Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1482 - Der Alleingang des Außenseiters

Titel: 1482 - Der Alleingang des Außenseiters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
leistungsfähigen Desintegrator versehene, linsenförmig gestaltete Maschine aussuchte. Er gab ihr den Namen Aaron und befahl ihr, den Hangar Echo-3 aufzusuchen und dort an Bord des Beiboots mit der Bezeichnung CIMA 5 zu gehen. Es wäre Loydel Shvartz weitaus lieber gewesen, wenn er bei seinem Vorhaben eine der beiden nicht nur überlichtschnellen, sondern obendrein schwerbewaffneten Space-Jet, CIM-1 oder CIM-2, hätte verwenden können. Aber die Space-Jets standen unter scharfer Kontrolle, und jeder Versuch, ohne Zustimmung des Befehlshabers einen Roboter an Bord zu schleusen, hätte im Kontrollraum ein Alarmsignal ausgelöst.
    Nachdem der Syntron-Verbund Loydel Shvartz als offiziellen Befehlsgeber des Spezialroboters namens Aaron anerkannt hatte, durfte Aaron sich direkt mit seinem neuen Vorgesetzten unterhalten. Auf der Bildfläche stellte er sich als ein schimmerndes Metallgebilde von gut einem Meter Durchmesser dar. Er hatte einen Stengel ausgefahren, an dem ein dem menschlichen Auge nachempfundenes Sehorgan sowie mehrere Höröffnungen zu erkennen waren. „Wenn ich an Bord des Beiboots CIMA-5 bin, was soll ich dann tun, Loydel Shvartz?" erkundigte er sich mit durchaus menschlich klingender Stimme. „Warten", antwortete Loydel. „Und zwar wartest du, bis ich selbst erscheine und dir weitere Anweisungen erteile."
    „Das habe ich verstanden, Loydel Shvartz", sagte Aaron. „Du mußt nur bedenken, daß deine Verfügungsberechtigung auf fünfzig Stunden beschränkt ist. Bist du bis dahin noch nicht erschienen, muß ich mich wieder an den Roboter-Sammelplatz begeben."
    „Ich bedenke das", antwortete Loydel. „Ich werde dir lange vor Ablauf der fünfzig Stunden sagen, was du zu tun hast."
    „Das ist gut", erklärte Aaron.
    Die Verbindung wurde getrennt. Loydel Shvartz gönnte sich noch einen Becher synthetischen Wein, kehrte zu seinem Sessel zurück und machte es sich bequem. Die Sache war so gut eingefädelt, wie es sich unter den vorherrschenden Bedingungen eben machen ließ.
     
    5.
     
    Das Abwehrfeuer war wütend. Zunächst fuhr es ins Leere. Die Virtuellbildner der drei Raumschiffe verwirrten den Gegner. Die VALDEZ und die RACHMANINOFF hielten sich im Hintergrund, während die CIMAR-RON - in wenigen Lichtsekunden vor Shomrach aus dem Hyperraum aufgetaucht - unmittelbar auf das Raumfort zustieß.
    Loydel Shvartz hielt sich im Kontrollraum auf. Er wurde hier nicht gebraucht. Die Ortung zeigte den Standort des Chrono-Monitors deutlich genug. Die Vorgehensweise war mit Reginald Bull vereinbart. Die Geschütze der CIMARRON bedeckten das Fort mit Störfeuer, erzielten auch hier und da einen unerheblichen Treffer. Die cantarischen Ortungssysteme begannen sich zu orientieren. Sie hatten bemerkt, daß sie vom Virtuellbildner in die Irre geführt worden waren, und suchten nach dem winzigen Restreflex, den selbst der ausgefeilteste Virtual Imager nicht zu unterdrücken vermochte. Das feindliche Abwehrfeuer rückte näher, und schließlich begannen die äußeren Schutzschirmstaffeln zu flackern.
    Von jetzt an wurde es kritisch. Das Schiff hatte sich dem Fort bis auf einen Abstand von 230 000 Kilometern genähert. Von den Treffern der gegnerischen Geschütze gingen Erschütterungen aus, die der Antigrav nicht völlig neutralisierte. Die Schiffszelle bebte; der Boden zitterte. „Sichere Zielentfernung erreicht", meldete sich der Syntron-Verbund durch den Servo, der mattschimmernd über der Kommandokonsole schwebte. „Feuer - sofort!" befahl Reginald Bull.
    Orter und Optik erzeugten gemeinsam ein Bild, das Shomrach erscheinen ließ, als sei es nur wenige Kilometer entfernt. Es war dunkel hier draußen in den sternenarmen Weiten des Halos. Die Optik allein hätte das Fort nicht in zufriedenstellender Weise abbilden können. Die Energiebahn des Impulsstrahlers stand wie eine glühende Lanze in der Finsternis des Alls.
    Der Schuß saß genau im Ziel. Auf der untersten Plattform des Raumforts gab es eine heftige Explosion. „Sekundärziel!" rief Reginald Bull. „Feuer!"
    Zwei weitere Impulsgeschütze und ein schwerer Desintegrator traten in Tätigkeit. Ihr Ziel waren die Säulen, die die oberste Plattform des Raumforts mit der nächstunteren verbanden - wobei die Begriffe „oben" und „unten" in der Schwerelosigkeit des Weltraums eine Sache der willkürlichen Definition waren. Die Cantaro hatten das Fort mittlerweile in einen energetischen Schutzschirm gehüllt. Das Schirmfeld war indes von geringer Intensität,

Weitere Kostenlose Bücher