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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau, wo die CIMARRON sich befand, und sandte mit Daten vollgepackte Hyperfunkimpulse eben dorthin. So scharf war die Abstrahlung gebündelt, daß die Sendungen an Bord der VALDEZ und der RACHMANINOFF nur undeutlich empfangen werden konnten. Es bestand keine Gefahr, daß die Sendung vom Raumfort aus bemerkt würde. In dem Augenblick, als sie das Fort passierten, hörten die Sonden auf zu senden.
    Zu denen, die das umfangreiche Datenmaterial zu sichten bekamen, gehörte Loydel Shvartz.
    Meßwerte und Bilder, die die Sonden übertrugen, wurden ihm unmittelbar in sein Quartier zugespielt. Loydels Kabine besaß einen Servo, über den er den Syntron-Verbund ansprechen konnte. Der ehemalige Kommandant der ARCHI-BALD und jetzige Raumfort-Spezialist hing halb ausgestreckt in einem bequemen Sessel, einen Becher mit synthetischem Wein in der rechten Hand, und betrachtete mit großem Interesse das Bild des Raumforts, das vom Computer aus den von den Sonden übermittelten Datenströmen rekonstruiert worden war.
    Shomrach sah genauso aus wie Choktash.
    Er empfand keine Befriedigung bei dieser Erkenntnis. Er hatte es die ganze Zeit über gewußt.
    Er wies den Servo an, die Meßdaten eines gewissen hyperenergetischen Frequenzbereichs einzuspeisen, und sah zu, wie die Lichtpunkte zu pulsieren begannen, die die Standorte der Hypertrop-Zapfer kennzeichneten. Für die Zapfer interessierte sich Loydel Shvartz in erster Linie. Er wollte von dieser Expedition wenigstens einen davon nach Hause - sprich: nach Heleios - bringen. Damit würde er die galaktische Energiegewinnungstechnik revolutionieren.
    Dann konnte er darüber nachdenken, ob er sich auf Lieberman oder Mandelbrot umtaufen lassen wollte, damit das neugefundene Zapfprinzip einen anständigen Namen bekam.
    Außer den pulsierenden Leuchtpunkten gab es noch einen recht grellen, an den Rändern verschmierten Lichtfleck. Das war der Chrono-Monitor. Er befand sich auf der untersten Plattform des Raumforts. Wenn es gelang, nahe genug an das Fort heranzukommen, würde es nicht schwierig sein, den Monitor auszuschalten.
    Das Bild erlosch. Die beiden Sonden waren an Shomrach vorbeigezogen. Sie würden nicht zur CIMARRON zurückkehren. Man mußte damit rechnen, daß die Cantaro die Boliden, deren plötzliches Auftauchen sie sich nicht so recht erklären konnten, scharf beobachteten. Da wären sie wohl stutzig geworden, wenn die beiden Felsbrocken sich anders als auf einem Inertialkurs bewegt hätten. Wenn die Cantaro aber Verdacht schöpften, würden sie sofort den nächsten Stützpunkt um Hilfe anfunken. Die Auseinandersetzung mit einem Verband cantarischer Kampfschiffe konnte sich Reginald Bulls Expedition jedoch nicht leisten.
    Es war an der Zeit, entschied Loydel Shvartz, mit Bull über die Angriffstaktik zu sprechen.
    Der kleine Terraner hatte sich eine zivilisiertere Verhaltensweise angeeignet - nicht aus Überzeugung, sondern aufgrund der Erkenntnis, daß er rascher zum Ziel komme, wenn er sich an die allgemeinen Gepflogenheiten hielt. Er platzte also nicht unangemeldet in den Kontrollraum, sondern meldete sich über Interkom bei Reginald Bull und bat ihn um eine Unterredung. Von der Interkom-Bildfläche herab musterte Bull den Anrufer mißtrauisch. „Also gut", meinte er schließlich. „Komm und sag mir, was du zu sagen hast."
     
    *
     
    Sie wurden rasch einig. Loydel Shvartz' Vorschlag war gut durchdacht und taktisch sinnvoll.
    Schließlich hatte er ihn mit Sato Ambush zusammen ausgearbeitet Nur über einen Punkt gab es eine kurze Diskussion. „Warum, wenn wir den Chrono-Monitor schon zerschossen haben, sollen wir durch weitere Schüsse noch die oberste Plattform abtrennen?" wollte Bull wissen. „Das Fort explodiert doch ohnehin im Lauf der nächsten Stunde."
    „Einfach", erklärte Loydel. „Auf der obersten Plattform ist das Raumschiff verankert, das für die Cantaro die einzige Fluchtmöglichkeit darstellt. Sie wissen, wieviel Zeit sie haben, bevor das Fort detoniert. Eine Stunde, maximal achtzig Minuten: Das ist eine Menge Zeit. Sie könnten versuchen, den Energiestau, den wir durch die Zerstörung des Chrono-Monitors ausgelöst haben, rückgängig zu machen oder zu unterbinden. Wir wissen nicht, ob es eine solche Möglichkeit gibt, aber wir sollten mit ihr rechnen. Wenn jedoch die oberste Plattform unter Beschuß genommen und abgetrennt wird, dann denken die Cantaro an nichts anderes mehr, als so schnell wie möglich an Bord des Schiffes zu gelangen. Denn wenn ihnen

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