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148 - Der Herr der Teufelszwerge

148 - Der Herr der Teufelszwerge

Titel: 148 - Der Herr der Teufelszwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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seine Hände.
    »Artig sein? Muß das sein? Käferchen, wir sind erwachsen und wissen, was uns guttut.«
    »Alles zu seiner Zeit«, entgegnete Meg Langella streng.
    »Setz dich.«
    »Jawoll!« schrie er, knallte die Hacken zusammen und salutierte zackig. Dann lachte er herzlich und ließ sich in einen Sessel fallen. Meg Langella brachte ihm einen Whisky und setzte sich auf die Couch.
    Barnaby Fox schlug mit der Hand auf die Lehne seines Sessels und rief: »Komm her! Warum sitzt du so weit von mir entfernt? Ich möchte dich spüren, Käferchen.«
    Sie setzte sich neben ihn.
    »Schon besser«, sagte Barnaby Fox.
    »Hör zu, Barnaby, ich habe dich angerufen, weil ich dir etwas erzählen möchte.«
    »Die Einleitung klingt beinahe feierlich«, lachte der Sergeant.
    »Es handelt sich um eine sehr ernste Sache«, sagte Meg Langella.
    Er nahm einen Schluck vom Whisky. »Laß hören, Käferchen.«
    »Außerdem… ist es eine ziemlich verrückte Geschichte«, schickte Meg voraus.
    Barnaby Fox lachte vergnügt. »Ich liebe verrückte Geschichten. Ein bißchen verrückt sind wir beide ja auch«, sagte er und tätschelte liebevoll Megs Knie.
    »Ich habe dir schon von Estelle erzählt.«
    »Von deiner kleinen Nichte. Armes Ding. Wann lerne ich sie kennen? Onkel Barnaby würde Sonnenschein in ihr tristes Leben bringen. Ich könnte das Kind aufheitern.«
    »Das ist nicht nötig. Estelle ist mit diesem Schicksalsschlag großartig fertiggeworden. Ihr Leben ist nicht trist. Ich habe das Kind so gern, als wäre es meine eigene Tochter. Am meisten schätze ich ihre Aufrichtigkeit. Es kam noch nie eine Lüge über ihre Lippen. Ehe sie lügt, sagt sie lieber gar nichts. Sie sieht nicht nur aus wie ein Engel, sie ist auch einer.«
    »Und sie liebt Tante Meg.«
    »Dafür danke ich dem Himmel.«
    »Ich liebe Tante Meg auch. Vielleicht sogar noch ein bißchen mehr als die kleine Estelle. Wie wär’s – sollen wir uns nicht im Schlafzimmer weiter unterhalten, Käferchen?«
    »Wenn Estelle mir etwas erzählt, kann ich ihr jedes Wort glauben, selbst wenn es sich noch so verrückt anhört«, fuhr Meg unbeirrt fort.
    »Die Kleine scheint dir eine unglaubliche Geschichte erzählt zu haben, die dich mächtig beeindruckte.«
    »So ist es«, bestätigte Meg Langella. »Und nun brauche ich deine Hilfe, Barnaby.«
    Er salutierte wieder, diesmal schlampig. »Stets zu Diensten, Ma’am.«
    »Ich erwarte von dir, daß du an meinen Worten nicht zweifelst.«
    »Spann mich nicht länger auf die Folter, Meg. Was hat dir die Kleine erzählt? Schieß los!«
    Schleppend begann Meg Langella mit der unglaublichen Geschichte. Allmählich sprach sie schneller, kam in Fahrt.
    Rote Flecken bildeten sich auf ihren Wangen.
    Barnaby Fox hörte ihr aufmerksam zu, unterbrach sie nicht, lachte nicht, nippte nur immer wieder an seinem Drink, und als Meg verstummte, war sein Glas leer.
    Er stellte es beiseite und kratzte sich hinter dem Ohr. »Ein Mann wurde umgebracht. Von einem Zwerg. Kein Problem, das zu glauben…«
    »Aber du kannst nicht glauben, daß der Zwerg sich vor dem Angriff veränderte, daß seine Augen glühten und sein Haar brannte.«
    »Du mußt zugeben, daß das starker Tobak ist, Meg. Den kann ich beim besten Willen nicht so einfach schlucken.«
    »Lassen wir die Verwandlung des Zwerges einmal beiseite«, schlug Meg Langella vor, »dann bleibt die Tatsache bestehen, daß der Mann ermordet wurde und sich seine Leiche in dieser leerstehenden Villa befindet. Estelle hat sich darüber, daß ihr ihre Eltern keinen Glauben schenkten, so sehr geärgert, daß sie beweisen wollte, daß ihre Geschichte wahr ist. Zum Glück konnte ich ihr ausreden, auf eigene Faust in die unheimliche Villa einzudringen.«
    »Daran hast du sehr gut getan.«
    »Ich sagte, ich würde dich bitten, in das alte Haus zu gehen. Wirst du das tun, Barnaby?«
    Er lächelte. »Könnte ich dir jemals eine Bitte abschlagen, Käferchen?«
    ***
    Tucker Peckinpah rief an. Er hatte Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, um eine Spur zu finden, hatte seine einmaligen Beziehungen spielen lassen und in Erfahrung gebracht, daß noch zwei weitere Kleinwüchsige verschwunden waren.
    »Ihre Namen sind Frank Baer und Dolph Conti«, berichtete der Industrielle. »Kennen Sie den ›Circus Luna‹?«
    »Das ist ein kleiner Wanderzirkus«, sagte ich. »Gastiert der zur Zeit nicht in Hounslow?«
    »So ist es«, bestätigte Tucker Peckinpah. »Baer und Conti arbeiteten da als Clowns. Sie verschwanden vor der

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