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1478 - Planet der Sammler

Titel: 1478 - Planet der Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihr Rätsel auf, und manchmal fragte sie sich, ob sie jemals imstande sein würde, die Menschen zu verstehen. In ihrem unstillbaren Verlangen, zu helfen, wo nicht mehr zu helfen war, steigerten sie sich in einen Eifer hinein, der über die Grenze zur Grausamkeit hinausführte - und sie merkten das noch nicht einmal.
    Sie hatten nicht aufgegeben - selbstyerständlich nicht. Wäre es nach den Ärzten gegangen, dann hätten Jennifer Thyron und Irmina Kotschistowa die medizinische Abteüung erst gar nicht mehr verlassen dürfen, bis eine Lösung des Problems gefunden war. Und da es für dieses Problem keine Lösung gab, hätten die beiden Frauen den Rest ihres Lebens unter der ständigen Kontrolle unzähliger Geräte verbringen müssen. „Es ist unvernünftig, es nicht wenigstens zu versuchen!" sagten sie immer wieder.
    Dabei hatte niemand sie je daran gehindert, dies zu tun. Sie hatten alles getan, was in ihrer Macht stand - von Anfang an.
    Dao-Lin-H'ay dachte nicht gern an diesen Anfang zurück.
    Es war auf Phönix geschehen, auf der Welt der Freihändler. Dao-Lin-H'ay hatte das genaue Datum vergessen. Sie hätte es leicht in Erfahrung bringen können, aber sie hatte mit der Zeitrechnung der Terraner noch immer ihre Schwierigkeiten, und außerdem erschien es ihr jetzt auch nicht mehr besonders wichtig.
    Auf dem Planeten Phönix war ein Räuber aufgetaucht - oder sollte man ihn besser einen Mörder nennen?
    Niemand kannte seinen Namen. Man wußte nicht einmal, welchem Volk er entstammte, wie er aussah, welche Ziele er verfolgte, ob er aus eigener Initiative handelte oder einem Auftraggeber gehorchte - und es wäre wirklich sehr wichtig gewesen, all dies zu erfahren. Nicht nur für Irmina Kotschistowa und Jennifer Thyron, sondern auch für alle anderen sogenannten Unsterblichen.
    Dieses Wesen hatte Jennifer Thyrons Zellaktivator gestohlen.
    Der Verlust eines Zellaktivators -dies hatte Dao-Lin-H'ay schon früher erfahren - führte nach zweiundsechzig Stunden zu einem rapide fortschreitenden Alterungsprozeß und zum unausweichlichen Tod. Die Kartariin hatte einige Details zu diesem Thema herausbekommen und sie sehr unerfreulich gefunden. Sie hätte es ohne jeden Zweifel vorgezogen, sich nie wieder mit diesem Thema beschäftigen zu müssen.
    Vor Point Siragusa wurde sie dennoch mit diesem Problem konfrontiert. Damals betraf es Irmina Kotschistowa. Und da dieser Dieb vorher Ge-Liang-P'uo getötet hatte und Ge-Liang-P'uo mit Irmina Kotschistowa befreundet gewesen war, blieb Dao-Lin-H'ay gar nichts anderes übrig, als das Ganze auch als eine persönliche Herausforderung zu betrachten. Als Kartanin folgte sie in solchen Dingen noch immer Gesetzen und Regeln, die bei ihrem Volk galten, auch wenn niemand da war, der sie daran erinnern oder sie gar zur Rechenschaft hätte ziehen können.
    Der Dieb von Siragusa hatte sich allen Rachegelüsten durch sofortige Flucht entzogen: Er war verduftet wie ein Phantom - ein Geist. Und auf Phönix war es genauso gewesen. Die Spuren, die man fand, waren völlig unergiebig. Jennifer Thyron hatte den Dieb - ihren Mörder - zwar gesehen, aber ihre Beschreibung brachte kein Licht in die Angelegenheit. Der Dieb war ihr als sich bewegende Flamme erschienen. Zweifellos hatte er im Schutz irgendeines tarnenden Energieschirms gehandelt.
    Anfangs hatte man noch hoffen können, daß alles nicht ganz so schlimm war, wie es auf den ersten Blick scheinen mochte. Irmina Kotschistowa hatte den Verlust ihres eigenen Zellaktivators überlebt. Sie hatte das Gerät schon vorher für immer längere Zeit abgelegt, und sie hatte - auch däs wußte Dao-Lin-H'ay - mit dem Gedanken geliebäugelt, ihren Aktivator an Nia Selegris weiterzugeben.
    Denn Irmina Kotschistowa war eine Mutantin mit besonderen Fähigkeiten: Sie konnte das Verhalten und das Wachstum lebender Zellen beeinflussen. Diese Fähigkeit hatte sie in letzter Zeit in immer stärkerem Maß dazu benutzt, nicht nur andere Lebewesen zu heilen, sondern auch ihren eigenen Körper zu erhalten.
    Es hatte Leute gegeben, die sich damals eigentlich nur über eines gewundert hatten: Nämlich darüber, daß es so lange gedauert hatte, bis Irmina Kotschistowa auf diese anscheinend so naheliegende Idee gekommen war. Andere waren skeptisch geblieben, und sie hatten recht behalten.
    Natürlich konnte die Mutantin auch ihren eigenen Körper beeinflussen, und allein die Tatsache, daß sie noch immer am Leben war, bewies, daß sie die Wirkung des Zellaktivators bis zu einem

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