, menschliche Gestalt anzunehmen und menschliche Verhaltensformen nachzuahmen. Er hatte kein Recht, sich jetzt für seine Artgenossen in die Bresche zu werfen. Genaugenommen hatte er noch nicht einmal das Recht, jetzt an diesem Ort zu sein.
    Wie konnte er es wagen, unter diesen Umständen überhaupt das Wort an das Zentralplasma zu richten? „Einer der Posbis da draußen", fuhr Icho Tolot nachdenklich fort, „erwähnte die Versuche der Haluter, die psionische Komponente der von dir ausgehenden Impulse zu nutzen. Er äußerte den Verdacht, daß diese Versuche an deinem jetzigen Zustand schuld sein könnten. Ist das auch deine Meinung?"
    „Solange niemand weiß, wo der Fehler liegt, kann man keine Möglichkeit ausschließen", sagte das Zentralplasma zögernd. „Das Experiment der Haluter gehört selbstverständlich dazu. Es ist ein Unternehmen, dessen Rückwirkungen auf mich und mein Befinden schwer zu berechnen sind."
    „Es gibt dabei keine Rückwirkungen", bemerkte Tenquo Dharab in einer Mischung aus Ärger und Ungeduld. Er versuchte gar nicht erst, seine Gefühle zu kaschieren.
    Punternat empfand heftige Wut angesichts dieser Bemerkung. Er hätte nie geglaubt, daß ein Haluter so taktlos sein konnte.
    Icho Tolot schien ähnlich zu denken, denn er warf Tenquo Dharab einen scharfen Blick zu. Er verzichtete jedoch darauf, Tenquo Dharab ähnlich streng zurechtzuweisen, wie er es bei dem Matten-Willy ohne jedes Zögern getan hatte. „Dies ist eines der Probleme, mit denen ich zur Zeit nicht fertig werde", bemerkte das Zentralplasma, und seine Stimme klang so matt, daß Punternats Wut sofort verflog. Die Sorge um das Zentralplasma fegte jeden anderen Gedanken hinweg. Punternat hatte große Angst. „Kannst du das genauer erklären?" fragte Icho Tolot behutsam, als das Zentralplasma auch nach einer längeren Pause nicht weitersprach. „Es sind die Haluter", sagte das mächtige Wesen zögernd und langsam. „Es befinden sich einige von ihnen auf Dongan, auch hier in der Anlage. Sie sind sehr beunruhigt und besorgt, aber keiner von ihnen möchte die Möglichkeit in Betracht ziehen, daß ihr Experiment etwas mit der Verschlechterung meines Zustands zu tun haben könnte. Natürlich stellen sie Nachforschungen an, aber sie tun es sehr unwillig."
    „Das kann ich mir nicht vorstellen!" knurrte Tenquo Dharab. „Verzeih mir, wenn ich dir widerspreche", erwiderte das Zentralplasma.

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