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1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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das Raumschiff davonfliegt, sind sie unweigerlich verloren."
    Reginald Bull dachte darüber nach. Schließlich nickte er. „Klingt vernünftig", war seine Antwort „So machen wir's - vorausgesetzt, wir kommen überhaupt nahe genug heran."
    „Da wäre noch etwas zu bedenken", sagte Loydel Shvartz.
    Er hatte sich seine Vorgehensweise mit Bedacht zurechtgelegt. Er war zwar fest überzeugt, daß Bull seinen Vorschlag zurückweisen würde. Aber es mußte wenigstens einmal darüber gesprochen werden. Denn wenn Bull wider alles Erwarten auf die Idee einginge, dann hätte Loydel sich eine Menge Mühe erspart. „Was?" fragte Bull. „Du weißt, daß die Cantaro eine fortgeschrittene Methode der Energiegewinnung verwenden", antwortete Loydel. „Sie setzen gepulste Hypertrop-Zapfer ein, die kontinuierlich tätig sind, wenig Streuemission erzeugen und daher aus größerer Entfernung nicht mehr geortet werden können."
    „Ambush hat mir davon erzählt", bestätigte Bull. „Es wäre für uns von großem Vorteil, wenn wir ein solches Gerät an uns bringen könnten", sagte Loydel.
    Reginald Bull musterte ihn mit eigenartigem Blick. „Natürlich wäre es das", antwortete er. „Aber wie sollten wir drankommen?"
    „Einer müßte hinfliegen, mit einem geeigneten Roboter zusammen", schlug Loydel Shvartz vor, den Arglosen spielend. „Er könnte einen der gepulsten Zapfer abmontieren und mitbringen."
    Bull seufzte. „Du hast selber ein Raumschiff kommandiert, Loydel", sagte Bull. „Du kennst die Lage. Wir nähern uns Shomrach. Die cantarische Besatzung sendet einen Alarmruf aus. Irgendwo, auf dem nächsten Cantaro-Stützpunkt, von dem wir nicht wissen, wie weit er entfernt ist, setzt sich ein Verband cantarischer Kampfschiffe in Bewegung. Wir haben keine Ahnung, wie lange er braucht, bis er vor Shomrach eintrifft. Bis dahin müssen wir schon längst wieder unterwegs sein. Unter solchen Umständen: Würdest du einem von deinen Leuten zumuten, sich einer Raumstation zu nähern, die jeden Augenblick explodieren kann, und dort mit der Demontage eines Geräts so viel Zeit zu verbringen, daß inzwischen womöglich der feindliche Kampfschiffverband auftauchen könnte?"
    Loydel Shvartz wiegte den Kopf. „Es wäre ein riskantes Unternehmen, gewiß", gab er zu. „Ich wäre gerne bereit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen."
    „Und die CIMARRON samt Besatzung in Gefahr zu bringen, gar nicht zu reden von der VALDEZ und der RACHMANINOFF?" Reginald Bull schüttelte den Kopf. „Nein, mein Junge." Loydel Shvartz war 51 Jahre alt. Aber Bull mit einem Lebensalter von weit mehr als 2000 Jahren nannte jeden männlichen Terraner einen Jungen. „Daraus wird nichts. Ganz abgesehen davon, daß ich dich während der kritischen Minuten hier im Kontrollraum brauche.
    Schließlich bist du als Raumfort-Spezialist an Bord gekommen. Welchen Nutzen brächtest du uns, wenn du irgendwo da draußen herum funktioniertest?"
    Loydel stand auf. „War nur so eine Idee", sagte er matt. „Später vielleicht", vertröstete ihn Bull. „Wenn wir mehr Überblick haben. Wenn wir zum Beispiel wissen, wie lange die Cantaro brauchen, um auf die Alarmmeldungen einer Raumfort-Besatzung zu reagieren. Die Sache geht ja erst richtig los. Adams rechnet damit, daß wir rund zwanzig Forts ausschalten müssen. Irgendwo bist du mit dabei. Da ergibt sich ohne weiteres eine Gelegenheit, nach den gepulsten Hypertrop-Zapfern zu schauen."
    „Ja", sagte Loydel und wandte sich zum Gehen.
    Er kehrte zu seinem Quartier zurück. Der Versuch war also fehlgeschlagen, und er mußte jetzt nach dem Plan vorgehen, den er zusammen mit Sato Ambush entwickelt hatte. Der Posten eines Raumfort-Spezialisten entsprach dem eines höheren Bordoffiziers. Loydel Shvartz hatte das Recht, Roboter bis zu einer gewissen Kategorie für von ihm selbst definierte Aufgaben vorübergehend zu verpflichten. Es standen ihm auch Bordfahrzeuge zur Verfugung, unterlichtschnelle Beiboote, mit denen er das Schiff verlassen konnte - allerdings erst nach vorheriger Absprache mit entweder dem Ersten Piloten oder dem eigentlichen Befehlshaber, also Reginald Bull. Loydel beabsichtigte, von seinen Privilegien vollen Gebrauch zu machen, zum Teil allerdings ohne Absprache mit dem Piloten oder dem Befehlshaber.
    Er beorderte einen Roboter bestimmter Spezifikation. Der Syntron führte ihm per Bildübertragung mehrere Exemplare vor, unter denen Loydel schließlich eine mit zahlreichen flexiblen Greifarmen und einem

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