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1476 - Drei gegen Karapon

Titel: 1476 - Drei gegen Karapon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fhey-Djon hatte der Terraner erfahren, daß die Gefangenen auch gefoltert wurden. Und was er heute erlebt hatte, unterstrich dies, wenngleich die Methode mit dem Tauchsieder und dem Lügendetektor sehr antiquiert gewirkt hatte.
    Die Widersprüchlichkeiten in den technischen Belangen schienen ein Ausdruck des noch recht jungen Reiches der Karaponiden zu sein. Einerseits gab es kampfstarke Raumschiffe, andererseits einfache Kerkerwächter ohne Hilfe von Robotern. Auffällig war auch, daß Ellert keine Absicherungssysteme in der Gefängnisanlage hatte entdecken können, von ein paar primitiven Lauschgeräten einmal abgesehen.
    Dabei hätten syntronische Kontrolleinrichtungen durchaus dem Niveau der Raumflotte entsprochen. Diese Widersprüchlichkeiten zeigten sich an vielen Stellen. Neben einem hochmodernen Speisenautomaten existierte eine museumsreife Rohrpostanlage in der Zentralkabine Fhey-Djons.
    Der Kerkerwächter machte einen merkwürdigen Eindruck auf Ellert. Der Terraner hatte bei dem einohrigen Feliden manchmal das Gefühl, als würde ihm dieser etwas mitteilen wollen, dann aber doch zögerte. Etwas stimmte mit dem Burschen jedenfalls nicht. Aber Ellert ließ sich Zeit, das herauszufinden.
    Wichtiger war, daß er vernünftigen Kontakt zu höhergestellten Persönlichkeiten bekam. Dieser Daok-Demm gehörte zweifellos zu den interessanten Personen. Und die Weichen zu ihm hatte er heute vielleicht stellen können.
    Es rumpelte an der Tür, als Fhey-Djon den Schlüssel im Schloß drehte. Zu Ellerts Erstaunen schob der Kerkerwächter diesmal die Mahlzeit nicht durch die kleine Klappe dicht über dem Boden. Er öffnete die ganze Tür und trat ein. „Dein Essen", sagte er und reichte dem Gefangenen die Schüssel. Jede Vorsichtsmaßnahme schien vergessen zu sein.
    Ellert erhob sich und machte ein paar Schritte auf den Feliden zu. Mit ein paar Dankesworten nahm er die Schale an. Dann starrte er ruhig in die Augen des Wächters. „Dich bedrückt etwas", stellte der Terraner fest. „Vielleicht." Fhey-Djon hielt dem durchbohrenden Blick des Gefangenen stand. „Ich möchte dir sagen, daß ich ganz froh bin, daß sie dich nicht härter gefoltert haben. Der Gefangene, der vor dir in dieser Zelle saß, starb auf dem Streckbett."
    „Ich versuche, auf mich aufzupassen", erklärte Ellert behutsam. Er spürte, daß Fhey-Djon noch nicht das gesagt hatte, was ihn wirklich bewegte. „Außerdem habe ich Daok-Demm erklärt, daß ich mich gar nicht weigere, die Wahrheit zu sagen. Er glaubt mir das nur nicht."
    „Daok-Demm?" Der Haß brach ganz deutlich in Fhey-Djon hervor. Er .konnte seine Gefühle nicht verbergen. „Der Geheimdienstchef?"
    „Genau", sagte Ellert. „Ich hatte das Vergnügen, heute von ihm verhört zu werden. Die Geschichte wurde unterbrochen, weil ein gewisser Supremrat namens Thoy-Dak nach ihm verlangte."
    „Thoy-Dak, Daok-Demm!" Der Kerkerwächter spie auf den Boden und zeigte damit ganz deutlich, was er von diesen beiden wichtigen Persönlichkeiten hielt. „Es ist sinnlos."
    „Was ist sinnlos?" Der Terraner stellte die Schüssel mit dem Essen auf dem Holztisch ab und nahm wieder auf dem Hocker Platz. „Vielleicht sollten wir uns einmal in Ruhe unterhalten?"
    Fhey-Djon zögerte. Er bewegte unruhig seine Hände und verriet so die Unsicherheit, die ihn befallen hatte. Mehrmals holte er Luft, aber die Gedanken, die ihn leiteten, konnte er nicht in Worte formen. „Was ist?" fragte Ernst Ellert. „Ich habe erkannt, daß du mit mir sprechen möchtest. Warum tust du es nicht?"
    „Ich gehe ein großes Risiko ein, wenn ich offen mit dir spreche", stieß Fhey-Djon schließlich hervor. „Woher will ich wissen, daß ich dir vertrauen kann, Ernst Ellert?"
    „Du kannst es nicht wissen", gab Ellert ganz freimütig zu. „Ich habe nichts, womit ich dir meine Aufrichtigkeit beweisen kann. Und du hast nichts, was mir deine lauteren Absichten erklären könnte. Wenn du mir aus freien Stücken vertrauen willst, dann tu es. Wenn du es nicht kannst, dann laß es sein."
    „Beantworte mir eine Frage", drängte der Karaponide. „Wer bist du? Und warum bist du hier? Was willst du?"
    „Das sind schon drei Fragen, und alle drei werde ich dir beantworten, obwohl dir das wenig nützt. Ich bin der Terraner Ernst Ellert. Ich befinde mich auf der Suche nach einer bestimmten Person, die mit den Karaponiden absolut nichts zu tun hat. Ich bin hier, weil ich zuerst in die Gefangenschaft der Ingkoom-Hauri und danach in die deiner Leute

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