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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eines
Sippenführers befand.
    In jener
Nacht - so war gerüchteweise bekannt - wurde einer aus der Mitte aller
Anwesenden gewählt. Er war würdig, die Totenmaske zu tragen. Wer sie jedoch
aufsetzte, verschwand danach auf gespenstische Weise. Was war Wahrheit, was
Dichtung? Kein Außenstehender hatte jemals an dem Fest der Totenmaske teilgenommen.
Und wer es dennoch versucht hatte, von dem hörte und sah man danach nichts
mehr.
    Das
-Fahrende Volks wie man die Zigeuner auch nannte, hatte seine eigenen
kultischen Bräuche, seine unverwechselbaren Legenden und Mythen, über die man
auch heute noch nichts Näheres wußte.
    Larry Brent
alias X-RAY-3 wollte deshalb den Versuch machen, den Vorhang zu lüften, in der
Hoffnung, einen Zipfel des Geheimnisses zu ergründen.
    In der Zeit,
während Brent das Zigeunerlager beobachtete, kamen weitere Fahrende hinzu.
Schätzungsweise hielten sich dort unten in der Bucht jetzt schon rund hundert
Menschen auf.
    Ebenso
vorsichtig wie er sich nach vorn gebeugt hatte, lehnte X-RAY-3 sich wieder
zurück, um hinter dem Felsvorsprung unterzutauchen.
    Dabei konnte
der Agent nicht verhindern, daß einige Steinchen ins Rutschen gerieten und nach
unten kullerten.
    Sie sprangen
über die Felsvorsprünge hinweg. Einige blieben in Rissen und Spalten hängen,
andere fielen direkt in die Bucht.
    Instinktiv
den Atem anhaltend; kauerte Brent in seinem Versteck in der Hoffnung, daß
keiner auf die Idee kam, nachzuschauen, was den Mini-Steinschlag ausgelöst
hatte.
    X-RAY-3
vertraute auf sein Glück.
    Vorsichtig
spähte er wenig später von der entgegengesetzten Seite des Felsens in die Tiefe
und sah, daß das Leben dort unten genauso weiter ging wie vorhin.
    Keiner der
Anwesenden rechnete offensichtlich damit, daß sie beobachtet würden, obwohl es
dafür doch einen plausiblen Grund gab. Die Totenmaske .. . Schöpften sie
wirklich keinen Verdacht?
    Larry Brent
verhielt sich weiterhin, als hätte er alles zu verlieren. Diese Einstellung
hatte sich in den meisten Situationen als richtig erwiesen.
    Meter für
Meter kletterte er in die Tiefe, umrundete auf diese Weise den Felsvorsprung
und kam näher ans Meer heran.
    Von der
Seite her konnte er schließlich einen Blick auf den sich immer mehr füllenden
Lagerplatz werfen. Dort herrschte ein wahres Menschengewimmel. Ständig trafen
neue Besucher ein. Zigeuner aus aller Welt versammelten sich hier. Sie schienen
einem lautlosen Ruf zu folgen.
    Die bunte
Kleidung der Frauen vor allem bot ein farbenprächtiges Bild gegen den
rotbraunen Hintergrund der Steilwände, auf dem hellen Sand der Bucht.
    Die
spärlichen Hinweise auf das Treffen der Zigeuner konnte der Amerikaner nun
durch eigene Beobachtungen und Kombinationen ergänzen. Er stellte fest, daß ein
dicker, breitschultriger Mann mit langen Koteletten, die bis zu den Kinnbacken
reichten, und einem dicken Schnauzbart offenbar das Sagen hatte. Der Zigeuner
trug ein großkariertes Hemd, das halb aufgeknöpft war, so daß die dicht
behaarte Brust bloß lag. Die Hemdsärmel waren hochgekrempelt.
    Jeder
Ankömmling traf unmittelbar nach seiner Ankunft mit diesem Mann zusammen, der
eine gewisse Zeit redete und ihnen dann ihren Standort in der Bucht zuteilte.
Der Dicke war ständig von einer Horde Kinder umringt, die ihm auf Schritt und
Tritt folgte. Manche ergriffen immer wieder seine rechte Hand, an der er einen
auffallend großen Ring trug, den die Kleinen küßten. Auch von den ankommenden
Erwachsenen war in ehrerweisender Geste dieser Ring geküßt worden.
    Was hatte
das zu bedeuten?
    So nahe wie
möglich schlich sich X- RAY-3 an das Lager heran, um alles genau mitzubekommen
und so viel wie möglich für sich und seine Mission herauszuschlagen.
    Trotz aller
Vorsicht jedoch entging ihm, daß nur eine Steinwurfweite entfernt eine weitere
Person zwischen den Felsen herumkroch und ihn seit einiger Zeit nicht aus den
Augen ließ!
    Es handelte
sich um einen drahtigen Halbwüchsigen mit dunklen, stechenden Augen und nackenlangem,
blauschwarzem Haar.
    Der Junge
beobachtete X-RAY-3 schon die ganze Zeit über.
    Lautlos wie
ein Schatten lief er geduckt zwischen den Felsen entlang, verfolgte Brent und
tauchte schließlich unter, um wenig später als einer unter vielen auf dem
Lagerplatz der Zigeuner zu erscheinen.
    Larry Brent
nahm den Halbwüchsigen nicht bewußt wahr. Er ahnte nicht, daß sein Beobachter
in diesen Sekunden zu dem dicken Zigeuner mit dem Schnauzbart ging.
    Der Junge
lief neben dem Dicken her.
    »Und ?«

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