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1471 - Museum der Archäonten

Titel: 1471 - Museum der Archäonten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie uns nicht mehr orten!" stellte Rhodan fest. „Wir sind zu nahe am Loch."
    Erleichterung jedoch stellte sich nicht ein - noch nicht. Sie hatten nicht mehr überwunden als die erste Hürde. Was erwartete die TUCANA unterhalb des Ereignishorizonts? Wenn es wirklich die sagenhaften Archäonten waren, die den Terror in der Milchstraße lenkten, was dann?
    Niemand rechnete in dem Fall damit, willkommen zu sein.
    Oder gesetzt den zweiten Fall, daß die Archäonten sich völlig isoliert hatten. Gab es dann überhaupt noch eine Kontrollstation? Existierte eine Möglichkeit, in die Milchstraße zurückzukehren?
    Oder mußten sie sich in den innersten Kern der Singularität fallerrlassen, um überhaupt eine Hoffnung auf Entkommen zu haben?
    Wie die Realität auch aussah: Rhodan war sicher, daß ihnen keine leichte Aufgabe bevorstand.
    Mühevoll kämpfte er die Angst nieder. Die Sterne verschwanden, und heftiges Rütteln erfaßte die TUCANA. „Es ist soweit!" schrie Atlan gegen den Lärm der Maschinen. „Übertritt!"
    Es wurde dunkel ringsum. Aber nur für den Bruchteil einer Sekunde
     
    5.
     
    Dritter Tag der Vergangenheit: Das Zeitalter der Gewalt
     
    „Du wolltest mich sprechen?" fragte Valinet. „Was ist los, Ginnimar? Ich sehe dir an, daß du etwas auf dem Herzen hast."
    In all der langen Zeit hatte er nie vergessen, daß sie etwas Besonderes war; die sanfte Ginnimar, die er schon in der Hütewiege kennengelernt hatte. Deshalb versetzte ihr vielsagender Blick ihm einen Stich.
    Etwas war geschehen. „Ja, Valinet..."
    Sie blickten von der Spitze des Kristallturms auf eine der Alleen hinunter. Unten bewegte sich ein dünner, aber steter Strom von Amarena vorbei. Die Artgenossen dieser Generation waren etwa hundertfünfzig Zentimeter groß, besaßen noch größere Köpfe als die Ur-Eskuquel und schauten aus farblosen, riesigen Augen. „Sag es mir!" forderte er mit klammen Händen. „Du solltest mich nicht auf die Folter spannen. Ich bin so alt, für mich hat selbst der Tod keine Schrecken mehr."
    „Das weiß ich, Valinet." Ginnimar sah ihn traurig an. Er versuchte, ihre Hände zu nehmen und sie festzuhalten, doch sie entzog sich seinem Griff. „Was ich dir zu sagen habe, ist auch eine Frage des Alters ... Wir vier haben so lange gelebt, daß die Biologie unserer Körper fast keine Bedeutung mehr für uns hat."
    „Und?"
    Ginnimar sah ihn plötzlich fest an. „Ich bin mehr als hunderttausend Jahre alt. Aber mein Körper ist intakt.
    Ich bin noch immer gebärfähig."
    Einen Augenblick lang arbeitete sein Kreislaufsystem wie rasend. Wollte sie ihn bitten, mit ihr ein Kind zu zeugen? Aber nein, dann hätten Ginnimars Augen Freude gezeigt, nicht diese bittere Miene. „Valinet, ich erwarte einen Nachkommen. Sailor ist der Vater."
    Nun war es heraus.
    Er stand da wie vom Blitz getroffen. Sein Blick wanderte hinauf zum gleißend hellen Sternenhimmel, und er erinnerte sich, wie sehr er diesen Anblick zu Anfang ihrer Reise als Wunder empfunden hatte. Jetzt allerdings verblaßten die Sterne zu trüben, häßlichen Flecken.
    Valinet fand sich damit ab.
    Trotzdem kam der Zwischenfall ihm als Ablenkung gerade zurecht. Aus der Kurszentrale wurde Alarm gegeben. Er bestieg einen der Kurzstrekkentransmitter und ließ sich in die Kaverne im Innern des Asteroiden hinunterstrahlen.
    Zwanzig Amarena taten hier Dienst. Weitere zwanzig trafen nach Valinet ein. Unter ihnen waren auch Donovan und Sailor, und sie warteten gemeinsam auf erste Mitteilung.
    Sailor ... Valinet hielt seinen Zorn nur mühsam im Zaum. Einmal trafen sich ihre Blicke, und beiden war sofort klar, was in dem anderen vorging. Er wünschte, sie hätten sich nicht so lange gekannt - dann wäre ihnen jetzt einiges erspart geblieben. Doch so prallten Stolz und Mitgefühl auf der einen Seite gegen Mißgunst und Neid.
    Valinet schämte sich. Vielleicht hätte er Sailor Glück wünschen sollen; denn das war es, was der Situation angemessen war. Er konnte sich dazu nicht aufraffen. Lieber richtete er seine ganze Konzentration auf die Orter. Ein Raumschiff trieb mit nahezu Lichtgeschwindigkeit auf die Stadt zu. Es war nur durch einen leichten Prallschirm geschützt und verfügte nicht über Waffen. „WeshaIb der Alarm?" fragte Donovan laut. „Wir sind nicht bedroht."
    „Du hast recht", antwortete ein Amarena namens Cecevü. Seit knapp hundert Jahren war er der Steuermann der Stadt. „Aber es ist ein Raumer der Muunia. Er liegt genau auf Kollisionskurs. Sie haben

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