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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Urlaub zu machen. Von allen Seiten war dazu viel Rücksichtnahme und Klugheit nötig. An diesem Abend gab es keine Schwierigkeiten. Roquette war mühelos in der Lage, nicht nur die vier Männer mit der Qualität ihres Essens zu überzeugen, sondern sie verhielt sich an Bord wie ein Profi.
    Sie spielte ihre Schönheit ebensowenig aus wie den Umstand, daß sie auf einer seltsamen Mission war. Sie machte weder Oliver noch einem der anderen Freunde schöne Augen; sie spülte sogar das Geschirr ab und räumte die Pantry auf.
    Bis elf Uhr, bis jeder von ihnen von einem langen, sonnenerfüllten und ruhigen Tag müde wurde und gähnte, saßen sie zusammen und unterhielten sich. Um elf Uhr und fünf Minuten kam eine Meldung aus dem Radio, die Roquette zu elektrisieren schien. Sie bat um Ruhe und hörte zu.
    Drei Studenten wurden vermißt. Sie hatten sich für gestern mittag mit Verwandten in Porto verabredet. Sie wollten einen Teil der korsischen Küste erwandern und hatten davon gesprochen, über das Plateau der Calanche nach Porto abzusteigen. Die Gendarmerie war verständigt; es wurden Kommandos zusammengestellt. Der Sender würde jede Meldung weitergeben und rief auf, einschlägige Beobachtungen zu melden.
    „Der Turm auf der Calanche", sagte Roquette, als habe sie diese Meldung erwartet, oder befürchtet.
    „Meinst du", fragte Oliver behutsam, „daß die Studenten mit dem Turm etwas zu tun haben? Ein Unglück?"
    „Ich weiß es nicht", flüsterte sie.
    Auf der langen Bank an Backbord wurden zwei Decken und ein Laken über die Polster gespannt. Thomas brachte seinen Schlafsack, Kissen und das Moskitonetz. Oliver lud den Walkman mit einer neuen Kassette und zeigte Roquette, wie das Gerät zu bedienen war.
    „Falls wir zu laut schnarchen", sagte er und legte eine Handvoll Kassetten daneben. „Und wir schnarchen garantiert."
    „Danke dir."
    Eine halbe Stunde später herrschte Ruhe.

    Seltsames ging in der Welt der Dämonen vor, hatte ihr Dorian Hunter berichtet. Einige von ihnen verloren in entscheidenden Augenblicken Teile ihrer dämonischen Fähigkeiten oder diese Fähigkeiten ganz. Was der Turm an üblen Überraschungen für sie bereithielt, darüber wußte sie nur unvollständig Bescheid.
    Auf dem Gepäckträger des Mopeds war Roquettes großer, leicht ramponierter Schminkkoffer mit den Utensilien befestigt, mit denen sie vielleicht die Dämonen töten konnte. Diese letzte Nacht hatte sie keinen Alptraum gehabt, aber mit Schaudern dachte sie an die Nächte davor. Mit laut knatterndem Motor fuhr das Moped die erste, langgezogene Gerade nach den vielen Kurven über Porto hinauf. Es gab sehr wenig Gegenverkehr. Nur zwei Autos hatten Roquette überholt.
    Roquette war angespannt, ernst und voller Sorge. Sie dachte an die drei Studenten. Ihr Argwohn sagte ihr, daß die Wanderer in die Hand der Dämonenschar gefallen waren. Sie war nicht sicher, aber sie ahnte Schlimmstes. Wo waren die Gendarmen, die nach den Vermißten suchten?
    „Alte Dämonen sind es", murmelte sie in den warmen Wind. „Dämonen der Nacht. Wie Seth-Hega-Ib. In der hellen Sonne werden sie mir nichts tun wollen."
    Sie drehte am Gasgriff und steuerte in die Kurve. Der Auspuff stieß graue Wölkchen aus. Der Turm der Vampirin Gisebauxe war noch nicht zu sehen, aber Roquette würde ihn auch ohne jedes Wissen finden können. In den endlos langen und qualvollen Tagen ihrer Gefangenschaft in Le Castellet hatte sie die Dämonen über ihresgleichen sprechen hören; über die Vampir-Fledermäuse, über die Schlange, den Geier, die Vampirin, über Kattpatt und die Schreckensherrschaft der Schar über einen Teil der Insel.
    Ob dies heute noch zutraf, ob die Dämonen zusammengeblieben waren, ob sich etwas geändert hatte und was sich geändert hatte… sie wußte es nicht. Aber sie hatte zu ihrer Antidämonenausstattung noch einige Waffen eingekauft.
    Noch ein paar Kurven, wieder einige Geraden und viel Staub, dann sah sie den Turm. Zwei Polizeifahrzeuge standen dort, dazu ein Krankenwagen und einige Gendarmen der Motorradpatrouille. Ihre Ahnungen hatten sich also bewahrheitet!
    Sie wußte, was sie zu tun hatte, und fuhr die unbefestigte, ungesicherte Sandstraße weiter, bis sie neben dem ersten Stapel plastikgeschützter Kalksandsteinziegel bremste. Sie lehnte das heiße Motorino daran und .ging auf den Eingang zu.
    Eine Eisentür mit einem auffallenden Zierrat an Kreuzen und eine halb zerbrochene Holzbohlentür standen weit offen. Die Sonne strahlte auf eine

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