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1488 - Söhne der Hölle

Titel: 1488 - Söhne der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Oder nicht gleich, hö?"
    Der Humanoide erhob sich und richtete sich zu seiner vollen Körpergröße von 1,90 Meter auf.
    Hudel verstummte erneut, schielte vorsichtig nach oben und entschloß sich dann zu seinem Unschuldsgrinsen. Die Lippen zogen sich weit nach hinten und entblößten ein Fleischfresser-Gebiß von beachtlichen Dimensionen.
    Er platschte davon, doch vorher mußte er noch kundtun, das Duschwasser sei warm und natürlich ohne Salz.
    Als die Schimäre verschwunden war, stieß Wossonow einen Seufzer der Erleichterung aus. Dennoch bereute er es nicht, ihr vor etwa drei Monaten geholfen zu haben. Sie war in Todesgefahr gewesen.
    Tetch duschte und legte eine frische Tarnkombination an. Die Zentralesyntronik meldete sich mit einer Durchsage. „Zeit 6:03 Uhr Einsatz-Standard, 21. Dezember 1146 NGZ. Position SUBCOM unverändert. Draußen dämmert es. Normalsicht gut. Die Besatzung der gelandeten Jet verhält sich ruhig. Keine psionischen Emissionen feststellbar. Befehle?"
    „Bilder vom Landeort auf Kabine schalten. Umweltgeräusche hinzufügen."
    Die Syntronik reagierte sofort. Das Monitorband über der Tür leuchtete auf.
    Die von Homer G. Adams avisierte Space-Jet war bereits vor drei Stunden am felsigen Steilufer der kleinen Insel gelandet. Die Deckung zwischen den Klippen war gut. Niemand war in der Nähe.
    Tetch Wossonow hatte in aller Ruhe den Tagesanbruch abgewartet. Er hatte ruhen und Kräfte sammeln können.
    Hätte er sich sofort nach der Ankunft des Beiboots bei dessen Besatzung gemeldet, hätte er sich wohl kaum noch Bote nennen dürfen.
    Ein erfahrener Widder-Spezialist ließ, wenn es möglich war, ein bestimmtes Ereignis erst einmal auf sich selbst beruhen. Wer vorschnell handelte, lebte nicht lange. „Frage Auswertung Umwelt-Abtastung nach Landung", sprach er die Syntronik an. Seine Stimme klang sonor und gelassen wie immer. Tetch Wossonow war kaum aus der Ruhe zu bringen. „Negativ! Die Jet ist weder geortet noch verfolgt worden. Zum Zeitpunkt ihres Eintritts in die Atmosphäre waren über zweihundert Flugkörper unterwegs, um nach dem von dir projizierten Scheingebilde zu suchen. Die Bios nahmen an, mit einem Neuankömmling von hoher Psi-Stärke konfrontiert zu werden."
    „Das sollten sie auch!" bekräftigte der Bote.
    Ein eigentümliches Lächeln entspannte seine Gesichtszüge und ließ sie weich und angenehm erscheinen. Es wirkte wie ein über die Lippen hinweghuschendes Zucken. Wossonow lachte selten aus voller Brust.
    Er betrachtete die auf dem Monitorband sichtbaren Bilder, lauschte auf die Umweltgeräusche und entschloß sich dann, seine bisherige Passivität aufzugeben. „Es sieht so aus, als wären sie unbeschadet angekommen. Klar zum Anblasen. Meine Ankunft abwarten."
    Tetch griff nach seinem Kommunikationshelm und öffnete das Schott. Draußen wartete Hudel mit einem Tablett, auf dem zwei dampfende Schüsseln standen.
    Wieder zuckte das seltsame Lächeln über Wossonows geschlossene Lippen. Hudel zeigte sein sogenanntes Unschuldsgrinsen. Er wirkte urkomisch. „Feingeschmecke, hö? In die Zentrale bringen, hö?"
    „Ich bitte darum. Das duftet ja großartig! Wir bekommen demnächst zwei Gäste. Es sollen nette Galaktiker sein. Schaffst du es, sie ebenfalls zu versorgen?"
    „Nette Galaktiker?" fragte die Schimäre ängstlich zurück. „Kein bösartiger Gen-Müll? Wirklich nicht, hö?"
    Tetch beruhigte ihn mit sanften Worten. Hudel litt unter seinen Erinnerungen. „Sie werden dein Feingeschmecke bestimmt loben. Vorsicht an den Zwischenschotten, sonst fällst du wieder hin."
    „Tut es dir auch weh, wenn es mir weh tut, hö? Hadel, der mit mir geworden ist, hat vor seinem Tod gesagt, das wäre so bei Freunden. Bin ich dein Freund? Was, ist Freund richtig? Erklärst du mir, was es richtig ist, hö?"
    „Sicher, aber nicht jetzt. Ich habe zu tun. Vorsicht, nicht hinfallen."
    Wossonow hob mahnend den Zeigefinger und ging. Hudel schaute ihm beunruhigt nach.
    Die im vorderen Drittel des SUB-COM liegende Zentrale war nur durch eine Schleuse zu erreichen. Zur Zeit fungierte der langgestreckte Körper als U-Boot. SUBCOMS waren tauchund flugfähige Spezialkonstruktionen der Widder, deren Boten großen Wert darauf legten, für alle Gegebenheiten gerüstet zu sein.
    Die Syntronik hatte bereits auf Manöverrotlicht umgeschaltet. Vor der halbkugeligen Panzer-Klarsichthaube der Zentrale herrschte die bedrückende Dunkelheit der Tiefsee. - Tetch sah sich um. Die Kontrolleinheiten der

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