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1468 - Zentralplasma in Not

Titel: 1468 - Zentralplasma in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Aber dies ist eine Tatsache.
    Die Haluter suchen nicht nach dem Punkt, an dem ihr Experiment mich möglicherweise schädigt, sondern sie sind eigentlich nur bemüht, zu beweisen, daß es keine solche Schädigung geben kann. Dies sind keine guten Voraussetzungen. Wer etwas nur zu dem Zweck sucht, um zu beweisen, daß es gar nicht erst existiert, der wird wahrscheinlich auch nichts finden -weil er nämlich gar nichts finden will. Derartige Vorurteile müssen sich zwangsläufig negativ auswirken."
    Punternat sah, daß Tenquo Dharab zu einer scharfen Entgegnung ansetzte, und er ballte die schnell gebildeten Fäuste. So ganz und gar konnte er eben doch nicht von seinen alten Gewohnheiten lassen.
    Icho Tolot ergriff das Wort, bevor sein Artgenosse etwas sagen konnte, und Punternat war ihm dankbar dafür. Dieser Icho Tolot schien ihm wesentlich objektiver und zugänglicher als Tenquo Dharab zu sein.
    Er hätte nie gedacht, daß es solche Unterschiede zwischen den Halutern gab. „Ich glaube, daß du uns nicht die ganze Wahrheit sagst", sagte Icho Tolot gedehnt. „Du hast einen bestimmten Verdacht, und es hat etwas mit diesen Experimenten zu tun."
    Das Zentralplasma schwieg. „Ist es so?" drängte der Haluter. „Du hast recht", gab das Zentralplasma zu - widerwillig, wie es Punternat scheinen wollte. „Ich weiß nicht recht, wie ich es ausdrücken soll, und es klingt absurd."
    „Versuche es wenigstens!" bat Icho Tolot. „Ich glaube zu spüren, daß da etwas Fremdes ist", erklärte das Zentralplasma zögernd. „Natürlich kann nichts Fremdes da sein, denn wie hätte es in meinen Lebensbereich gelangen sollen?"
    „Weil nicht sein kann, was nicht sein darf", murmelte der Haluter. „Allmählich verstehe ich, wo hier das Problem liegt. Und die Posbis haben wohl kaum die richtigen Voraussetzungen, um ein so kniffliges Rätsel zu lösen."
    Die drei Haluter wechselten schnelle Blicke miteinander. Punternat sah es, und es fiel ihm auf. Er kannte siqh rnit den Reaktionen von Halutern nicht gut genug aus und hätte es daher nicht beschwören können, aber ihm wollte es scheinen, als seien sie beunruhigt.
    Das Zentralplasma wartete. Punteiv nat wartete ebenfalls. Eine seltsame Spannung hatte ihn ergriffen. „Ich rnöchte dir einen Vorschlag rnachen", sagte Icho Tolot schließlich. „Ich bin zwar ein Haluter, aber ich komme nicht vom Planeten Halpat, sondern aus der Milchstraße."
    Punternat sprang fast einen Meter hoch in die Luft, so überrascht war er von dieser Eröffnung, Aber da niemand ihn beachtete und Icho Tolot sofort weitersprach, enthielt er sich jeden Kommentars. „Auch Domo Sokrat ist in bezug auf das Experiment der Haluter weitgehend unbefangen", fuhr der Haluter fort. „Tenquo Dharab bringt die nötigen Kenntnisse mit, und es gehören außerdem ein Posbi und ein Matten-Willy zu unserer Gruppe. Gib uns die Erlaubnis, uns an der Suche nach dem Fehler zu beteiligen. Vielleicht haben wir Erfolg."
    Das Zentralplasma dachte darüber nach. „Gut", sagte es dann. „Aber ihr solltet sofort beginnen. Ich weiß nicht, wieviel Zeit mir noch bleibt."
    Das klang so traurig und mutlos, daß es Punternat fast das Herz zerriß.
    Er hatte Heldenrollen immer gemocht, und es war durchaus denkbar, daß ihm diese Ideen von Mut und Opferbereitschaft im Hirn herumspukten, ohne daß es ihm bewußt wurde. Aber auf jeden Fall war er fest enk schlossen, zu tun, was immer in seinen Kräften lag. Mit einem Anflug von Stolz gab er sich sogar für einen Augenblick der angenehmen Vorstellung hin, daß er zum Retter des Zentralplasmas werden könnte.
    Wenn Weggelbil davon erfuhr, würde er grün vor Neid werden.
    Ich werde ein guter Matten-Willy sein! dachte er. Der beste Matten-Willy, den das Zentralplasma sich nur wünschen kann. Und wenn ich mein Leben dafür hergeben muß!
    Danach hatte er große Schwierigkeiten, den Anschluß nicht zu verpassen, denn dle anderen waren bereits unterwegs. Vom Rest der Unterhaltung zwischen den Halutern und dem Zentralplasma hatte Punternat über seinen Träumereien gar nichts mehr mitbekommen
     
    5.
     
    Irgend etwas mußte ihm entgangen sein, während er sich seinen Wunschträumen hingegeben hatte, denn Icho Tolot und seine Begleiter schienen genau zu wissen, wohin sie sich wenden mußten, und sie konnten die entsprechenden Hinweise eigentlich nur vom Zentralplasma bekommen haben.
    Das hast du davon, sagte Punternat in Gedanken zu sich selbst. Du mußt aufmerksamer sein, sonst kann aus dir niemals

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