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1485 - Werkstatt der Sucher

Titel: 1485 - Werkstatt der Sucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein Alptraum, der kein Ende nehmen wollte.
    Er brüllte in seiner Angst und Verzweiflung etwas, und dann spürte er nur noch den Schock des Paralysators.
    Nach einer längeren Lücke setzte die Erinnerung wieder ein. Gernoth Falversboom hockte in der Ecke einer kleinen Kammer. Ihm gegenüber lehnten zwei junge Männer an der Wand. Sie starrten mit leeren Blicken vor sich hin.
    Hier herrschte Dämmerlicht, das durch eine Öffnung in der Decke hereinfiel. Von draußen waren Stimmen und andere Geräusche zu hören, aber was genau geschah, konnte der Mann nicht erkennen. .
    Er durchwühlte seine Taschen. Er fand seinen Notizblock und verschiedene Medikamente und Präparate.
    Dann entsann er sich plötzlich der gewaltsamen Entführung von Lokvorth und der Stimme, die das Humanidrom erwähnt hatte. „He, ihr beiden!" rief er den Männern gegenüber zu. „Wo sind wir? Was geht hier vor?"
    Die beiden glotzten ihn dümmlich an. „Abtransport in einer Stunde", sagte der eine dann.
    Gernoth Falversboom hatte den Eindruck, daß beide unter einer Droge standen, die ihnen den eigenen Willen nahm. „Die perfekte Entführung, denn wir wollen es ja jetzt so", fügte der andere Mann lallend hinzu. Er bestätigte damit den Verdacht des Medikers.
    Auf weitere Worte oder Maßnahmen reagierten die beiden zunächst nicht.
    Die Angst begann wieder im Bewußtsein Falversbooms zu wachsen. Aber er machte sich ein Bild von seiner merkwürdigen Lage. Alles deutete darauf hin, daß er in der Tat entführt worden war. Und nicht nur er allein. Auf Lokvorth geschahen die seltsamsten Dinge, aber das hier überstieg die Grenzen des Vorstellbaren. Und es ergab keinen erkennbaren Sinn.
    Von draußen drang nun Wehgeschrei an seine Ohren. Gernoth Falversboom glaubte, die Stimmen von Frauen zu erkennen, aber er war sich nicht sicher. Irgend etwas Geheimnisvolles und Grausames geschah hier im Humanidrom.
    Er betrachtete seine wenigen Utensilien. „Was hast du da?" Einer der beiden Männer stolperte auf ihn zu. Er wollte nach den Sachen greifen, die Falversboom in den Händen hielt, aber bei den schwankenden Bewegungen gelang ihm das nicht. „Wie heißt du?" fragte ihn der Mediker. „Morton Jonkiphar", kam die holprige Antwort. „Vielleicht kann ich dir helfen." Gernoth Falversboom hatte plötzlich eine verrückte Idee, aus der Angst geboren.
    Er mußte alles wagen. Und er wagte es. „Nimm das! Schluck es runter, Morton!" Er gab dem Mann eine Kapsel Demphimadron, und der tat, was von ihm verlangt wurde.
    Morton Jonkiphar machte ein paar Schritte, dann torkelte er zum Ausgang und verschwand dort in der Dunkelheit.
    Gernoth Falversboom schrieb die Notiz auf einen Zettel und öffnete noch einmal den Behälter mit dem Demphimadron. Nun schluckte er selbst eine Kapsel des gefährlichen Präparats hinunter.
    Sofort spürte er, wie sein Körper siedendheiß von einer Flutwelle durchspült wurde. Dunkle Nebel legten sich um seinen Verstand, aber noch konnte er abschätzen, was nun mit ihm geschehen würde. Auf den Handrücken wuchs schnell ein dichter Pelz, und die Finger verwandelten sich in Krallen...
    Für eine Zeitspanne, die sich nicht vorhersagen ließ - es mußte sich mindestens um Stunden, wahrscheinlich um Tage, vielleicht gar um Monate oder Jahre handeln -, würde sich seine Persönlichkeit grundlegend verändern. Die künstliche Mutation würde auch sein äußeres Erscheinungsbild betreffen. Er würde irgendeine Mischform seiner biologischen Verwandten oder Vorfahren annehmen, auf jeden Fall aber nicht mehr wie ein Mensch aussehen.
    Die Idee, die hinter diesem Handeln steckte, war so verrückt wie einfach. Wenn er kein Mensch mehr war, würden die Entführer ihn in Ruhe lassen und vielleicht wieder nach Lokvorth transportieren. Vielleicht...
    Dann setzte die Erinnerung weitgehend aus. Er kroch eine unbestimmte Zeitspanne auf allen vieren durch Wälder und Wiesen, bis er irgendwo von der Müdigkeit übermannt wurde und einschlief.
    Als er wieder erwachte, machte er sich auf die Suche nach Nährung. Er fand tatsächlich verwertbare Stoffe, aber er machte sich keine Gedanken darüber, ob diese vielleicht giftig waren. Sein Verstand war der eines Tieres.
    Eins blieb aber in seinem Bewußtsein hängen. Wann immer er Lebewesen begegnete, so ließen diese ihn unbehelligt.
    Und das galt auch für Roboter.
    So sehr sich Gernoth Falversboom auch anstrengte und konzentrierte, ihm fiel nichts weiter zu dem Zeitraum seit der Entführung ein. Er war wieder er

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