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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Aus dem Deckshaus ertönte das anheimelnde Geräusch eines Korkens, der aus der Flasche gezogen wurde. Gleich darauf kam Thomas mit fünf Gläsern und einem kalten Rosewein heraus. Auch er war ein großer Freund des schönen Geschlechts, und er schien sich einen heroischen Entschluß abgerungen zu haben.
    „Auf die alte, todesverachtende Tauchergemeinschaft…", fing er an, und Roquette ergänzte mit einem unnachahmlich ansteckenden Lachen: „… und die der Edelmetallhändler und -Verarbeiter!"
    Die Uferfelsen warfen das Gelächter in kurzen Echos zurück. Der Wein gluckerte in die Gläser. Thomas verkündete mit wichtiger Miene: „Gastfreundschaft zeichnet unsere Gilde aus. Willkommen, Roquette, an Bord. Du kannst, wenn es denn schon sein muß, hier schlafen. Zubehör haben wir reichlich. Ich durchbreche wegen deinem Charme die geheiligte Regel unserer Altherrenfahrt."
    „Für mich? Eine Ausnahme? Thomas, ich danke dir!"
    Roquette sprang auf, umarmte ihn und küßte ihn erleichtert auf beide Wangen. Dann hob sie das Glas, verschüttete dabei etwas Wein und sah nacheinander die anderen Männer an.
    „Danke, Freunde", sagte sie. „Ich werde in der Kapelle meines Herzens jede Menge Kerzen für euch anzünden."
    „Was hat sie gesagt?" fragten Lutz und Hans. Thomas übersetzte, holte einen nassen Lappen und wischte den Weinfleck vom Teakholzdeck.
    Oliver lächelte kurz und fragte:„Geschichtliche Untersuchungen? Wenn ich meine diversen Quellen richtig studiert habe, sind lediglich die Signaltürme oder Wachtürme geschichtlich interessant. Drei Stück, in Porto, auf der Calanche und neben Girolata."
    „Es handelt sich um den Turm dort oben", antwortete Roquette und zeigte in die Richtung. Von hier aus war er nicht zu sehen, aber er war ihnen während der Fahrt zur Castagna aufgefallen. „Interessante Forschungen? Sind Sie… bist du einschlägig ausgerüstet?"
    Roquettes Lachen erschien Oliver ein wenig seltsam, als sie antwortete:
    „Sehr interessant. Ich hoffe, daß meine Ausrüstung ausreicht."
    Thomas, der um die mühsam hergestellte Ordnung und um Einhaltung des Stundenplans fürchtete, erkundigte sich: „Hast du irgendwelche wichtigen Termine? Mußt du nach Porto? Wir haben beschlossen, heute zu faulenzen, auf dem Schiff zu kochen, morgen in Porto einzukaufen und dann abzustimmen, was wir so treiben."
    „Wann gehst du nach Porto?"
    „Wir wollen vormittags einkaufen. Mit dem kleinen Boot. Es gibt auch einen Outboarder dafür." „Nehmt mich mit. Dann leihe ich mir ein Motorino. Vorhin hat mich einer von den Badenden dort mitgenommen."
    „Dann ist ja alles wieder klar", brummte der Skipper. Roquette nickte in die Richtung des Deckshauses und erklärte: „Um das Kochen braucht ihr euch keine Sorgen zu machen. Französische Hausmannskost. Einverstanden? Hängt natürlich von den Vorräten ab."
    „Endlich jemand, der auf diesem Schiff eine gute Idee hat", rief Hans Stucker triumphierend. Roquette bezog diesen Ausruf auf sich und fragte: „Was hat 'ans gesagt?"
    Diesmal übersetzte Oliver. Abgesehen von Thomas, der von nahezu jedem weiblichen Wesen um den Finger zu wickeln war - vorausgesetzt, sie war nett und gutaussehend -, hatte Oliver am schnellsten den besten Kontakt mit Roquette. Die Frau fesselte ihn.
    „Thomas? Ich ziehe mich unten um, ja?"
    „Ich zeige dir ein Stück leeren Schrankes", sagte er. „Die Toilette ist hier…"
    Bei Männern, von denen die Seefahrt konsequent betrieben wurde, waren auch die Ausnahmen geregelt. Thomas bewies es wieder einmal. Roquette bewies ihrerseits, daß sie auf der RAYON DU PHARE das Notwendige gelernt und begriffen hatte. Während Oliver sich die Schwimmflossen anzog und die Taucherbrille aufsetzte, verstaute Roquette ihr Zeug in den Schrankfächern. Mit dem Schminkkoffer ging sie besonders vorsichtig um. Wieder fiel Oliver der reiche und ungewöhnliche Silberschmuck der Frau auf. Er schnippte seinen Zigarettenrest ins Wasser und turnte über die ausgeklappte Duraluminiumleiter zuerst auf die Badeplattform, kühlte sich eine Weile lang ab, dann warf er sich mutig ins Wasser. Es war mindestens vierundzwanzig Grad warm.
    „Herrlich! Wie im Prospekt", rief er zu Thomas und Roquette hinauf, die auf der Bugreling saßen und miteinander sprachen. Roquette winkte und gab zurück: „Ich komme gleich."
    Sie trug einen winzigen, weißen Badeanzug. Mit ihrer tiefgebräunten Haut und dem fast weißen Haar wirkte sie auf Oliver wie eine gestrandete Nixe. Er schwamm

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