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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seit sie auch noch Jennifer Thyron helfen mußte, hatte sich dieser Alterungsprozeß deutlich beschleunigt. Ihre Kräfte ließen nach, und ein Psi-Verstärker konnte daran auch nichts ändern.
    Bei den Impulsen, die in Irmina Kotschistowas mutiertem Gehirn entstanden, kam es nicht so sehr auf Stärke ünd Energie an, sondern auf die besondere Art und Weise, in der sie eingesetzt wurden. Darum hatte Irmina anfangs wenig Mühe gehabt, diese Impulse auf zerstörerische Weise zu gebrauchen - und darum hatte sie später Jahre und Jahrzehnte gebraücht, bis sie mit der gleichen Kraft Heilungen vollbringen konnte, die an Wunder zu grenzen schienen. Der Unterschied zwischen dem einen und dem anderen war um vieles größer als der zwischen einer Axt und einem Skalpell - ein Vergleich zwischen einer Transformkanone und einem Mikrolaser kam der Sache schon weitaus näher.
    Um ihre Kräfte auf so unfaßbar exakte Art und Weise kontrollieren zu können, brauchte Irmina Kotschistowa keine zusätzlichen Psi-Kräfte, sondern ganz normale, altmodische Konzentration - geistige Spannkraft, um es mal so auszudrücken. Diese geistige Spannkraft ließ naturgemäß nach, wenn die Mutantin körperlichen Streß ertragen mußte. Emotionaler Druck beschleunigte diese Entwicklung. Beidem war Irmina Kotschistowa zur Zeit in sehr hohem Maß ausgesetzt. Hinzu kam die fortschreitende Alterung, die selbstverständlich auch das Gehirn der Mutantin betraf.
    Unter diesen Umständen war die Zufuhr zusätzlicher psionischer Energie nach Sato Ambushs Meinung nicht nur nutzlos, sondern sogar gefährlich, und genau das hatte er auch Perry Rhodan und Sedge Midmays gesagt, und zwar schon vor mehreren Wochen. Denn selbstverständlich hatte man Sato Ambush bereits gefragt, ob er, der sich in letzter Zeit so intensiv mit psionischen Energien befaßte, etwas zur Rettung der beiden Frauen beisteuern konnte.
    Zusätzliche Energie, so hatte Sato Ambush erklärt, konnte Irmina Kotschistowas Problem nicht lösen, sondern höchstens noch verschlimmern, aiid wenn sie auch nur für den Bruchteü einer Sekunde die Kontrolle über diese Energie verlor, dann würde Jennifer Thyron im günstigsten Fall auf der Stelle sterben. Andernfalls würde sie hoch mehr zu leiden haben, als es öhnehin schon der Fall ist.
    Rhodan und Midmays hatten dieses Thema nie wieder berührt. „Wir kennen das Risiko", sagte Dao-Lin-H'ay. „Aber da es offensichtlich keine andere Lösung mehr gibt, nehmen wir es in Kauf."
    Sato Ambush dachte, daß Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa dieses Risiko vielleicht sogar suchten. Er fragte sich, was er an ihrer Stelle getan hätte. Er glaubte, die Antwort auf diese Frage zu kennen, aber er war sich selbst gegenüber nicht ganz sicher, ob seine vermeintliche feste und vernünftige Entscheidung nicht lediglich ein Ausdruck jener natürlichen Arroganz war, die offenbar ein Vorrecht der Gesunden darstelle. Und die Situation dieser beiden Frauen war noch viel komplizierter und schwieriger als die eines Menschen, der sich auf natürliche Weise, im Lauf seiner Entwicklung, dem Ende seines Lebens näherte.
    Sato Ambush kam zu dem Schluß, daß er kein Recht hatte, sich in dieser Angelegenheit als Schiedsrichter zu gebärden. „Ihr seid mir willkommen", sagte er, und dabei bemühte er sich, seiner Stimme einen ganz normalen Klang zu geben. „Ich werde dafür sorgen, daß ihr ungestört bleibt. Wenn ihr etwas braucht, dann sagt es mir."
     
    *
     
    Seither hatte er diesen Teil seines Labors nur noch selten und jeweils nur für kurze Zeit betreten. Nicht wegen der beiden Frauen, sondern weil er einige Räume entfernt verbissen an immer neuen Methoden arbeitete, mit deren Hilfe er an die in der Amimotuo enthaltenden Daten heranzukommen gedachte.
    Sato Ambush war felsenfest davon überzeugt, daß dieser geheimnisvolle Datenspeicher unzählige Antworten auf ebenso viele Fragen in seinen glitzernden Facetten barg. Antworten und Auskünfte, die die Superintelligenz ES und deren Mächtigkeitsballungen betrafen, geschichtliche Daten, Aufschlüsse über Vorgänge in fernster Vergangenheit.
    All das - so glaubte Sato Ambush -war vorhanden, hier, in diesem sogenannten Abstraktspeicher, direkt vor seiner Nase. Aber er kam nicht an all das Wissen heran, und das machte ihn allmählich verrückt.
    In unregelmäßigen Abständen tauchte er auf und probierte es mit einer seiner neuen Methoden. Jede von ihnen hatte Hand und Fuß, und Dao-Lin-H'ay, selbst von der Amimotuo

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