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1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik

Titel: 1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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worden. Andere waren überraschend abgewählt und durch andere ersetzt worden, die von Galbraith Deighton protegiert wurden. „Der Hansesprecher Ager Catomen war einer dieser Neuen", hatte Adams gesagt. „Ein Vertreter des harten Kurses. Er hat Sheela Rogard auch als Galaktische Rätin ersetzt."
    Atlan fragte sich, ob der „Biontenfänger", mit dem Hansesprecher identisch war, oder ob die Namensgleichheit zufällig war.
    Homer G. Adams hielt die Antwort auf diese Frage und die Frage nach dem Sammelruf für so wichtig, daß er sich persönlich mit dem Problemkreis befassen und Antwort auf diese Fragen finden wollte. Die Runde besprach noch einige organisatorische Probleme, dann löste sie sich auf.
    Eine Stunde später startete die QUEEN LIBERTY mit den Mutanten Gucky, Ras Tschubai und Fellmer Lloyd an Bord zum Niemandsland zwischen den Wällen. Ihr Ziel war der Planet Mycon, der nach Nikki Frickels Aussage. einer der Sammelplätze für Bionten sein sollte.
     
    *
     
    Aptut war eine rote Doppelsonne nahe dem galaktischen Zentrum. Sie bestand aus zwei roten Riesen mit annähernd gleicher Masse, gleichem Durchmesser und gleicher Strahlungsintensität. Da die beiden Sonnen nur wenige Lichtwochen voneinander entfernt waren und sich umkreisten, umliefen ihre Planeten sie auf sehr langen, doch relativ regelmäßigen Bahnen um den gemeinsamen Schwerpunkt. Die einzige Ausnahme stellte Aptulat dar, der vierte Planet. Seine Bahn wies einige Unregelmäßigkeiten auf.
    Aptulat war eine Dschungelwelt, auf der erst vor wenigen Jahrzehnten eine streng geheimgehaltene Gen-Fabrik der Cantaro entstanden war. Eine Verbindung zu Trakarat, der Heimatwelt der Antis, bestand nicht. Vielleicht lag das daran, daß in den Laboratorien von Aptulat an der Aufzucht spezieller Antis gearbeitet wurde, an Klonen mit außergewöhnlichen parapsychischen Fähigkeiten. Das Projekt lief unter dem Kodenamen „Baalol-700".
     
    *
     
    Immer wenn ich den Kopf hob, blickte ich direkt in die Augen des Cantaro Peeroush.
    Die Augen standen selbst für einen Cantaro sehr weit auseinander, und ihre Blicke lösten widerstrebende Gefühle in mir aus. Ihre Iris hatte genau die gleiche hellbeige Farbe wie die Kombination, die er trug.
    Auf der einen Seite spornten mich die Blicke an. Sie ermunterten mich, meine Arbeit konsequenter und noch konzentrierter anzugehen. Auf der anderen Seite verunsicherten sie mich. Es war nicht gerade angenehm, ständig das Gefühl zu haben, beobachtet zu werden.
    Manchmal lehnte ich mich auf meinen Sessel zurück und richtete meine Blicke auf die Augen.
    Sie waren überall. Von großen und kleinen Bildschirmen herunter starrten sie mich an. Die Schirme waren an der Wand, an der Decke über mir, auf dem Keybord meiner Syntronik, auf dem Kasten, in dem ich die schriftlichen Vermerke meiner Forschungsergebnisse aufbewahrte.
    Aber ich wußte, daß sie mich nicht wirklich ununterbrochen beobachteten. Peeroush hatte hundert cantarische Mitarbeiter und über vierhundert Gentechniker meines Volkes unter sich. Er konnte nicht alle gleichzeitig im Auge behalten.
    Hätte er es gekonnt, hätte er wohl längst den Saboteur entlarvt, den es in der Gen-Fabrik gab.
    Ich unterbrach meine Arbeit, weil ich mich nicht genügend darauf konzentrieren konnte. Meine Gedanken schweiften ab.
    Es mußte diesen Saboteur geben. Er beeinträchtigte unsere Arbeit. Und dafür.konnte es nur ein Motiv geben: Er war Widder-Agent.
    Warum starrte Peeroush mich an? Warum nicht jenen Unheimlichen, der so viel Unheil anrichtete? Er schien noch nicht einmal zu glauben, daß es ihn gab. Ich hatte versucht, mit ihm zu reden, doch es war mir nicht gelungen. Ich hatte offiziell den Rang einer „rechten Hand" des Cantaro. Doch ich sah ihn nur äußerst selten. Wenn ich ihn sprechen wollte, mußte ich mich Tage vorher anmelden, und auch dann war nicht sicher, daß er mich empfing.
    Anders herum sah es gänzlich anders aus.
    Wenn Peeroush mich sprechen wollte, dann hatte ich meine Arbeit sofort zu unterbrechen und zu ihm zu eilen. Er hatte mich schon einige Male mitten aus biologischen Experimenten herausgerissen, die ich danach nicht mehr zu Ende führen konnte, weil das gesamte Material verdarb. Doch das spielte keine Rolle. Wenn Peeroush befahl, dann hatte ich zu springen.
    Ich wandte mich wieder meiner Arbe'it zu. Ich wollte nicht unzufrieden sein. Andere hatten es viel schlechter als ich, und manche'r empfand die Augen, die ihn von überall her anblickten, als

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