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1485 - Er spielte auf zum Höllentanz

1485 - Er spielte auf zum Höllentanz

Titel: 1485 - Er spielte auf zum Höllentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte, konnte ich mir auch nicht vorstellen, und so tappte ich auf die Tür zu, erreichte den Flur und drehte mich nach links, um im Wohnraum nachzusehen, denn irgendwo musste sich Glenda ja aufhalten.
    Dort brannte Licht. Zwar nur schwach, aber es fiel auch in den Flur hinein. Ich erinnerte mich nicht daran, ob wir es nach unserem wilden Vorspiel hatten brennen lassen.
    Ich blieb an der Tür stehen und wollte zuerst ins Zimmer schauen.
    Es kam anders, denn Glenda hatte mich bereits gehört.
    »Du kannst ruhig reinkommen, John.«
    »Okay.«
    Die einsame Lampe stand nicht weit von dem kleinen Ledersessel entfernt. Ihr Licht fiel auf Glenda, die wie eine Puppe in dem Möbelstück saß und den Kopf leicht gedreht hatte, damit sie mich anschauen konnte. Auf mich wirkte sie irgendwie künstlich. Auch deshalb, weil sich in ihrem Gesicht nichts bewegte.
    Sie trug einen dünnen Morgenmantel, den sie nicht richtig geschlossen hatte. Ich hatte in diesem Moment keinen Blick für ihre Nacktheit, denn sie selbst war wichtiger.
    »Ach, da bist du.«
    »Ja.«
    Ich ging zu einem zweiten Sessel und setzte mich. »Und? Kannst du nicht schlafen?«
    Sie strich durch ihr Haar. »Wenn es das nur wäre«, sagte sie nach einer Weile, »aber das ist es eben nicht.«
    »Sondern?«
    »Wir bekamen Besuch in der Nacht.«
    Ich hatte beim Verlassen des Schlafzimmers einen Blick auf die Uhr geworfen und festgestellt, dass die dritte Morgenstunde angebrochen war.
    »Wann war das denn?« fragte ich.
    »Nach Mitternacht jedenfalls. Ich lag ebenso im tiefen Schlaf wie du.«
    »Und weiter?«
    Glenda hob die Schultern. »Na ja. Es gibt Mächte, John, die auch einen schlafenden Menschen übernehmen können. Oder die sich bei ihm bemerkbar machen.«
    »Man hat dich also geweckt?«
    »So kann man es sagen.«
    »Und wer oder was?«
    Glendas Nasenflügel weiteten sich, als sie die Luft einsaugte. »Das kann ich dir sagen. Es war Saladin, der uns mitten in der Nacht besucht hat.«
    Ich sagte nichts. Aber ich spürte plötzlich einen Stich in der Brust.
    Es war auch möglich, dass mir für einen Moment schwindelig wurde, und meine Hände ballten sich zu Fäusten.
    Saladin war so etwa wie ein Albtraum für uns. Der teuflische Hypnotiseur, der seine Aufgabe darin gefunden hatte, sich mit dem Supervampir Dracula II zu verbinden. Jetzt und in dieser Nacht von ihm zu hören war für mich wie ein Schlag in den Unterleib, den ich nur schwer verdaute.
    Glenda sah mir an, wie es mir ging. Sie sagte zunächst nichts und ließ mich in Ruhe überlegen. Dass sie mir keinen Bären aufgebunden hatte, stand für mich fest, trotzdem fragte ich sie: »Und das ist wirklich keine Täuschung gewesen?«
    »So etwas bildet man sich nicht ein.«
    »Das ist auch wieder wahr.« Ich schaute sie an. »Wie ist es denn dazu gekommen?«
    »Schwer zu sagen, John. Du kennst ihn ja. Er beherrscht den gleichen Zauber, sage ich mal, wie ich. Da ist es eben passiert. Er stand plötzlich in meinem Schlafzimmer. Ich habe seine Ankunft nicht bemerkt, doch er weckte mich auf.« Sie schüttelte sich. »Ich – ich – stand unter seinem Bann. Das kann man nicht anders nennen. Mein Ich war ausgeschaltet, und ich musste tun, was er sagte. Man kann sagen, dass er mich hypnotisiert hat.«
    »Wie ging es weiter?«
    »Du siehst mich hier sitzen. Ich musste ihm ins Wohnzimmer folgen. Ich durfte mir meinen Morgenmantel überstreifen, aber das war auch alles gewesen. Danach gab es nur noch ihn. Ich kam mir wie ein Würstchen vor, das gehorchen muss. Genau das ist schlimm, John, so verdammt schlimm.«
    »Und mich hat er in Ruhe gelassen.«
    »Ja.« Sie lächelte mich jetzt an. »Ich hätte auch um dich gekämpft, John, das kannst du mir glauben.«
    »Danke.« Ich kehrte wieder zum eigentlichen Thema zurück. »Was wollte er von dir oder von uns?«
    »Er hat uns gewarnt. Wir sollen von einem bestimmten Fall die Finger lassen.«
    Sie brauchte es mir nicht näher zu erklären. »Du meinst den Fall mit der schrecklichen Musik.«
    »Wen sonst?«
    »Hat er dir gesagt, was er vorhat?«
    Glenda hob ihre dunklen Augenbrauen. »Nein. Aber wir wissen nun, dass er hinter der Sache steckt. Ich habe ja diese verdammte Musik gehört, und das hängt mit dem Serum zusammen, das in unseren Körpern steckt. Es gibt also eine Verbindung zwischen uns beiden, aber das muss ich dir ja nicht extra sagen.«
    »Bestimmt nicht.« Ich beugte mich vor. »Wie genau sieht sein neuer Plan aus?«
    »Das weiß ich nicht. Aber es geht um die

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