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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergangen", sagte Dorta Mara, als das U-Boot die offene See erreicht hatte und sich rasch von der Küste entfernte. „Und die Zeiten sind nicht besser geworden", entgegnete Donan Cruish. Er führte das Boot in eine Tiefe von hundert Metern und erteilte der Syntronik den Befehl, beim ersten Anzeichen eines Angriffs sofort in größere Tiefen auszuweichen. Danach überließ er das Schiff sich selbst und setzte sich zu der Historikerin.
    Sie befanden sich in einem beinahe gemütlich eingerichteten Raum, der durch eine offene Tür mit der Zentrale verbunden war, so daß der Leader der Siganesen jederzeit auf die Meldungen der Syntronik reagieren konnte. Sie saßen auf einem gepolsterten Ecksofa an einem Tisch, Im Vergleich zu den Einrichtungen von Raumschiffen, die allzu oft rein funktionell waren, hatte das U-Boot eine geradezu luxuriöse Ausstattung. Die vielen Stauräume waren mit Türen aus Holz abgesichert, und auch große Teile der Stahlwände waren mit Holz getäfelt worden.
    Donan Cruish strich mit der flachen Hand über das Holz und nickte Dorta Mara anerkennend zu. „Das hast du alles selber gemacht?" fragte er. „Ich hatte unendlich viel Zeit", erwiderte sie. „Und ich wollte mich nicht ständig mit den Informationen befassen, die ich aus den Städten erhielt. Ich mußt auch mal etwas anderes tun. Und da bot sich dies an."
    „Man hat das Gefühl, auf einer privaten Jacht zu sein", lobt er sie. „Nur ist es kein Vergnügen."
    „Nein, wirklich nicht." Sie befanden sich auf direktem Kurs zum Südpol. „Ich muß ständig daran denken, daß unser Volk buchstäblich ums Überleben kämpft. Vielleicht gibt es auf dern ganzen Planeten nur noch vier Siganesen."
    Er schilderte, wie Mitte Juni plötzlich ein Cantaro-Schiff erschienen war und Hunderte von Flugscheiben ausgespien hatte. „An Bord waren Klone des Goliath-700-Typs", erklärte er. „So bezeichneten sich jedenfalls die Gefangenen selbst, die wir machen konnten."
    „Ich habe alle Informationen zusammengefaßt, die wir einholen konnten", bemerkte sie. „Danach gibt es die Jahrhundert-Klone, die nur einmal in jeweils hundert Jahren - und das offenbar bei allen Völkern der Milchstraße - aus den Retorten gehen. Anlaß ist eine Jahrhundertfeier der Cantaro. Was genau die Cantaro da feiem, konnte ich nicht herausfinden. Sicher ist nur, daß die Jahrhundert-Klone besondere Fähigkeiten haben."
    „Die Klone, die ich gesehen habe, waren wegen ihrer Größe und ihrer kämpferischen Fähigkeiten beeindruckend", berichtete der Leader, „hatten jedoch alle etwas Monströses an sich Die Proportionen stimmten nicht Einige hatten unterschiedlich lange Arme oder Beine, einige waren verkrüppelt."
    Es hielt ihn nicht mden weichen Polstern. Er sprang auf und ging einige Schritte hin und her. „Die Cantaro vergehen sich gegen die Schöpfung. Was sie treiben, ist em Verbrechen. Niemand hat das Recht, ein natürlich entstandenes Volk auszurotten und durch eines aus der Retorte zu ersetzen. Ein solcher Plan ist für mich an Scheußüchkeit nicht mehr zu überbieten."
    Sie erhob sich ebenfalls, gmg zu einem Kühlschrank und holte ihm etwas zu trinken. „Beruhige dich", bat sie. „Ich bin davon überzeugt, daß wir überleben werden. Ich glaube auch daran, daß wir das üble Werk der Cantaro irgendwann beenden können."
    Donan Cruish trank das Glas aus und ging in die Zentrale hinüber. „Wir tauchen auf", erklärte er, als er zurückkehrte. „Die See ist relativ ruhig."
    „Warum bleiben wir rucht hier unten?"
    „Weil ich mich umsehen wül." Dorta Mara merkte schon bald, daß Donan kräftig untertrieben hatte. Er wollte sich nicht nur ein wenig umsehen, sondern er wollte so viele Informationen wie nur irgend moghch emholen Als das U-Boot aufgetaucht war fuhr er eine Reihe yon Antennen aus und ließ eine mit einer Antigravkapsel versehene Sonde aufsteigen Und in einer anderen Hmsicht hatte er auch nicht ganz die Wahrheit gesagt Die See war keineswegs ruhig. Das kleine U-Boot tanzte auf den Wellen, und Dorta Mara konnte keinen Schritt tun, ohne sich festzuhalten. Durch das offene Turmluk schoß immer wieder eiskaltes Wasser herein, aber Donan Cruish schien es nicht zu bemerken.
    Sie kletterte auf den Turm zu ihm hinauf. „Das nennst du eine ruhige See?" rief sie. „Was willst du?" erwiderte er. „Die Wellen sind höchstens anderthalb Meter hoch. Das ist so gut wie gar nichts."
    „Mir reicht es", keuchte sie, als ihr die eiskalte Gischt ins Gesicht

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