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148 - Die Satan GmbH

148 - Die Satan GmbH

Titel: 148 - Die Satan GmbH Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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schrieb. Ganz abgesehen davon, daß er nicht im Dienst war und gleichsam nur als Privatperson Keile bezogen hatte - selbst wenn ihm das im Dienst passiert wäre, hätte er den Vorfall verschweigen müssen. Die Kollegen hätten sich krumm gelacht, hätten sie erfahren, daß Willi binnen einer Minute von einer Frau auf die Bretter geschickt worden war.
    Langsam kehrte die Luft zurück. Der Schmerz in Willis Eingeweiden ließ nach. Er richtete sich vorsichtig auf.
    „Keine Bange", brachte er über die Lippen, als er die Frau zu einem Handkantenschlag ausholen sah. „Ich greife nicht wieder an. Mann, wo haben Sie das gelernt?"
    Traurig schüttelte er den Kopf. Diese Frau war wirklich toll - aber welcher Mann hatte schon Lust, mit einer Frau zu leben, die ihn jederzeit im Zweikampf besiegen konnte?
    Die Frau ging auf seine Frage gar nicht erst ein.
    „Dies ist nicht Ihr Haus", sagte sie scharf. „Was also treiben Sie hier - ohne Durchsuchungsbefehl." Willi war inzwischen aufgestanden und dehnte und reckte sich.
    „Das gleiche könnte ich Sie fragen", gab er zurück. „Und ich mit etwas besseren Karten. Hier geht es nicht mit rechten Dingen zu."
    Die Frau kniff die Augen zusammen.
    „Sind Sie etwa auf diesen Spuk hereingefallen."
    Willi war ein von Grund ehrlicher Charakter und konnte selten eine Wahrheit für sich behalten, was seinem Ruf nicht eben förderlich gewesen war. Aber diesmal zog er es vor zu lügen. „Dieser Laden ist gesetzwidrig. Da kommt allerhand Qualm zusammen."
    „Qualm?"
    „Faktümer, präzisierte Willi. Die Frau kannte sich im Knastologen-Jargon offenbar nicht aus. „Faktümer ist gleich Delikte, und Qualm heißt Knast. Hier kommt Betrug in Frage, Förderung der Prostitution, Unterhaltung eines bordellähnlichen Betriebs, und mich soll's nicht wundern, wenn die Rauschgiftfahndung hier nicht auch noch fündig würde."
    Die Frau machte ein besorgtes Gesicht.
    „Vertan, vertan", murmelte Willi. Schade, daß sie auch mit drin hing - bei aller Bewunderung, Willi würde kaum darum herumkommen, ihr die Acht zu verpassen.
    Die Frau runzelte die Stirn.
    „Sie halten mich für eine Komplizin?"
    „Was sonst, schließlich sind sie hier."
    „Und Sie?"
    Willi Grabosc hüstelte. Das Ende dieser Geschichte war nicht übel - aber der Anfang würde sich in einem dienstlichen Bericht nicht sonderlich gut ausnehmen. Sei's drum - im Zweifelsfall war Willi das Gesetz wichtiger als sein guter Ruf.
    Dennoch machte er sich die Mühe, ziemlich umständlich und unter Beachtung auch der unwichtigsten Details die Vorgeschichte dieses Zusammentreffens zu erzählen.
    „Es war gar nicht meine Karte", bemerkte er. „Die muß einem Professor gehört haben, und hinter dem sind diese Leute her, ich weiß auch nicht warum. Der Bursche mit den weißen Haaren ist mir um den Bart gegangen, als wollte er mich heiraten. Ich habe mitgespielt, und nachdem das alles zu Ende war, habe ich mich ins Haus geschlichen, um mich hier einmal umzusehen."
    „Ist das…" Coco suchte nach dem deutschen Wort. Sie war sehr sprachgewandt, aber mit den Behördendialekten hatte sie in fast allen Sprachen ab und an Schwierigkeiten.
    „… vorschriftsgemäß? Nein, ist es nicht. Nun zu Ihnen. Sie haben hier nämlich auch nichts zu suchen. In jedem Fall Hausfriedensbruch, wenn nicht versuchter Diebstahl."
    Nun war die Reihe an Coco, zu erzählen. Sie beschränkte sich auf das Wesentliche. Alles, was mit Magie, ihrer Tätigkeit oder der Schwarzen Familie zusammenhing, sparte sie vorsichtshalber aus.
    Sie und Dorian Hunter hatten des öfteren die Erfahrung machen müssen, daß sie bei der Polizei auf wenig Verständnis und Hilfe stießen.
    „Ich nehme an, daß dieses Mädchen Jutta noch irgendwo im Hause ist. Die Gesprächsfetzen, die ich aufgeschnappt habe, deuten darauf hin, daß man sie fortschaffen will - und ich weiß nicht wohin und mit welcher Absicht."
    Grabosc grinste breit.
    „Gefahr im Verzug", stieß er hervor. „Das rechtfertigt ein Eingreifen. Kommen Sie, wir wollen das Mädchen suchen."
    Sie durchstöberten die benachbarten Räume. Als sie den Ritualraum betraten, deutete Willi auf den Altar.
    „Wie macht man so etwas?" fragte er.
    „Illusionistengeheimnis", antwortete Coco Zamis. „Ziemlich kompliziert, aber einwandfrei zu erklären. Es funktioniert hauptsächlich mit geschickt angebrachten Spiegeln."
    Hinter dem Vorhang entdeckten die beiden weitere Räume - Sauna, Solarium, geschmackvoll eingerichtete Schlafzimmer mit

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