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1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik

Titel: 1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleifspuren. Die aber hätten vorhanden sein müssen, da die Quollonter keine Fluggeräte kannten, mit deren Hilfe sie den Riesenfisch hätten transportieren können. „Wie habt ihr ihn auf den Likanthö gebracht?" fragte ich.
    Gasga und die anderen Eingeborenen brachen in schallendes Gelächter aus. Einige fanden meine Frage so komisch, daß sie sich auf den Boden fallen ließen und sich dort hin und her wälzten.
    Musik setzte ein. Mehrere Quollonter hatten sich am Kopfende des gewaltigen Tieres zusammengefunden und entlockten ihren Fischerpfeifen nun Tonfolgen, die auch in unseren Ohren angenehm klangen. „Verzichte auf weitere Fragen", empfahl mir meine Frau. „Du wirst doch keine befriedigende Antwort erhalten."
    Gasga hatte sich mittlerweile beruhigt. Eine seiner vier Frauen brachte ihm nun eine dolchartige Gräte. Er streckte sie in die Höhe und begann mit der Versteigerung. Dabei sprach er so schnell, daß wir ihn trotz unserer Translatoren nicht mehr verstehen konnten. Immerhin begriffen wir, daß der Schleierwal portionsweise verkauft wurde. Immer mehr Quollonter kamen heran und schnitten sich Portionen aus dem Fisch, die sicherlich ausreichten, eine mehrköpfige Familie für wenigstens eine Woche zu sättigen.
    Dabei gab es deutliche Unterschiede. Wir sahen, daß einige Gasga beträchtliche Summen zahlen mußten, sich dafür aber die offenbar besten Stücke herausschneiden durften, während andere nur wenig aufbrachten, sich dafür aber auch mit den weniger edlen Teilen des Fischs zufriedengeben mußten.
    In unglaublich kurzer Zeit teilten die Eingeborenen die Beute unter sich auf und ließen dabei auch die Innereien nicht aus. Schließlich blieben nur npch das Skelett, die Haut und einige nicht verwertbare Innereien übrig.
    Darunter ein kopfgroßer, rosiger Klumpen, den Gasga von der Leber abgetrennt hatte. Er enthielt offenbar eine Gallenflüssigkeit. Er schnitt ihn auf, und eine orangefarbene Flüssigkeit lief heraus. Sie verbreitete einen süßlichen Geruch und lockte innerhalb von wenigen Minuten Zehntausende von Fluginsekten an.
    Es waren kleine, grünlich schimmernde Tiere mit rötlichen Reißzangen. Sie machten sich über die Reste des Schleierwals her, und ihre Zahl wuchs schließlich so sehr an, daß wir nur noch ein grünliches Gewoge der Insektenleiber sahen. Sie fraßen so gierig, daß sie Reste des Fischs buchstäblich vor unseren Augen in sich zusammenschmolzen.
    Währenddessen loderten Hunderte von Holzstapeln auf. Die Frauen packten die Fischbrocken in große, dünne Blätter ein, verschnürten sie und legten sie in die offenen Feuer. Die Männer schleppten bauchige Gefäße mit einer berauschenden Flüssigkeit heran. Wir kannten sie bereits, da wir sie einige Male mit großem Vergnügen genossen hatten. Auch jetzt tranken wir davon, Yrmakarem waren jedoch vorsichtiger als sonst.
    Wir hatten Angst.
    Andere Wissenschaftler - unter ihnen Taphon - hatten weniger Bedenken sich zu bedienen. Sie becherten mit den Quollontern, verteilten großzügig Geschenke und kümmerten sich ansonsten um gar nichts.
    Gasga brachte uns in den Flammen gegartes Fleisch. Fröhlich lächelnd setzte er sich zu uns und bestand darauf, daß wir gemeinsam aßen. „Es schmeckt ausgezeichnet", lobte Yrmakarem.
    Sie hatte recht. „Ich habe schon lange nicht mehr so wohlschmeckendes Fleisch gegessen", pflichtete ich ihr bei.
    Gasga strahlte. „Es ist manchmal aar nicht so schlecht, wenn Börn sich versteckt", lachte er.
     
    *
     
    Wir schrieben den 4. Dezember 1146. Peeroush und ich konnten auf unsere Erfolge stolz sein. Immerhin hatten wir es geschafft, schon im vergangenen Jahr die ersten Baalol-Klone in Serie zu produzieren, obwohl die Baalol-700-Klone erst im Jahre 1149 fällig gewesen wären. Schon vor zwei Jahren war vom Supremkommando der Befehl eingegangen, die Funktion der 700er zu beschleunigen. Das hatten wir erreicht. Der Preis, den wir dafür zu zahlen hatten, war allerdings beachtlich gewesen. - Ich arbeitete in meinem Labor, konnte mich jedoch nicht so recht konzentrieren. Der Kopf war ein wenig schwer von den allzu reichlich genossenen Getränken auf der Insel.
    Immer wieder mußte ich überdies daran denken, daß wir zu Anfang Hunderte von Klone produziert hatten, die ausschließlich Gen-Müll waren. Wir konnten uns dieses Resultat beide nicht erklären.
    Die ersten Klone der 700-Serie waren durchwegs Krüppel an Geist und Körper, doch schon in der dritten und vierten Generation kamen

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