Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1487 - Die Dämonen-Prinzessin

1487 - Die Dämonen-Prinzessin

Titel: 1487 - Die Dämonen-Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
konzentriertes Gesicht sah.
    Das hing nicht mit meinem Vorhaben zusammen, denn mir war etwas anderes aufgefallen.
    An meiner Brust, und zwar dort, wo mein Kreuz hing, erlebte ich die Erwärmung.
    Das hatte nur eines zu bedeuten: In meiner unmittelbaren Umgebung gab es ein schwarzmagisches Nest…
    ***
    Mein rechter Fuß, der noch über dem Boden schwebte, sank wieder nach unten, was Lena Quinn nicht begreifen konnte, denn sie schaute mich kopfschüttelnd an.
    »Was ist los mit Ihnen, Mr. Sinclair?«
    »Es gibt da ein kleines Problem.«
    »Und welches?«
    Ich schaute zu Boden. Die Gedanken wirbelten durch meinen Kopf. »Genau kann ich Ihnen das nicht sagen, Mrs. Quinn, aber ich möchte Ihnen eine Frage stellen.«
    »Bitte.«
    »Hat sich Ihr Sohn irgendwann mal mit Dingen beschäftigt, die den Rahmen des Normalen sprengen?«
    Ich sah gleich, dass sie überfordert war. »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Mr. Sinclair.«
    »Nun ja, Sie wissen, wer ich bin und womit ich mich beschäftige. Hat Ihr Sohn möglicherweise mit derartigen Dingen Kontakt gehabt? Mit Vorgängen, die nicht erklärbar waren?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Hobbys?«
    Sie hob nur die Schultern. »Darüber kann ich Ihnen auch nicht viel sagen, Mr. Sinclair. Mein Sohn hat sehr zurückgezogen und für sich gelebt. Ich weiß, dass es zum großen Teil meine Schuld ist, aber es war nicht anders möglich. Ich musste einfach so handeln, verstehen Sie?«
    »Ja, Sie sind allein.«
    »Genau. Die Arbeit…«
    »Okay, lassen wir das.« Ich räusperte mich und konzentrierte mich erneut auf die Stelle auf der Haut, die unter dem Kreuz lag und die erwärmt worden war.
    Das bildete ich mir nicht ein. Hier tat sich etwas. Und das Andere musste sich vor mir in diesem Zimmer befinden. Eine andere Erklärung gab es für mich nicht.
    Ich schaute mir die Tür noch mal an.
    Ein zweiter Tritt musste reichen, um sie zu sprengen. Dazu brauchte ich auch keinen großen Anlauf zu nehmen. Zwei Schritte reichten aus. Ich blickte noch mal hin, schätzte die Entfernung ab, ging vor und trat zu.
    Erneut mischten sich Krachen und Splittern ineinander. Diesmal war es perfekt. Die Tür hielt dem heftigen Aufprall nicht stand. Sie wurde aus den Angeln gerissen, kippte nach vorn, fiel aber nicht zu Boden, sondern blieb auf halber Strecke hängen.
    Da sie schräg in den anderen Raum hineinragte, störte nichts mehr mein Blickfeld.
    Ich glaubte alles, aber ich glaubte nicht, dass der Raum, in den ich hineinschaute, ein normales Kinderzimmer war. Es glich einer Theaterszene mit einem düsterer Hintergrund. Im Vordergrund jedoch hockte ein Junge auf seinem Bett und schaute mit starren Augen auf das kleine Fenster…
    ***
    Lena Quinn fing sich schneller, als ich gedacht hatte.
    »Das ist Gerrit!« flüsterte sie. »Das ist mein Sohn! Verdammt, er ist da! Ich dachte schon, dass ihm etwas passiert ist. Aber das stimmt nicht. Er ist da!« Die letzten Worte brachte sie fast jubelnd hervor, aber das sah ich anders als sie.
    Ich griff schnell zu, bevor sie die Schwelle überschreiten konnte.
    »Nein, Sie bleiben zurück!«
    »Warum?«
    »Weil es zu gefährlich für Sie ist.«
    »Nein, das ist…«
    »Ihr Sohn ist nicht normal, Mrs. Quinn. Hier ist nichts mehr normal. Das Zimmer, die gesamte Umgebung, alles hat sich verändert. Begreifen Sie das doch.«
    »Wie soll ich…«
    »Bitte!« Ich fuhr sie härter an. »Jetzt bin ich an der Reihe!«
    Meine Worte wirkten, denn sie nickte. »Gut, Mr. Sinclair. Tun Sie, was getan werden muss.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Es war für mich sehr wichtig, dass dem Jungen nichts passierte, deshalb musste ich auch sehr sorgfältig zu Werke gehen.
    Platz genug war vorhanden. Ich brauchte die Tür nicht noch weiter zur Seite zu schieben. Mit langsamen Schritten betrat ich den Raum, der nicht besonders groß war.
    Der Junge blieb auch weiterhin auf seinem Bett hocken, und da er nichts tat, nahm ich mir die Zeit, mich genauer umzuschauen.
    Da gab es keine normalen Wände mehr, auch wenn der Raum nicht nach vier Seiten hin offen war. Hier konnte man den Eindruck gewinnen, als wären die Wände nicht mehr vorhanden. Es war eine Nähe und Weite zugleich.
    Das dunkle Rot waberte wie ein künstliches Feuer, ohne dass ich irgendeine Wärme spürte. Für mich war es der Gruß aus einer anderen Welt, und wenn ich genau hinschaute, dann sah ich an den Wänden und innerhalb dieser dunklen roten Farbe ungewöhnliche Gesichter, die mit denen von Menschen nichts zu tun

Weitere Kostenlose Bücher