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1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

Titel: 1481 - Wenn alte Leichen lächeln ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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waren. Und ebenso kalt und menschenverachtend. John hatte darunter gelitten, denn das Böse zu sehen war einfach zu deprimierend gewesen.
    Und jetzt?
    Glenda schüttelte den Kopf. Sie wollte sich gegen diese Beeinflussung wehren. Dafür schlich sie weiter auf die sitzende Gestalt zu.
    Sie horchte auch in den Raum hinter sich und war froh, dass sie dort nichts hörte. Keine Schrittgeräusche, die sich ihr näherten.
    Ellen Long blieb noch im Hintergrund. Vielleicht wartete sie ab, bis ein bestimmter Zeitpunkt erreicht war, den sie errechnet hatte, um dann zu ernten, was sie gesät hatte. Dabei wollte Glenda auf keinen Fall diese Ernte sein. Noch lebte sie, und das gab ihr Hoffnung.
    Das blaue Licht lag auf dem Gesicht und einem Teil des Oberkörpers. Es war auch in den Augen, und Glenda stellte fest, dass der Schein der Kerze es nicht schaffte, den blauen Ausdruck darin zu vertreiben. Er blieb bestehen und ließ sich nicht überdecken, wie es eigentlich normal gewesen wäre.
    Gale Hanson hatte sich in der letzten Minute nicht bewegt. Sie schien tatsächlich aus Stein zu bestehen, und natürlich brauchte sie auch nicht zu atmen.
    Der nächste Schritt wäre das Berühren dieser Person gewesen.
    Glenda musste es tun, denn sie wollte Gewissheit haben.
    Die Schulter war ihr Ziel.
    Glendas Hand zitterte, als die den Arm vorstreckte. Sie ärgerte sich aber darüber, aber das nahm sie hin, und als sie die Schulter berührte, da wollte sie die Hand sofort wieder zurückziehen.
    Doch Glenda riss sich zusammen.
    Sie ließ die Hand liegen.
    Sie spürte die kalte und alte Haut der Toten, aber sie fragte sich, ob diese Haut tatsächlich kalt war oder einfach nur neutral, ohne jegliche Wärme.
    Ja, neutral. Sie war damit zufrieden und kümmerte sich um andere Dinge. Sie wollte herausfinden, ob die Haut tatsächlich Ähnlichkeit mit einem dünnen Panzer aufwies. So drückte sie mit den Fingerkuppen zu. Bei einem normalen Menschen hätte sie kleine Vertiefungen in die Haut drücken können, was bei Gale Hanson jedoch nicht der Fall war. Die Oberfläche blieb recht hart, und sie hätte wahrscheinlich auch darüber hinwegkratzen können.
    Das traute sie sich nicht. Sie wartete weiterhin auf eine Reaktion dieser Gestalt, die aber nichts tat. Glenda strich mit den Fingern über die Schulter und den Arm entlang in Richtung Hand, was allerdings auch nichts brachte, denn sie erlebte keine Veränderung. Sie hatte damit gerechnet, die Fäden spüren zu können, und vielleicht hätte sie auch den Grund des Lächelns herausfinden können. Das war aber auch nicht der Fall. Diese Gestalt war nicht mehr als eine Puppe, und selbst an einen Zombie wollte sie nicht mehr denken.
    Glenda schaute sich das Haar an. Auf dem Foto sah es so aus wie hier.
    Sie hatte die Kerze in der Nähe abgestellt und ließ sich von deren Schein nicht irritieren. Als sie mit den Fingern durch das Haar fuhr, was ihr nicht leicht fiel, da erlebte sie keine Weichheit. Die Strähnen waren eher sperrig und fühlten sich drahtig an.
    Glenda atmete tief durch und war froh, dass die Gestalt sie nicht angegriffen hatte.
    Sie umrundete den Stuhl.
    Die Spannung hatte sich etwas gelegt, auch die Furcht war nicht mehr so stark. Sie sah Gale Hanson nicht unbedingt als einen gefährlichen Feind an, sondern ging jetzt davon aus, dass sie Ellen Longs Geheimnis gelüftet hatte. Und sie dachte weiterhin daran, dass die Maklerin sich das wohl so ausgerechnet hatte. Es lag einfach auf der Hand, dass Glenda in der Schulfreundin die Feindin sah und nicht so sehr in dieser ungewöhnlichen Toten, die lächelte.
    Glenda kümmerte sich jetzt mehr um ihre Umgebung. Dass sie einen zweiten Ausgang gesehen hatte, war ihr im Gedächtnis geblieben. Eine Tür im Hintergrund. Sie wollte unbedingt herausfinden, ob sie offen war, denn ein zweiter Fluchtweg war gut.
    Sie wollte sich umdrehen, als es passierte.
    Ein schnaufender Laut war zu hören. Jemand schien erwacht zu sein und machte sich jetzt bemerkbar.
    Glenda Perkins drehte sich um und war nicht mal groß überrascht, als sie sah, dass sich die Tote bewegte.
    Mit steifen Bewegungen stand sie auf!
    ***
    Bisher hatte Glenda alles bestimmen können. Nun kam es darauf an, dass sie richtig reagierte, denn Gale Hanson war nicht grundlos aufgestanden. Sie wollte etwas von Glenda Perkins, denn sie hatte den Blick der kalten blauen Augen auf sie gerichtet.
    Glenda blieb stehen. Dabei hätte sie besser zurückweichen sollen.
    Das konnte sie jedoch nicht, denn sie

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