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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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murmelte er: „Du bist mit diesem ägyptischen Monster nicht allein fertig geworden. Wäre es nicht besser und, nebenbei, weniger lebensgefährlich, gleich Dorian anzurufen? Ich weiß, wohin es dich treibt. Und ich werde nichts tun, um dich zurückzuhalten."
    „Ich weiß selbst nicht, was klüger oder besser ist", sagte sie sehr viel später. „Aber ich muß diese Träume loswerden, die mich bis in die letzte Faser meines Lebens verfolgen."
    Charlie war nicht verwundert, als sie einen Tag später verschwunden war. Er sah, daß sie einen Koffer zurückgelassen hatte. Er wußte auch, daß sie nicht mit der ARCA III der Deutschen mitgefahren war. Aber Charlie würde auf Roquette warten. Etliche Jahre, wenn es sich als nötig herausstellen würde.

    Man schrieb das Jahr 1682, als Vierarm zu ihnen stieß. Die Bewohner in diesem Teil der Insel nannten ihn quat' pattes in ihrem seltsamen, harten Dialekt.
    Gisebauxe hatte schon von ihm und seinesgleichen gehört. Es waren menschenähnliche Dämonen, aus deren Schultern vier Arme wuchsen, ebenso stark und beweglich wie die Arme der Menschen. Quat' pattes war riesengroß, breitschultrig und haarlos; anstelle der Ohren trug er lange, spitzkegelige Auswüchse, mit denen er die leisesten Geräusche hören konnte, und überdies spürte er mit den dünnen, faserigen Haarbüscheln an den Enden der Zapfen ebenso wie die Vampir-Fledermäuse fremdes Leben auf.
    „Alles ist anders geworden, Gisebauxe", sagte er erschöpft. „Sie haben mich von der anderen Insel vertrieben."
    „Du kannst bei uns bleiben", gestattete sie ihm. „Aber ich bestimme, was geschehen muß. Das Land dort unten ist voller Menschen. Wir werden eine gute Zeit haben, wenn du nichts Unüberlegtes tust."
    „Bleibt Kattpatt bei uns?" krächzte Coris.
    „Ja. Es gibt genügend Platz", bestätigte die Vampirin. „Und so viel Blut und… Männer."
    „Warum haben sie dich gehetzt?" wollte die Schlange wissen.
    „Ich wurde schwach. Ich verlor meine Kraft. Spürt ihr nicht auch etwas?"
    „Mitunter gehorchen mir die Nachtgeister nicht mehr", meinte Gisebauxe. „Es wird vorübergehen, wie vieles andere."
    Die Haut von Vierarm war lederartig geschuppt, aber stark behaart. Er hatte riesige Augen und ein rundes Schweinsnäschen. Hinter seinen schmalen Lippen, die sich nach unten krümmten, verbarg sich ein Gebiß, mit dem er Steine zermalmen konnte. Er schätzte es, seine Opfer mit der Peitsche zu traktieren und ihnen Gehorsam beizubringen. Und er sah hungrig und ausgemergelt aus.
    Die Dämonen, die den Turm bewohnten, hatten die Weidegründe ihrer menschlichen Opfer klug abgesteckt. Sie kontrollierten ein großes Gebiet der Insel. Für jeden von ihnen war gesorgt, weil sie ihre Opfer so lange leben ließen wie möglich. Die korsischen Dörfer, alle jene verstreuten Bauerngehöfte, die Fischer und die Hirten in den Buchten und auf den Hängen - Gisebauxe herrschte klug und nach Art alter Dämonen.
    Shyhr raschelte über den Boden und sagte: „Ich bringe ihm etwas Feines, Warmes, ja?"
    „Danke, Schlange", murmelte Vierarm und ließ sich auf die Polster fallen. „Es muß dieser Schweifstern sein. Aber er stammt nicht von den Menschen."
    „Vielleicht von einem mächtigeren Dämon als wir es sind?" rätselte Gisebauxe. Es kam vor, daß ihre dämonischen Kräfte sich als wirkungslos herausstellten. Immer wieder erlebten sie es. Konnte es wirklich der Einwirkung eines winzigen Sternchens zuzuschreiben sein?
    Gisebauxe schwieg. Sie würde es heute nacht herausfinden. Heute nacht - eine der letzten Nächte mit Firnu.
    Die Fledermäuse, die Schlange und der Geier, Adne und Ormge, Vierarm und Gisebauxe - es konnte kein besseres Leben für eine Dämonenschar geben. Die Gefahr bestand darin, daß sie träge wurden und ihre Wachsamkeit nachließ. Die Vampirin wußte: es wurde bei den abergläubischen Menschen viel zuviel gesprochen. Die Gerüchte und Legenden wucherten.

    Thomas Schyller und seine Freunde genossen jede Stunde ihres gemeinsamen Bootsurlaubs. Sie kannten schon einige Handvoll Häfen und versuchten, die ARCA III so zu fahren, daß jedes Risiko ausgeschaltet wurde - besonders das der leichtsinnigen Fehler. Jeder hatte seine Aufgabe und kannte die Handgriffe genau. Ablegemanöver und Anlegemanöver: vorher wurde alles abgesprochen, und dann gab es nur noch kurze Kommandos und so gut wie nie einen Augenblick der Hektik.
    So auch an diesem Morgen.
    Taue wurden gelöst und von Hand gefahren. Die schwere Kette ging

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