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1479 - Prophet des Todes

Titel: 1479 - Prophet des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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spritzte.
    Sie klammerte sich an die Brüstung und blickte in Fahrtrichtung. Immer wieder tauchte der Bug des U-Boots tief in die Wellen ein, stürzte in ein Wellental und schoß dann bis zum Wellenkamm hinauf. Sie hatte das Gefühl, in einem Fahrstuhl zu stehen, der in schnellem Wechsel auf und ab raste.
    Etwa zweihundert Meter von ihnen entfernt trieben Eisberge an ihnen vorbei. Sie waren bis zu fünfzig Meter hoch und gaben der Historikerin das Gefühl, sich mitten in einem gigantischen, von Gletschern überzogenem Gebirgsmassiv zu befinden. „In vier Stunden sind wir am Südpol", brüllte Donan Cruish, um das Lärmen der Wellen und das Heulen des Windes zu übertönen. „Hoffentlich bleiben wir nicht die ganze Zeit hier oben!"
    Er lachte. „Keine Sorge. Nur noch ein paar Minuten, dann tauchen wir wieder. Ich habe eben einen Space-Jet gesehen. Da drüben bei den Eisbergen. Die Klone scheinen das Gebiet zu überwachen, aber sie werden uns nicht finden. Geh jetzt nach unten,"
    „Warum? Im Schiff wird mir schlecht!
     
    *
     
    „Es geht nicht anders", erläuterte er ernst. „Wenn wir angegriffen werden, müssen wir sofort tauchen.
    Die Syntronik hat den Befehl, Alarm zu schlagen und nach kurzer Verzögerung das Luk zu schließen.
    Da bleibt nur Zeit für einen von uns, nach unten zu gehen. Der zweite hätte keine Chance mehr."
    Er sah, wie ersehrocken sie war. „Wenn du baden möchtest, kannst du natürlich oben bleiben."
    Sie schüttelte nur stumm den Kopf und hangelte sich auf der Leiter nach unten.
    Die Sonde kehrte zurück. Lautlos schwebte sie heran und glitt durch das Turmluk in den Bootskörper.
    Donan Cruish verspürte eine gewisse Spannung, und er wußte plötzlich, daß etwas passieren würde.
    Er sah eine Flugscheibe hinter einem Eisberg hervorkommen. Im gleichen Moment heulte die Alarmpfeife auf. Donan Cruish warf sich in das Turmluk und stürzte nach unten. Über ihm fiel der Verschluß krachend zu, das Boot neigte sich steil nach vorn und tauchte. „Festhalten", brüllte der Leader.
    Dorta Mara klammerte sich an den Tisch, wurde jedoch zu Boden geworfen, als ein schwerer Schlag das Schiff traf. Die Lichter flackerten, und die Alarmmeldungen kamen in schneller Folge. Dann aber wurde es plötzlich ruhig an Bord, und die Syntronik teilte mit leidenschaftsloser Stimme mit, daß sich das Schiff in Sicherheit befand, und daß keine systemgefährdenden Schäden eingetreten waren. „Die Flugscheibe hat mit einem Energiestrahler auf uns geschossen, uns jedoch verfehlt", berichtete sie. „Die Erschütterungen wurden durch sich explosionsartig ausbreitenden Wasserdampf ausgelöst, der bei dem Beschuß bestand."
    „Schon gut", wehrte Donan Cruish. „Wir wissen Bescheid."
    „Und die Klone wissen, daß wir hier sind", fügte Dorta Mara beunruhigt hinzu. „Vielleicht gehen sie davon aus, daß sie uns yernichtet haben." Er beobachtete die Bildschirme.
    Kameras lieferten Bilder von außen. Das U-Boot tauchte zur Zeit unter Eisbergen hindurch, die einen sicheren Schutz gegen Angriffe von oben boten
     
    7.
     
    In sechshundert Meter Tiefe entdeckte Donan Cruish den tief in den Fels reichenden Spalt. „Er führt zu einer versteckten Schleuse, die wir angelegt haben", erläuterte er, während das U-Boot an schroffen, von Muscheln und Schnekken überwucherten Wänden entlangglitt. „Bis jetzt wissen noch nicht einmal die mit uns verbündeten Klone, daß wir auf diesem Weg in die Fabrik kommen."
    Er schaltete die Bugscheinwerfer an, und gleichzeitig verzögerte sich die Fahrt des U-Bootes.
    Dorta Mara blieb im Nebenraum am Tisch sitzen. „Ich habe kein gutes Gefühl", sagte sie. „Mir ist, als ob wir direkt in eine Falle laufen."
    „Das wollen wir nicht hoffen." Er kam zur Tür. „Wir haben unser Ziel erreicht. Die Schleuse öffnet sich.
    Nur noch ein paar Minuten, und wir wissen, ob unsere Flucht geglückt ist."
    „Und wenn nicht?"
    Er lächelte. „Wieso bist du so aufgeregt, Dorta?" fragte er. „Was kann uns schon passieren?"
    „So kann nur jemand reden, der so lange wie du in Haft war. Ich hätte in meiner Höhle bleiben sollen, so wie es eigentlich ausgemacht war."
    „Da hättest du nur die jungen Leute gestört. Sie sind unsere Zukunft, Dorta, nicht wir. Wie alt bist du jetzt?"
    „Das geht dich gar nichts an."
    Er lachte. „So gefällst du mir. Ich dachte schon, du wirst alt."
    „Geh an deine Instrumente und paß auf, daß wir in der Schleuse landen und nicht im Bauch von einem Kraken",

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