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147 - Panik in Porto

147 - Panik in Porto

Titel: 147 - Panik in Porto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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war.
    „Warum hätte ich nicht kommen sollen?" fragte sie, fuhr mit beiden Händen durch die Flut ihrer Haare und schlüpfte in den Unterstand. Der Hirte legte trockenes Holz auf die Glut und nahm den Weinschlauch vom Aststumpen.
    „Weil es jüngere Männer gibt", sagte er. „Willst du Wein?"
    „Von dir immer."
    Firnu, der Hirte, kannte die Wolken, das Wetter und die vielen winzigen Äußerungen der Natur. Halbe Jahre verbrachte er mit seinen Herden in der Einsamkeit, fernab von den Häusern und dem Dorf. Tiere starben, wuchsen und wurden geboren. Überall half er. Er heilte ihre Wunden und Krankheiten und war allein mit seinen Gedanken und den Herden. Er molk und machte Butter und Käse, er erlegte manchmal eine Wildsau und aß deren Braten. Er reparierte die Stege über die winzigen Rinnsale, die nach dem Winter zu reißenden Bächen wurden. Er kannte die schwarzgekleideten, früh verblühten Frauen des Dorfes, aber nichts von dem, was Gisebauxe verkörperte, hatte er sich je vorstellen können. Für ihn war diese Frau mehr als eine Naturgewalt. Etwas von einer göttlichen, unwiderstehlichen Macht hatte sie, und die Schönheit nie gekannter Bilder.
    Firnu hatte nie gewußt, daß es solche Mächte gab. Am Morgen nach einer Liebesnacht fing er an, an die nächste zu denken. Auf der gesamten Insel gab es keinen glücklicheren Mann als ihn. Ob Gisebauxe sich auch mit anderen Hirten oder Fischern traf, wußte er nicht. Fragte er sie, gab sie ausweichende Antworten. Irgendwann wurde es ihm gleichgültig.
    Er füllte die Becher und setzte sich neben sie auf das Polster aus Blättern, Nadeln und Fellen.
    „Deine Herden wachsen", sagte Gisebauxe und lehnte sich an seinen mageren Körper.
    „Seltsame Dinge passieren", sagte Firnu. „Der Geier packt junge Lämmer. Er trägt sie durch die Luft weg. Und die Rinder. Sie haben böse Wunden. den. Sie sind voller Gift und sterben."
    „Es sind Seuchen, Firnu", erklärte sie und zog ihr Wams aus. Blinzelnd heftete der Hirte seine dunklen Augen auf ihre makellose Schönheit.
    „Seuchen und Gespenster", sagte er. „Der Priester sagt, wir sollen uns hüten vor dem Bösen."
    „Ich bin nicht böse", antwortete sie und trank den Wein. „Liebe mich, mein Guter."
    Firnus ausgemergelter Körper entwickelte neue Kraft. Scheu begannen seine Finger nach Gisebauxes Körper zu tasten. Er keuchte, als er sie küßte. Sein Bart kratzte über ihre weiße Haut. Am Höhepunkt bohrte Gisebauxe ihre Zähne in die wild schlagende Ader. Sie trank das Blut des Greises von dreißig Jahren in vollen Zügen, und es schmeckte süß wie alter, sorgfältig gekelterter Wein.
    Firnu fühlte seine Sinne schwinden und wunderte sich über die Müdigkeit, die seinen Körper aushöhlte. Er starb in Gisebauxes Armen.
    Der Körper war braunhäutig, und jetzt faltete sich die Haut wie Pergament. Gisebauxe hatte es nicht eilig. Sie leerte den Weinsack und fühlte sich satt und zufrieden, wie neu geboren.
    Diese Nacht brauchte sie keinen Mann mehr, und auch kein Blut. Langsam zog sie sich an und verscheuchte mit gespreizten Krallenfingern und einem wilden Blick ihrer strahlenden Augen die wütenden Hunde.
    Sie selbst war befriedigt. Und wie fühlten sich ihre kleinen Dienerinnen?
    Ormge und Adne liefen über den warmen Sand des leeren Strandes.
    Sie kicherten und hielten einander beiden Händen.
    In der Mitte der Bucht, fast schon im offenen Meer, sahen sie deutlich die große, helle Lampe des Fischers. Er war allein in dem schmalen Boot. Die Abdrücke des Kiels zeigten sich, und einige Werkzeuge lagen im Sand.
    Gisebauxes Dienerinnen waren nackt. Sie kannten keine Kleidung. Sie waren auch längst keine Mädchen mehr, sondern kannten fast alle Künste der Vampirinnen. Sie dienten ihrer Herrin mit sklavenhafter Treue. In den Nächten sammelten sie Früchte und Nüsse in den Uferwäldern und beobachteten die Menschen. Sie wußten, wie schnell man die Macht über Männer gewinnen konnte - in dieser Nacht würden sie den Fischer verführen und ihn zum gehorsamen Geschöpf machen.
    Hoch über ihnen drehte Coris, satt und vollgefressen mit zartem Lämmerfleisch, seine wachsamen Kreise.
    „Ich will ihn zuerst", sagte Adne und trug trockenes Schwemmholz zu einem kleinen Stapel zusammen. „Du darfst ihn dafür beißen."
    „Wie du willst", zwitscherte Ormge.
    Die Mädchen waren groß und schlank, aber ihre weißhäutigen Körper zeigten schwellende Formen. Ormge war rothaarig, Adne trug braunes Haar. Es war glatt und

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