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1475 - Auf Gesils Spuren

Titel: 1475 - Auf Gesils Spuren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seid Fremde, und Fremde werden kontrolliert. Zeigt eure Ausweise, aber schnell!"
    Ellert hatte seine Überraschung schnell überwunden. Mit der rechten Hand in der Umhangtasche fühlte er sich einigermaßen sicher. „Ausweise? Wozu denn das? Dazu wären nur Hauri ermächtigt."
    „Wir handeln im Auftrag der Hauri!"
    Also Gantis! Ellert hatte es sich gedacht. Nun galt es, einen Ausweg zu finden, der später keinen Verdacht erregen konnte. Auf der anderen Seite war es noch gefährlicher, den Gantis ihre wahre Identität oder gar Absichten kundzutun.
    Ran hatte sich ebenfalls von seinem ersten Schrecken erholt und bewies, daß seine von Natur aus friedliche Einstellung auch zu einem notwendigen Wechsel fähig sein konnte. In Interkosmo sagte er: „Mit den paar Figuren werden wir schon fertig! Räumen wir sie ab, Ellert?"
    Einer der Gantis packte ihn von hinten und geriet an die empfindlichen Flughäute. Das war zuviel für den guten Ran.
    Mit weit vom Körper gestreckten Armen wirbelte er herum, ähnlich wie ein Watschenmann auf dem Jahrmarkt, und erwischte gleich auf einmal zwei Köpfe der kleineren Beegonen, indem er sich während der Drehung leicht bückte. Die Wucht der beiden Ohrfeigen war groß genug, die unglücklichen Opfer sofort schlafen zu schicken.
    Einer der Angreifer wandte sich um und rannte in die Dunkelheit davon. Die restlichen drei stürzten sich auf Ellert. „Aus der Schußlinie!" rief dieser Ran zu, als sich der Asporco von hinten an die Beegonen heranschleichen wollte. „Sonst liegst du gleich neben ihnen in der Gosse."
    Mit diesen Worten nahm er den Nadler aus der Tasche, der längst entsichert in seiner Hand ruhte. Der feine Lichtstrahl strich über die Wegelagerer. Die Wirkung trat blitzschnell ein.
    Mitten in der Bewegung wurden die Körper der drei Beegonen plötzlich schlaff und sackten haltlos in sich zusammen. Ran half Ellert, die Narkotisierten in einen finsteren Hauseingang zu schleppen ünd dort fein säuberlich aufzustapeln. Vor sechs oder sieben Stunden würden sie nicht zu sich kommen, auch die beiden von Ran niedergeboxten nicht, denn Ellert vertiefte ihren Schlaf zusätzlich mit dem Nadler. „Jetzt aber nichts wie weg hier, Ran!"
    Der Asporco zögerte. „Und wenn sie aufwachen, was dann? Sie werden den Zwischenfall den Hauri melden, wenn sie wirklich Gantis sind. Man wird uns suchen und die Kontrollen verschärfen. Außerdem ist einer von ihnen entkommen."
    „Daran ist nichts zu ändern.
    Schließlich können wir sie ja nicht umbringen. Nun komm endlich, sonst stehen wir hier noch morgen früh."
    Sie behielten die ursprüngliche Richtung bei. Einmal kreuzten sie eine der Hauptstraßen, aber der Betrieb hatte merklich nachgelassen. Ellert orientierte sich an dem hohen Rundturm, den der alte Beegone ihm beschrieben hatte. Bis zum Haus seines Bruders konnte es nun nicht mehr weit sein.
     
    *
     
    Schon die villenartigen Häuser verrieten, daß sie das vornehme Stadtviertel erreicht hatten. Nur vereinzelt brannte hier und da noch Licht hinter dichten Fenstervorhängen.
    Die schmalen Straßen des Viertels verliefen im Winkel von neunzig Grad zueinander und bildeten Quadrate, auf denen die einzelnen Villen standen, von kleinen Gärten umgeben. „Na, wo ist es, Ellert?" .„Irgendwo hier. Wir müssen suchen. Eine lange weiße Mauer aus Stein umgibt den Park, in dem Vaanles' Haus steht. Nicht zu übersehen, behauptete sein Bruder. Siehst du eine weiße Mauer?"
    Ran sah keine, Ellert auch nicht. Also suchten sie weiter, Straße für Straße, bis das ersehnte Gemäuer endlich vor ihnen auftauchte.
    Es erschien Ellert ratsam, das weit geöffnete Portal zu ignorieren, wenn auch niemand zu sehen war. Die Mauer war niedrig genug, um in den dunklen Park blicken zu können, also bereitete auch das Hinüberklettern keine Schwierigkeiten.
    Erst als sie jenseits der Mauer zwischen den Büschen standen, konnten sie aufatmen. Hier würde sie keiner entdecken, selbst bei Tageslicht nicht. Da es auch in der Nacht nicht sonderlich abkühlte, würden sie kaum frieren, außerdem konnten die SERUNS im Notfall beheizt werden.
    Sie drangen noch ein Stück weiter in den Park vor, bis sie das Haus auf einer Lichtung sehen konnten.
    Kein Licht brannte. Es lag in völliger Dunkelheit da und wirkte unbewohnt. „Wir bleiben hier, bis sich etwas dort rührt", flüsterte Ellert und tastete mit den Händen am Boden herum.
    Laub raschelte. „Ein paar Stunden Schlaf können nicht schaden."
    „Ein guter Schluck

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