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1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

1481 - Wenn alte Leichen lächeln ...

Titel: 1481 - Wenn alte Leichen lächeln ... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt eigentlich hier unten hätte liegen müssen.«
    »Das ist seltsam.«
    »Nein, finde ich nicht. Die meisten Menschen haben Angehörige und Freunde auf dem Friedhof liegen.«
    »So meine ich das nicht. Ich wundere mich nur darüber, dass Mrs. Long ausgerechnet vor diesem Grab gestanden hat. Es ist zumindest interessant und könnte sich zu einer Spur entwickeln, die zur Aufklärung beiträgt.«
    Endlich sahen wir ihn wieder lächeln. »Das würde mich freuen«, sagte er.
    »Uns auch. Was wissen Sie sonst noch über Ellen Long?«
    Er hob beide Hände an. »Bitte, Mr. Sinclair, ich möchte nichts provozieren oder irgendwelche Unwahrheiten in die Welt setzen. Ich habe Ihnen nur gesagt, dass ich Mrs. Long dort stehen sah.« Er zeigte ein verlegenes Lächeln. »Oder hätte ich das nicht sagen sollen?«
    »Das ist nichts Unrechtes. Wir sind Ihnen sogar dankbar, dass Sie uns darüber informiert haben.«
    »Dann freue ich mich.«
    Der Klinikchef wusste nichts mehr zu sagen, und so konnten wir uns verabschieden.
    Gemeinsam verließen wir das Büro, und er ging dabei nach vorn gebeugt wie ein alter Mann.
    Vor einem Wasserautomaten blieben wir stehen. Wir konnten jetzt beide einen Schluck vertragen.
    »Glendas Bekannte oder Schulfreundin, sieh mal an«, sagte Suko.
    »So klein ist die Welt.«
    »Sie hat ja davon gesprochen, dass diese Ellen Long hier wohnt.«
    »Genau.« Suko trank seinen Becher fast leer. »Und um wen kümmern wir uns jetzt?«
    »Ich denke, dass wir mal den Friedhof besuchen und uns die Grabstelle anschauen.«
    »Und was ist mit Ellen Long?«
    »Die läuft uns nicht weg…«
    ***
    Sir James hatte Glenda berichtet, wie es John Sinclair und Suko ergangen war, und Glenda hatte eine Weile an diesem Bericht zu knabbern. Sie saß allein im Büro und kam sich plötzlich so einsam vor, als wäre sie von aller Welt verlassen. Ihre Gedanken drehten sich dabei immer nur um ein Thema.
    Die Leiche mit den kalten Augen war verschwunden und hatte einen Toten hinterlassen. Einen auf grausame Weise ermordeten Arzt.
    Damit musste Glenda erst mal fertig werden, was ihr nicht leicht fiel. Und sie ersetzte in ihren Gedanken den Begriff Tote durch das Wort Zombie.
    Bei diesem Gedanken rann es ihr kalt über Arme und Rücken. Sie hatte Zombies leider schon häufiger erlebt. Von Sir James Powell kannte sie alle Einzelheiten.
    Eine Frau, die lange in der Erde gelegen hatte, war nicht tot. Sie war wieder da, und möglicherweise würde sie dort weitermachen, wo sie früher aufgehört hatte.
    Aber womit hatte sie aufgehört?
    Darauf fand Glenda Perkins keine Antwort. Man musste das Leben vor dem Tod der Frau durchleuchten. Möglicherweise war sie irgendwann mal aufgefallen, sodass sie von einer Behörde registriert worden war.
    Der Computer selbst war zwar dumm, aber in gewisser Hinsicht ein perfekter Helfer. Glenda setzte darauf, dass sie etwas herausfand, was auch John und Suko weiterhalf, und als sie anfangen wollte, da störte sie das Telefon.
    »Scotland Yard…«
    Sie kam nicht mehr weiter, denn eine Frauenstimme unterbrach sie. Diesmal war es ihre Schulfreundin Ellen Long.
    »Schön, dass ich dich erreiche, Glenda.«
    »Ich bin ja eine graue Büromaus.«
    »He, so hast du auf unserem Klassentreffen aber nicht ausgesehen, das wollte ich dir mal sagen.«
    »Da stylt sich jeder auf.«
    »Gut, wenn du meinst. Aber jetzt zu einem anderen Thema. Du hast mich wegen dieser Gale Hanson angerufen, deren Grab man auf dem Friedhof in meiner Nähe geschändet hat.«
    »Richtig, das habe ich.«
    »Ich glaube, dazu kann ich dir etwas sagen.«
    Glendas Herz schlug plötzlich schneller. »Ehrlich? Was denn?«
    »Das möchte ich dir persönlich sagen.«
    »Super, dann kommst du her?«
    »Nein, so ist es nicht. Ich kann hier wirklich nicht weg. Wie wäre es, wenn du kommst?«
    »Oh, das ist im Moment schlecht. Aber nach Feierabend…«
    »Das geht auch nicht, Glenda. Am Abend habe ich einen Termin. Na ja, kann man eben nichts machen.«
    »Nein, so schnell gebe ich nicht auf«, sagte Glenda hastig. »Ich werde sehen, was sich machen lässt. Und ich glaube, dass ich es bewerkstelligen kann. Ich verlängere einfach meine Mittagspause.«
    Ellen Long lachte und rief: »Immer noch die alte Glenda. Wie früher in der Schule. Nicht lange nachdenken, sondern schnell und entschlossen handeln. Das habe ich damals schon an dir gemocht.«
    »Gut, dann sehen wir uns bald.«
    »Ich lasse auch eine Kleinigkeit kommen. Ein paar Häppchen, und zu trinken habe ich

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