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1476 - Höllenbilder

1476 - Höllenbilder

Titel: 1476 - Höllenbilder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mir einigermaßen logisch vorkam, doch ich musste passen. Da war nichts zu machen. Hier hatte die Hölle ihre Hände im Spiel, und da musste man die Logik bekanntlich beiseite lassen.
    Welche Beweise hatten wir?
    Da war die leere Leinwand. Auf all den anderen war ein Motiv zu sehen gewesen, nur bei diesem einen Bild nicht, und deshalb ging ich davon aus, dass dieses Wesen als Bild seinen Platz auf der Leinwand verlassen hatte. Ein Motiv, das lebte!
    Auch nicht mehr so neu für uns. Mit lebenden und von Magie gezeichneten Bildern hatten wir schon unsere Erfahrungen gemacht, nur nicht so extrem wie hier. In diesem Fall hatte uns das Motiv töten wollen. Es war bewaffnet gewesen. Die Dolche hatten in seinem Körper gesteckt und waren auf uns als real existierende Klingen geschleudert worden.
    Einen Vorteil erkannte ich darin, dass unsere geweihten Silberkugeln stark genug gewesen waren, um dieses Wesen zu vernichten, und jetzt kam es darauf an, die Bilder des noch unbekannten Malers zu finden, die sich noch im Umlauf befanden. Wir mussten herausfinden, wer sie gekauft hatte, aber die Identität des Malers herauszufinden hatte Priorität.
    Bill und Tonio waren gegangen. Ich sah ihre Gestalten dort stehen, wo Tonios toter Kollege lag, der nicht so viel Glück gehabt hatte. Die beiden sprachen halblaut miteinander, und Tonio schüttelte immer wieder den Kopf.
    Was hier passiert war, konnte er nicht fassen.
    Ich holte mein Handy hervor. Zwei Anrufe wollte ich tätigen. Zum einen brauchte ich erst mal die Truppe mit der Spurensicherung vom Yard. Das Haus musste durchsucht werden. Mir ging es darum, einen Hinweis auf den Maler zu finden. Möglicherweise gab es Unterlagen über den Maler oder auch eine Rechnung, wobei ich daran nicht so recht glauben konnte. Im Kunstgeschäft lief vieles mit Bargeld ab.
    Der zuständige Inspektor beim Yard kannte mich. Er versprach, mit einer großen Truppe zu erscheinen. Da war ich schon mal beruhigt.
    Dann rief ich meinen Chef an. Er meldete sich sehr schnell, denn er hatte sein Handy stets griffbereit.
    »Sie sind es, John.«
    »Ich möchte nicht stören, Sir, aber…«
    »Sie stören nicht.«
    Im Hintergrund hörte ich das leise Klappern von Geschirr und auch eine Frauenstimme, die irgendetwas sagte, das ich nicht verstand. Ich konnte mir allerdings vorstellen, dass Sir James mit dieser Dame zum Essen gegangen war.
    »Sie können jetzt reden, John. Ich habe mich etwas von meinem Platz entfernt.«
    »Wir haben zwei Tote zu beklagen, Sir.«
    »Wo und wieso?«
    Seine Antwort war typisch. Sir James gehörte zu den Menschen, die immer sofort zur Sache kamen. Ich gab ihm einen Bericht in Stichworten. Als er den Namen Wilson hörte, räusperte er sich.
    »Der Bankier Wilson?«
    »Ja. Sie kennen ihn, Sir?«
    »Nicht unbedingt sehr gut. Wir haben uns hier und da bei offiziellen Anlässen oder auf Gesellschaften gesehen. Ich weiß nur, dass er ein großer Liebhaber von Kunst gewesen ist. Und diese Sammelleidenschaft ist ihm ja nun zum Verhängnis geworden.«
    »So sieht es aus.«
    »Ein mordendes Bildmotiv, John. Müssen wir davon ausgehen, dass es irgendwo noch mehr dieser Bilder gibt und sich im Besitz von Privatleuten befinden?«
    »Das könnte durchaus sein.«
    »Dann liegt eine verdammt große Aufgabe vor uns.«
    »Ich habe schon einiges in die Wege geleitet, Sir. Noch eine Frage: War dieser Harold Wilson eigentlich verheiratet?«
    »Keine Ahnung. Eher nicht, würde ich sagen. Mir kamen Gerüchte zu Ohren, dass er sich hin und wieder gern mit jungen Männern zeigte. Ich will da nicht richten, aber ich sehe ihn eher als eheuntauglich an.«
    »Danke, Sir, dann werde ich mich an die Untersuchung machen. Ich hoffe, dass das Haus etwas hergibt.«
    »Gut, John. Sollte sich der Fall durch irgendwelche Entdeckungen ausweiten, dann geben Sie mir Bescheid. Ich bin jedenfalls immer für Sie erreichbar.«
    »Danke, Sir, das beruhigt mich.«
    Eine gewisse Rückendeckung tat immer gut, und ein Mann wie Sir James Powell war mit seinem Beruf verheiratet.
    Ich hatte recht lange mit meinem Chef telefoniert, und mein erster Anruf zeigte bereits Erfolg.
    Die Jungs vom Yard rückten an. Sie waren die Spezialisten, die alles finden würden, und ich setzte darauf, dass uns der eine oder andere Fund weiterbrachte.
    Bill kam zu mir. »Ich habe mal meine Beziehungen spielen lassen und einige Galeristen angerufen. Möglicherweise ist das eine Chance.«
    »Dann gehst du davon aus, dass der Maler bekannt ist.«
    »Ja und

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