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1487 - Die Dämonen-Prinzessin

1487 - Die Dämonen-Prinzessin

Titel: 1487 - Die Dämonen-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grund?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe Gerrit heute noch nicht gesehen. Nach der Arbeit musste ich einkaufen, und dann bin ich zu Ihnen gegangen, Mr. Sinclair.« Sie deutete auf die Tür. »Aber in seinem Zimmer ist er. Da bin ich mir sicher.«
    »Dann rufen Sie ihn.«
    »Das hatte ich soeben vor.«
    Lena Quinn hatte ihre Sicherheit wieder verloren. Sie fürchtete sich, ein tiefe Unruhe hielt sie umfangen, und sie versuchte es mit dem Rufen seines Namens.
    »Gerrit, bitte, mach auf!«
    Eine Reaktion erhielten wir nicht.
    Lena versuchte es erneut. Ihre Stimme nahm an Lautstärke zu. Sie trat dabei auch mit einem Fuß auf. Angst und Wut schwangen in ihrer Stimme zugleich mit, und als sie schwieg, warteten wir auf eine Antwort, die wir nicht bekamen.
    »Er ist nicht da, Mr. Sinclair. Dann hat er die Tür sicherlich von au ßen abgeschlossen und den Schlüssel mitgenommen, damit ich nicht hineingehen kann.«
    Sie konnte recht haben. Nur war ich mir nicht sicher, und das sagte ich auch.
    »Aber was soll ich denn machen? Die Tür einrammen?«
    Ich enthielt mich einer Antwort. Dafür stand ich auf und trat selbst an die Tür. Ich rief den Namen des Jungen nicht, denn bei einer fremden Stimme hätte er sich erst recht nicht gemeldet. Dafür tat ich etwas anderes.
    Ich bückte mich und versuchte, einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen.
    Der Ausschnitt war klein, sehr klein sogar. Dementsprechend wenig bekam ich zu sehen, und was ich sah, das reichte zwar nicht aus, es verwunderte mich aber.
    Herrschte hier im Wohnzimmer das Deckenlicht vor, so war das auf der anderen Seite der Tür nicht der Fall. Dort hatte sich die Dunkelheit ausbreiten können, wobei es nicht richtig finster war, denn zwischen dem Schwarz fiel mir eine ungewöhnliche Röte auf, die meiner Ansicht nach keinen natürlichen Ursprung hatte.
    »Sehen Sie was, Mr. Sinclair?«
    Ich richtete mich wieder auf und drehte den Kopf nach rechts.
    Ein ängstliches Augenpaar schaute mich an.
    »Ja, Mrs. Quinn, ich sehe etwas, aber es ist schon ungewöhnlich.«
    »Wieso?«
    »Ist das Zimmer mit rotem Licht ausgestattet?«
    »Wieso?«
    »Es hat den Anschein.«
    Einige Sekunden ließ sich die Frau Zeit. Dann schob sie mich zur Seite und bückte sich selbst, um einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen. Beim Aufrichten holte sie tief Luft, und die Haut auf ihrem Gesicht wurde blasser.
    »Ja, es stimmt.«
    »Und das ist Ihnen neu?«
    »Ja. Ich habe noch nie zuvor erlebt, dass in Gerrits Zimmer rotes Licht brennt. Die Lampen sind alle normal. Also wie hier. Rotes Licht habe ich da nie gesehen.«
    »Aber jetzt brennt es.«
    »Das muss an ihm liegen. Gerrit muss da was verändert haben. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen. Aber das hätte ich ihm auch nicht zugetraut, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Nach kurzem Nachdenken sagte ich: »Jetzt stellt sich die Frage, ob er tatsächlich in dem Zimmer sitzt oder nicht. Was würden Sie sagen?«
    »Eher nicht.«
    »Sie sind sich nicht sicher?«
    »So ist es.«
    Ich wollte auf etwas Bestimmtes hinaus, sagte es aber nicht so drastisch, sondern sprach mit einer ruhig klingenden Stimme. »Ich kann die Tür nicht einfach aufbrechen. Da brauche ich schon Ihre Einwilligung. Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir aber so handeln. Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«
    Lena Quinn nickte. Dabei blieb es, denn sie sagte kein Wort. Dann schaute sie zu Boden und flüsterte: »Wenn Sie das so sagen, Mr. Sinclair, wird es wohl die einzige Möglichkeit sein – oder?«
    »Ja, denn er öffnet ja nicht.«
    »Falls er da ist.«
    »Auch das.«
    »Dann tun Sie es.«
    Ich hatte die Tür schon näher in Augenschein genommen und festgestellt, dass sie alles andere als stabil war. Zwei, höchstens drei Tritte waren notwenig, um das Schloss zu sprengen.
    Dabei musste ich nicht mal einen großen Anlauf nehmen. Nur zwei Schritte ging ich zurück, während Lena Quinn zur Seite trat und beide Handflächen gegen ihre Wangen presste. So richtig hinschauen mochte sie wohl nicht.
    Ich maß noch mal die Entfernung, ging dann schnell vor, hob mein rechtes Bein an und rammte den Fuß dicht unterhalb des Schlosses gegen die Tür. Das Krachen war nicht zu überhören. Auch das Splittern des Holzes nicht, aber die Tür schwang nicht nach innen. Sie hielt noch, auch wenn sie nicht mehr normal aussah.
    Ich musste einen zweiten Versuch starten. Dabei sah ich, dass Lena Quinn mich ansprechen wollte, aber sie hielt sich zurück, als sie mein

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