1487 - Rebellion in der Gen-Fabrik
zum Großangriff gegen das die Milchstraße beherrschende System an!"
„Richtig", bestätigte Roi Danton. Er warf nur einen kurzen Blick auf die vor ihm liegenden Papiere. Sein Gesicht ließ Entschlossenheit erkennen. „Wir haben die Koordinaten von über tausend von ungefähr 200.000 Raumforts. Und wir wissen jetzt, wie diese über die sogenannten Chrono-Monitoren auszuschalten sind."
„Und wir können mit einiger Berechtigung hoffen, daß der Emissär Tenquo Dharab in Andromeda Erfolg hat und das gesamte Zentralplasma dazu bewegen kann, den Flug zur Milchstraße zu unternehmen", erklärte Atlan. „Natürlich haben wir nicht die Mittel, gegen alle Raumforts vorzugehen und sie nacheinander zu zerstören", stellte Reginald Bull klar. „Aber das ist auch gar nicht nötig. Es reicht aus, wenn wir eine Gruppe von etwa einem halben Dutzend Raumforts vernichten. Dadurch entsteht eine genügend große Lücke im Chronopulswall, so daß die Posbi-Flotte mit dem Zentralplasma passieren und in die Milchstraße einfliegen kann."
„Wie groß wird die Posbi-Flotte sein?" fragte Julian Tifflor. „Wir schätzen, daß sie aus 10.000 Fragmentraumern bestehen wird", antwortete Bully. „Dabei werden die Herren der Straßen kaum tatenlos zusehen", vermutete der Ilt. „Ganz sicher nicht", stimmte Bully zu. Auch er war davon überzeugt, daß die Beherrscher der Milchstraße sehr schnell reagieren würden. „Deshalb haben wir uns entschlossen, an fünf verschiedenen Stellen gleichzeitig zuzuschlagen. Vier dieser Aktionen sind Täuschungsmanöver, mit denen wir den Gegner verwirren und ablenken wollen. Die Posbis sollen dann durch jene Lücke in die Milchstraße einfliegen, bei der es die Herren der Straßen am wenigsten erwarten.
Dabei haben wir den Vorteil, daß wir flexibel sind und uns der jeweiligen Situation je nach Notwendigkeit anpassen können."
„Der Viren-Wall dürfte auch kein Problem sein", bemerkte Atlan. In seinen rötlichen Augen leuchtete es auf. Der Arkonide war offensichtlich froh, daß man nun in eine Phase größerer Aktivität kam, in der die Offensive eindeutig überwog. Es drängte ihn, die Probleme zu lösen, die sich innerhalb der Milchstraße ergeben hatten. „Nein", erklärte Bully. „Der Viren-Wall sollte kein Problem sein. Die Fragmentraumer werden mit der benötigten Software ausgestattet, also den entsprechenden Virenkiller-Programmen. Dazu brauchen wir nur eine Konferenzschaltung unter den Bordsyntronen herzustellen und sie mit der Software zu speisen."
„Richtig"t sagte Julian Tifflor. „Dagegen wäre es unmöglich, die Posbi-Flotte mit Pulswandlern auszustatten. Es stehen uns ganz einfach nicht genügend Geräte zur Verfügung. Wir können die Posbis auch nicht im Hukkepack-Verfahren durchschleusen. Das wäre viel zu zeitraubend."
„Dabei hätten die Cantaro überdies die Möglichkeit, massiert einzugreifen", fügte Bully hinzu. „Sie würden uns in größte Verlegenheit bringen."
Er lächelte breit. „Zusammenfassend läßt sich also feststellen, daß die besten Voraussetzungen für eine Großaktion gegen die Herren der Straßen gegeben sind. Wir warten nur noch auf eine Nachricht aus Andromeda.
Dann können wir losschlagen."
Atlan dachte daran, daß Nikki Frikkel vpn ihrem Einsatz bei den Bionten von Kyon berichtet hatte. Dabei hatte sich herausgestellt, daß jemand namens Ager Catomen die Welten irn Niemandsland bereiste, auf denen die Cantaro den >Gen-Müll< ihrer Klon-Experimente ausgesetzt hatten, und die Bionten um sich sammelte.
Nicht nur er hatte sich bei WIDDER nach dem Sinn dieser Übung gefragt. War der Gen-Müll das letzte Aufgebot der Herren der Straßen? Das erschien unrealistisch angesichts der Tatsache, daß diese noch das Heer der aggressiven Hyguphoten und andere Klone zur Verfügung hatten. Oder wollten sie sich des Gen-Mülls nur entledigen? Hatte man es mit einer Vernichtungsaktion zu tun? Und wer war die'ser Ager Catomen? Ein Super-Mutant? Atlan hatte mit Homer G. Adams darüber gesprochen.
Adams hatte eine mögliche, aber unglaubhaft klingende Antwort darauf. Er kannte aus der Vergangenheit einen Hansesprecher dieses Namens.
Damals, Ende der 80er Jahre des 5. Jahrhunderts, nur wenige Jahre, bevor die Cantaro die Milchstraße hermetisch äbgeriegelt hatten, um sie -entgegen dem Auftrag der Archäonten - nie wieder zu öffnen, war es zu mysteriösen Unfällen unter loyalen Hansesprechern gekommen. Einige der Sprecher waren dadurch aus ihrem Amt entfernt
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