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147 - Hinter der Totenmaske

147 - Hinter der Totenmaske

Titel: 147 - Hinter der Totenmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dumpfen Aufschlag, ohne den Körper wahrzunehmen.
    Im nächsten
Moment erwischte es ihn!
    Er erhielt eine Stoß in den Rücken. Der Unsichtbare aus dem Zimmer
stand hinter ihm und griff ihn an.
    Iwan wurde
nach vorn gedrückt und glaubte im ersten Moment, daß er es nur mit einem
einzigen Gegner zu tun hatte.
    Das war ein Trugschluß ...
    X-RAY-7
wollte sich noch herumwerfen, um dem Angreifer in seinem Rücken pari zu bieten.
Da packten Hände von oben zu, faßten unter seine Schultern, rissen ihn seitlich
über die Brüstung und ließen einfach los.
    Das alles
ging so schnell, daß Kunaritschew nicht mehr dazu kam, irgendeine
Abwehrmaßnahme zu ergreifen. Er ruderte mit den Armen in der Luft, als suche er
im Unsichtbaren einen Halt. Doch seine instinktive Bewegung konnte
logischerweise zu keinem Erfolg führen.
    Von
Unsichtbaren bezwungen, fiel der Russe wie ein Stein in die Tiefe, kam dort
auf, fiel auf etwas Weiches, fühlte, wie ein Ruck durch seinen Körper ging, und
im nächsten Augenblick erlosch die Welt um ihn herum . . .
    Er war
verrückt danach, die Maske wieder aufzusetzen.
    Es war wie
eine Sucht. Er konnte sich der faszinierenden Bilder, der schaurig schönen
Eindrücke nicht erwehren, die dann in sein Innerstes strömten und ihn
berauschten.
    Allein der
Gedanke daran beflügelte ihn.
    So kam es,
daß er am frühen Mittag von Arles wegflog, um nach Deutschland zurückzukehren.
    Gut
zweieinhalb Stunden später landete die Maschine der französischen
Fluggesellschaft auf dem Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt.
    Noch eine
Stunde verging, ehe Walter Hordegen sein Gepäck im Wagen der Tiefgarage unter
dem Sheraton-Hotel verstaut hatte und nach Hause zurückfahren konnte.
    Er wohnte in
der Wegscheidstraße in Preungesheim. Nicht weit von der Frauenstrafanstalt
entfernt, lebte er in einem dreistöckigen Mietshaus, das vor fast zwanzig
Jahren von einer Siedlungsgesellschaft errichtet worden war.
    Er wohnte in
einer Zwei-Zimmer-Wohnung mit Schrägwänden direkt unter dem Dach.
    Hordegens
Ankunft wurde von den Hausbewohnern nicht registriert. Der allein lebende Mann
huschte wie ein Schatten durch’s Treppenhaus, in dem Essensgeruch aus
verschiedenen Wohnungen für ein seltsames Luftgemisch sorgte.
    Oben
angekommen, drückte er nach Betreten der Wohnung die Tür ins Schloß, stellte
den Koffer in den Flur und eilte sofort in das kleine Wohnzimmer, in dem es
außer einer schmalen Regalwand mit vielen Büchern, einem Sofa und zwei Sesseln
in schwedischem Stil und einem dazu passenden, flachen Holztisch keine weiteren
Einrichtungsgegenstände gab.
    Wie überall
in der Wohnung war auch hier das kleine Fenster zugezogen.
    Es herrschte
eine dämmrige Atmosphäre.
    Walter
Hordegen dachte mit keinem Gedanken mehr an sein Erlebnis in Aigues-Mortes.
Obwohl es doch eine so einschneidende Erfahrung gewesen war, hatte jetzt nur
eine einzige Überlegung noch Platz in seinem Bewußtsein: sich die Maske
aufzusetzen und hinüberzugehen in das Land der Toten ...
    Es nahm das
Sitzkissen vom Sofa. Darunter befand sich ein eingearbeiteter, abgedeckter
Kasten, dessen Deckel sich nach oben klappen ließ.
    Und im
Kasten lag - die Totenmaske!
    Ein großer,
grinsender Totenschädel aus fahlem Gebein.
    Die Augen
waren rund und schwarz, und wenn man in sie hineinsah, hatte man das Gefühl, in
ein unergründliches, tiefes Loch zu schauen, das eine beinahe hypnotische
Ausstrahlungskraft besaß.
    Mit einer
hastigen Bewegung streifte Hordegen sein Jackett ab und warf es achtlos über
einen Sessel.
    Nach dem
Flug war er hungrig, durstig und hatte auch das Verlangen, sich unter die
Dusche zu stellen und frisch zu machen.
    Doch ein
anderer Trieb war stärker in ihm.
    Der Wunsch,
endlich wieder die Maske aufzusetzen, stand über allem und drängte die anderen
Empfindungen weit zurück.
    Mit
zitternden Händen griff er nach dem Totenschädel.
    Unwillkürlich
beschleunigte sich Hordegens Atem. Er konnte nichts dagegen tun.
    Gefühle
stritten in ihm. Auf der einen Seite wünschte er dieses grausige Ding in die
tiefsten Tiefen der Hölle, wo es hingehörte, woher es kam. Auf der anderen
Seite war er fasziniert von dem Besitz, der ihm so viel gab, ihn aber auch
zugrunde richten konnte, wenn das stimmte, was Estrella ihm prophezeit hatte
und was er selbst spürte ...
    Der Schädel
hatte die Form eines Totenkopfes von einem menschlichen Skelett. Und doch gab
es einen augenfälligen Unterschied. Dieser Kopf war mindestens ein Drittel
größer als ein

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