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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nein. Ich habe mit den Leuten mehr über die Motive gesprochen und mich dabei sehr allgemein gehalten. So können sie mal herumhorchen, weicher Künstler es sich zur Aufgabe gemacht hat seine Betrachter zu schocken und eben diese Horrorgestalten auf die Leinwand zu bringen.«
    »Gut, warten wir ab.«
    Ich war jetzt gefordert und ging den Kollegen von der Spurensicherung und der Mordkommission entgegen. Von dem Mörder würde ich nichts sagen. Das war ein Problem, das nur Bill Conolly und mich etwas anging…
    ***
    Die Experten hatten sich im Haus verteilt, und ich war mit ihnen gegangen. Wenn jemand Bilder sammelt, dann liegt es auf der Hand, dass er auch welche um sich haben möchte und nicht alle in einem privaten Museum versteckt. Es war nur eine vage Hoffnung, aber es konnte unter Umständen sein, dass ich das eine oder andere Bild mit einem Höllenmotiv fand. Unmöglich war nichts.
    Die große Eingangshalle enttäuschte mich. Zwar hingen dort auch Bilder an den Wänden, doch sie zählten mehr zur klassischen Malerei. Ich wollte mich nicht als unbedingter Kenner bezeichnen, aber diese Motive erinnerten mich schon an die der alten Holländer.
    Wenn die Bilder echt waren, musste der Bankier dafür ein Vermögen hingelegt haben.
    Über eine breite Freitreppe ging ich in die oberen beiden Etagen.
    Da gab es zahlreiche Zimmer. Auch deren Wände waren mit Bildern bestückt. Manche gefielen mir, andere wiederum nicht, und als ich das Arbeitszimmer des Toten betrat – einen sehr großen Raum – da sah ich eine schmale Tür im Hintergrund, die bis zum Anschlag offen stand.
    Über den weichen Teppich ging ich darauf zu. Da sie schmal war, musste sie in einen kleinen Raum führen, und damit lag ich genau richtig. Nur war dieses Kabinett dunkel, und so schaltete ich zunächst das Licht an. Für mich war dies eine Geheimkammer, und ich ging davon aus, dass ich dort etwas Besonderes entdecken würde.
    Das traf auch zu. Doch diese Entdeckung hatte nichts mit meinem Fall zu tun. Es war schon von Sir James gesagt worden, dass der tote Bankier eine gewisse Vorliebe für junge Männer gezeigt hatte.
    Genau das bekam ich bestätigt.
    In der Mitte des Raums befand sich ein Sockel. Seine Oberfläche war breit genug, um eine Figur aufnehmen zu können. Eine Statue aus glänzendem Marmor. Sie zeigte einen nackten jungen Mann mit halb erigiertem Penis.
    Der Blick des Eintretenden fiel automatisch auf diese Statue, die der griechischen Götterwelt entlehnt war. Wer sich jedoch weiter umsah, der entdeckte an den Wänden jede Menge Bilder.
    Diesmal waren es keine Gemälde. Dafür postergroße Fotos mit nackten jungen Männern, die in den verschiedensten Haltungen posierten. Fotos, die sich der Bankier als Erinnerung aufgehoben hatte, denn auf einigen war auch er zu sehen.
    »Na denn«, sagte ich und ging wieder zurück in sein Arbeitszimmer, um es zu durchsuchen.
    Interessant war dort der Schreibtisch für mich.
    Es gab noch Schränke, einen Computer, ein Faxgerät und eine Telefonanlage. Auch ein rundes, mit Akten gefülltes Gestell fiel mir auf, doch da würde ich wohl keine Unterlagen auf Bilderkäufe finden.
    Da Wilson sehr plötzlich und unerwartet gestorben war, war zu vermuten, dass er vor seinem Tod keine Chance gehabt hatte, irgendwelche Dinge zu ordnen oder zu verstecken. Sogar die Schubläden seines Schreibtischs waren nicht abgeschlossen.
    Ich ging davon aus, dass die Kollegen sicherlich noch einen versteckten Tresor finden würden, aber danach suchte ich nicht.
    Ich nahm auf dem Ledersessel hinter dem Schreibtisch Platz und hob zunächst die kostbare Schreibtischunterlage hoch, denn es gibt immer wieder Menschen, die dort gern etwas verstecken.
    Diesmal reichte mir das Glück die Hand. Ich fand so etwas wie eine Liste, die in einer durchsichtigen Kunststoffhülle steckte. Sie musste sehr wichtig sein, das sah ich auf den ersten Blick.
    Ich las die Beschreibungen auf der Liste. Wenn mich nicht alles täuschte, waren es Bildbeschreibungen, und die passten zu dem Motiv, das wir lebend gesehen hatten.
    Es ging um Szenen und Monster, die allesamt ihre Taufe vom Teufel erhalten hatten. Das eine Bild musste der Anfang gewesen sein.
    Harold Wilson hatte noch mehr dieser Dinger kaufen wollen und die Motive sorgfältig notiert.
    Als ich sie überflog, kroch schon eine Gänsehaut über meinen Rücken. Das waren nicht eben Bilder, die man sich als normaler Mensch in sein Wohnzimmer hängte.
    Von Kraken, Menschen mit blutigen Gesichtern,

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