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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Posbis und Haluter in die Milchstraße einzubrechen gedachten. Die cantarischen Streitkräfte waren nicht von unbegrenzter Zahlenstärke. An fünf Punkten nach dem Rechten sehen zu müssen, würde sie ganz schön verzetteln, und von den Hilfsvölkern, die in den Gen-Fabriken gezüchtet wurden, hatte noch kaum eines die erforderliche Einsatzreife. In diesem Zusammenhang also war es von größter Bedeutung, daß die auf Choktash erbeuteten Daten Raumforts in allen Abschnitten der Milchstraße bezeichneten. Ein einziger Vorstoß hatte alle Informationen erbracht, die für das große Vorhaben benötigt wurden. Ohne Zweifel saß Homer G. Adams jetzt schon am Terminal und ließ sich vom Syntron erklären, zu welchen Zielen er seine Kampfschiffe schicken sollte.
    Gewiß: Loydel Shvartz hatte Hilfe gehabt. Die Mannschaft der ARCHIBALD war tüchtig.
    Ein wenig verschroben vielleicht, aber einsatzwütig und voll intelligenter Eigeninitiative. Und dennoch war es Loydel Shvartz, dem man den Erfolg verdankte. Auch wenn man in Rechnung stellte, daß zu guter Letzt noch fünf abtrünnige Cantaro hinzugekommen waren, die ihm geholfen hatten, konnte man ihm das Lob für einen nahezu genialen Handstreich nicht verweigern. Reginald Bull war vom ersten Augenblick an klar gewesen, daß er den Mann in die Besatzung der CIMARRON aufnehmen würde. Er hatte sich nur zum Schein gesträubt, weil Shvartz ihm zu unverschämt gekommen war. Das Schlitzohr hatte dies natürlich von Anfang an gewußt. Es war ihm klar gewesen, daß Bull als verantwortungsbewußter und erfolgsbedachter Befehlshaber auf einen Mitstreiter mit den Qualifikationen eines Loydel Shvartz auf keinen Fall verzichten konnte.
    Es ärgerte Bull ein wenig, daß Shvartz ihn sofort durchschaut hatte. Aber es bestand kein Zweifel daran, daß er den Mann dringend brauchte. Aber mehr als zweitausend Jahre Lebenserfahrung wappnen den Menschen mit einem erstaunlichen Betrag an Gelassenheit. Infolgedessen war Reginald Bulls Ärger nicht allzu intensiv, und er verging auch bald wieder. Aufgrund des reichhaltigen Datenmaterials war Bull von Grund auf zufrieden.
    Die Zufriedenheit dauerte allerdings nicht lange. Die Tür zu dem kleinen Rechnerlabor, das in unmittelbarer Nähe des Kontrollraums lag, glitt auf, und Lalande Mishkom schaute herein. „Ich habe dir einen Besucher mitgebracht", sagte sie. „Er ist vor kurzem an Bord dieses Schiffes umgezogen und hält sich für den größten Strategen aller Zeiten. Er ließ sich nicht abweisen."
    Sie trat zur Seite. Loydel Shvartz wurde sichtbar. „Ich habe dir etwas zu erklären", sagte er. „Was?" fragte Reginald Bull, dessen gute Laune sich rasch zu verflüchtigen begann.
    Die Tür hatte sich geschlossen. Lalla war gegangen. „Wie wir das Raumfort angreifen", antwortete Loydel Shvartz. Er deutete auf die kleine Schalteinheit, das Keypad, das Bull neben sich auf dem Tisch liegen hatte. „Laß Choktash sehen."
    „Warum?"
    „Weil ich dir zeigen will, auf welche Stellen wir das Feuer zu konzentrieren haben."
    Reginald Bull spürte, wie sein Adrenalinspiegel stieg. „Was soll ich mit Choktash?" wollte er wissen. „Choktash ist explodiert. Die Schaltstation, die wir angreifen, sieht womöglich ganz anders aus."
    „Unsinn", winkte Loydel Shvartz ab. „Es ist alles immer dasselbe. Wenn man einmal ein brauchbares technisches Prinzip gefunden hat, weicht man nicht mehr davon ab und baut alles nach demselben Schema."
    Reginald Bull war aufgestanden. „Ich habe unser Ziel noch nicht einmal ausgesucht", sagte er in einem Tonfall, dem Shvartz eigentlich hätte anmerken müssen, daß er auf dem besten Weg war, sich unbeliebt zu machen. „Wenn das geschehen ist und sobald wir in der Nähe des Zieles sind, kannst du mich noch einmal ansprechen. Vielleicht hast du wirklich eine brauchbare Idee. Dann werden wir sie selbstverständlich verwenden."
    Shvartz starrte ihn entgeistert an. Sekunden später erschien der Ausdruck blanken Hohns auf seinem Gesicht. „Dann werden wir sie selbstverständlich verwenden", äffte er Bull nach. „Oh, wie großzügig.
    Wenn du mich nicht jetzt gleich erklären läßt..."
    Da griff Bull zu. Er packte den kleinen Mann unsanft an den Schultern und drehte ihn herum, so daß sein Gesicht zur Tür wies. Dazu sagte er mit gefährlich ruhiger Stimme: „Es gibt zwischen uns eine Übereinkunft, Loydel Shvartz. Ich nehme dich in meine Mannschaft auf, und du hörst auf, dich wie ein großmäuliger Esel zu benehmen. Ich habe

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