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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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meinen Teil der Abmachung gehalten; jetzt bist du an der Reihe. Wenn du nicht aufhörst, hier herumzuschreien, dann marschierst du anstatt in den Einsatz zum Psychiater. Und jetzt raus mit dir! Ich will dich eine Zeitlang nicht mehr sehen."
    „Aber du mußt doch ...", protestierte Loydel Shvartz.
    In diesem Augenblick öffnete sich die Tür. Es mochte sein, daß Lalande Mishkom die Unterhaltung durch irgendein Übertragungsgerät mitverfolgt hatte. Vielleicht war es aber auch nur Zufall, daß sie gerade in dieser Sekunde wieder hereinkam. Sie faßte Loydel Shvartz am Arm und zog ihn mit sich in Richtung Ausgang. „Komm mit", schimpfte Lalla. „An Bord der CIMARRON herrschen Zucht und Ordnung.
    Was der Chef sagt, wird gemacht."
     
    4.
     
    Die Daten wiesen den Namen des Raumforts als Shomrach aus - so wenigstens lautete die Transkription aus dem ansonsten für Menschen unaussprechlichen Cantarischen. Shomrach stand weit draußen im Halo, rund 35 000 Lichtjahre vom Standort des ehemaligen Raumforts Choktash entfernt. Reginald Bull hatte sich das Ziel ohne sonderlichen Bedacht ausgesucht.
    Nur eines war wichtig: Es mußte weit genug von Choktash entfernt sein, denn im Choktash-Sektor war mit patrouillierenden Cantaro-Einheiten zu rechnen. Die Herren der Straßen würden sich dafür interessieren, den Übeltäter zu fassen, der ihnen eine wertvolle Chronopuls-Schaltstation zerschlagen hatte.
    Die CIMARRON wurde von zwei Widder-Schiffen begleitet, der RACHMANINOFF und der VALDEZ. Die drei Fahrzeuge waren 23 Lichtjahre von Shomrach entfernt im Ortungsschatten eines altersschwachen roten Riesensterns aus dem Hyperraum aufgetaucht. In dieser Entfernung, bedeckt obendrein von der weite Teile des hyperenergetischen Spektrums überstreichenden Strahlung des roten Sternriesen, waren die Schiffe vor Entdeckung sicher.
    Die Fernortung wies eindeutig aus, daß an dem Punkt, auf den die auf Choktash erbeuteten Daten verwiesen, sich tatsächlich ein Objekt von bedeutender Masse befand. Es handelte sich ohne Zweifel um das Raumfort Shomrach. Welche Form es hatte, konnte allein mit Hilfe der Ortergeräte aus dieser Entfernung nicht bestimmt werden. Man versuchte, die charakteristische Streuemission des Chrono-Monitors anzumessen. Aber auch das gelang nicht.
    Mit solchen Eventualitäten war selbstverständlich gerechnet worden. Die CIMARRON führte mit Metagrav-Antrieb ausgestattete Miniatursonden an Bord. Sie waren vom selben Typ wie jene, die damals zur Erforschung des Chronopuls-Walls verwendet worden waren - als die Raumschiffe des Tarkan-Verbands noch außerhalb des Walles standen und die Rückkehrer aus Tarkan sich den Kopf darüber zerbrachen, welches unerklärliche Hindernis sich ihnen hier in den Weg gestellt haben mochte. Nur eine Änderung war vorgenommen worden: Man hatte die Sonden mit einer Umkleidung versehen, die sie optisch ebenso wie ortertechnisch als Boliden erscheinen ließ. Sie trugen rings um den eigentlichen Sondenkörper einen düstergrauen, faltigen und von Mikrokratern übersäten Belag, der sie wie kosmische Trümmerbrocken erscheinen ließ. Es gab auch in den Außenzonen des Halos zahlreiche, natürlich entstandene Boliden, die von längst vergangenen Sternkollisionen herrühren mochten und seitdem ihren Weg ziellos durchs All zogen. Als solche sollten den Ortergeräten der Cantaro die beiden Sonden erscheinen, die die CIMARRON soeben von Bord ließ.
    Niemand wußte genau, wie gut die cantarische Ortung war. Die Besatzung des Raumforts Shomrach mochte sich darüber wundern, daß zwei kosmische Trümmerstücke plötzlich in wenigen Lichtsekunden Entfernung auftauchten, obwohl sie eigentlich schon viel weiter draußen hätten erfaßt werden müssen. Das war ein Risiko, dem man sich nicht entziehen konnte. Reginald Bull hielt es für geringfügig. Die Cantaro würden sich nicht die Mühe machen, die so unerwartet materialisierten Felsbrocken aus der Nähe zu untersuchen. Raumforts waren, wie man inzwischen wußte, nur spärlich bemannt. Die Cantaro hatten Besseres zu tun, als sich um zwei Meteoriten zu kümmern, die die Ortung ebenso wie die optische Beobachtung als eben solche auswies und die außerdem noch in unkritischer Entfernung an ihrem Raumfort vorbeiziehen würden.
    Die beiden Sonden brauchten nur Sekunden, um die Distanz von 23 Lichtjahren zu überbrücken. Die Gyroskope waren zuverlässig. Der AnBord-Computer, ein winziges Gerät etwa von der Größe eines Daumennagels, wußte zu jeder Sekunde

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