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1485 - Werkstatt der Sucher

Titel: 1485 - Werkstatt der Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entweder reine Bilder, die in unseren Köpfen entstehen, weil unsere Sinne sie so empfinden, oder aber sie haben etwas Reales, etwas Festes und Greifbares an sich.
    Es ist aber auch der Fall denkbar, daß sich eine komplizierte Architektur, technische Systeme und die Kraft von Gehirnen zu Realitäten vermischen, die dann von allen vorstellbaren Ursachen etwas in sich tragen. Dieser Fall scheint mir in manchen Zonen des Humanidroms gegeben zu sein."
    „Mir ist es unmöglich, zwischen diesen Scheinwelten und Realitäten zu unterscheiden", gab Loydel Shvartz zu. „Was soll nun geschehen?"
    „Gehen wir hinein?" Der Kosmometer deutete auf die geöffnete Tür des Turmes, den sie erreicht hatten.
    Der Pararealist nickte und machte selbst den Anfang.
    Hinter dem Eingang begann eine Wendeltreppe, die dicht an der Außenmauer verlief und im Innern an eine zweite Mauer angrenzte, die den Blick auf das etwa zwei Meter durchmessende Zentrum des Turmes versperrte. Beide Wände waren mit einer samtartigen Substanz überzogen. Aus kleinen Leuchten unter den Treppenstufen erstrahlte ein weiches Licht.
    Nach zwei Umrundungen tat sich eine Öffnung nach innen aufl Ein kleiner, runder Raum wurde sichtbar.
    Auch er war mit der samtartigen Substanz ausgekleidet und von kleinen Lampen erhellt Auf dem Boden standen messingfarbene Schalen, aus denen verschiedene Flüssigkeiten ihren durchdringenden Geruch verströmten. „Hm!" machte Lingam Tennar. „Was sehe ich? Meditationshilfen?"
    „Pfui Teufel", meinte hingegen Loydel Shvartz.
    Der Raum war ansonsten leer. Ambush deutete nach oben, womit er sagen wollte, daß er die Suche fortsetzen wollte. „Wendeltreppen sind für Nakken ungeeignet", stellte der Kosmometer fest. „Hier werden wir wohl kaum einen von den Burschen antreffen."
    „Sie können auf ihren Sockelh schweben", entgegnete Loydel Shvartz. „Da spielt es keine Rolle, wie die Treppe beschaffen ist."
    Auch im nächsten Stockwerk fanden sie einen ähnlichen Raum. Nur die Gerüche waren hier etwas anders gelagert. Der Raumfahrer und der Haluter sparten nicht mit mehr oder weniger treffenden Kommentaren.
    Sato Ambush setzte seine Suche unbeirrt fort. In der dritten Etage gestikulierte er, als er durch die Tür blickte. Tennar und Shvartz beeilten sich. Dieser Raum glich den beiden unteren, aber in der Mitte lag ein Nakk in einer schrägen Liegeschale. Er rührte sich nicht. „Vorsichtig!" verlangte der Pararealist. „Ich will versuchen, ihn zu wekken. Wir müssen endlich Kontakt herstellen."
    „Ich hätte ihn sehr schnell wach", behauptete Loydel Shvartz ungeduldig und stapfte fest auf den Boden. „Laß das sein!" warnte der Pararealist.
    Er betrat den Raum und betrachtete den Nakken aus der Nähe. Dann sprach er ihn behutsam mit sanften Tönen an. Lingam Tennar und Loydel Shvartz warteten an der Tür. Ambush ließ sich nicht beirren. Er redete weiter auf den Ruhenden ein und benutzte dabei seine Hände zur Untermalung der Worte. Es sah fast so aus, als wolle er das .schlafende oder meditierende Wesen hypnotisieren.
    An der Tür gab der Raumfahrer einen Laut des Unwillens von sich. „Willst du ihn wachkitzeln?" warf er dem kleinen Wissenschaftler vor. „Ich finde deine Bemühungen einfach lächerlich."
    „Du bist zu ungeduldig", meinte Sato Ambush. „Dü bist zu zögerlich", konterte Shvartz. „Man könnte meinen, du hast vergessen, in welcher mißlichen Lage wir uns befinden. Es ergibt doch keinen Sinn, diese Nakken wie Mimosen zu behandeln. Du siehst doch, daß sie auf nichts reagieren."
    „Shaarim!" stöhnte in diesem Augenblick die in der Liegeschale ruhende Gestalt und richtete sich ein wenig auf. „Shaarim!" Unwillkürlich entstand der Eindruck, der Nakk habe den Raumfahrer angesprochen. „Jetzt habe ich genug!" platzte Loydel Shvartz heraus. „Jetzt werde ich euch zeigen, wie man diesen Burschen aus dem Dauerschlaf kitzelt."
    Er riß mit einer blitzschnellen Bewegung seinen Kombistrahler heraus. Ambush und Tennar, die mit einer solchen Reaktion nicht gerechnet hatten, reagierten zu spät. Der Raumfahrer feuerte einen kurzen Paralysestrahl auf den reglosen Nakken ab.
    Die Folgen dieser Tat waren erstaunlich. Shvartz hätte sich das in seinen kühnsten Träumen nicht ausgemalt, und auch für Sato Ambush und Lingam Tennar kam alles völlig unvermutet.
    Zunächst kippte der Nakk nach hinten. Sein Körper erschlaffte unter den Paralysestrahlen und begab sich in eine echte Besinnungslosigkeit Gleichzeitig kippten

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