1484 - Der Tod eines Nakken
fast in Captain Ahabs Versteck versetzt fühlen. Und doch war hier alles etwas anders - fremdartiger.
Der Gang führte schräg nach unten. Dort, wo er verlief, hätte nichts als Luft sein dürfen, denn dieser Gang reichte ganz offensichtlich über die Außenmauer des Gebäudes hinaus. Davon war ihm jedoch nicht das geringste anzumerken. Weiter unten krümmte sich der Gang. Was hinter der Kurve lag, war von hier oben nicht zu sehen.
Lingam Tennar und Sato Ambush setzten sich in Bewegung und folgten dem Springer. Loydel Shvartz drehte sich um. „Ihr bleibt hier!" befahl er der kleinen Gruppe von Technikern und Spezialiste'n, die ihnen bis an diese Stelle gefolgt waren. „Wir werden euch rufen, wenn wir euch brauchen. Und wenn etwas geschehen sollte, dann müßt ihr uns natürlich herausholen."
Shingo wußte nicht, ob er diesen Befehl auch auf sich selbst beziehen sollte. Er zupfte den Kommandanten Shingo nickte und wartete, bis Loydel Shvartz die anderen eingeholt hatte. Dann folgte er ihm.
*
Der Weg war nicht sehr weit, und der Gang reichte auch nicht besonders tief hinab. Er mündete in jenes System von subplanetarischen Gewölben, das Captain Ahab bereits erwähnt hatte. Niemand hegte jedoch auch nur den leisesten Zweifel daran, daß man diesen Teil der Gewölbe auf keinem anderen Weg betreten konnte als dem, den sie genommen hatten.
Als sie unten angekommen waren, entdeckten sie einen Raum, der fremdartige Geräte enthielt und zweifellos die Transmitterstation der Nakken darstellte.
Shingo selbst betrat die eigentliche Station nicht. Er war fest entschlossen, seinen Kommandanten diesmal nicht zu enttäuschen. Datier blieb er draußen. Durch den offenen Durchgang konnte er verfolgen, was drinnen geschah. „Endlich am Ziel!" sagte Captain Ahab aufgeregt. „Jetzt brauchen wir diese Station nur noch in Betrieb zu nehmen, und dann steht einem Besuch im Humanidrom nichts mehr im Weg!"
„A11 das ist auf die Arbeitsweise der Nakken abgestellt", erklärte er. „Wie willst du diese Geräte bedienen?"
„Ihr habt doch einen Nakken!"
„Varonzem?" fragte Loydel Shvartz überrascht. „Ich bin mif nicht sicher, ob der uns helfen wird."
„Laß das meine Sorge sein", empfahl Captain Ahab. „Ich werde ihn schon zum Sprechen bringen."
Loydel Shvartz wirkte nicht sehr be-Sato Ambush wirkte weniger enthusiastisch. geistert. Er betrachtete den ehemaligen Sotho düster. „Um Varonzem hierherzubringen, müßten wir ihn erst mal finden", behauptete er. „Schon das dürfte mit Schwierigkeiten verbunden sein."
„Was soll das Gerede?" fragte Ahab ärgerlich, drehte sich um und sah Shingo an der Tür stehen. „Los, Kleiner, bring diesen Nakken hierher!"
Shingo Leddigg blickte unsicher zu seinem Kommandanten hinüber. Loydel Shvartz zuckte die Schultern. „Ja, geh und...", begann er.
Und im selben Augenblick hatte Shingo ein seltsames Gefühl - als würde sich der Boden unter seinen Füßen bewegen. Es war eine schlingernde, seitwärts gerichtete Bewegung, und es dauerte höchstens eine halbe Sekunde. „Was war das?" fragte er erschrokken, denn er dachte an die bröckelnden Ruinen, die sich über diesen Gewölben erhoben und einer Erschütterung wohl kaum länger als einige Sekunden standhalten würden.
Niemand antwortete ihm. Drinnen in der Station hatte man das Schlingern offenbar gar nicht gespürt. „Irgend etwas stimmt da nicht", bemerkte Lingam Tennar sehr leise - jedenfalls nach den Maßstäben des Haluters. „Ich messe hier ein Energiefeld an. Es scheint diesen ganzen Raum zu umschließen."
Loydel Shvartz, der dem Ausgang am nächsten war, drehte sich blitzschnell um und wollte hinauseilen, aber er stieß gegen ein unsichtbares Hindernis. „Shingo!" schrie er. „Renne nach oben und hole Hilfe!"
„Dazu dürfte es jetzt zu spät sein", stellte Captain Ahab fest, hob die Hand und deutete auf die hintere Wand des Raumes. „Außerdem ist es noch längst nicht sicher, daß wir Hilfe brauchen."
Shingo blickte in die Richtung, in die der ehemalige Sotho der Milchstraße zeigte. Er sah eine Nische im Hintergrund der Station.
Ein Nakk war dort aufgetaucht. Shingo hätte schwören könne, daß es derselbe Nakk war, den er draußen in den Ruinen getroffen hatte. Er
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