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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schrien, und ihre Bräute kicherten idiotisch. Ihre Schädel waren kahlgeschoren -auch die der Mädchen. Sie trugen pechschwarze Lederkleidung mit blinkenden Nieten.
    Jetzt blieben sie stehen und bockten die heißen Öfen auf. Die Art, wie sie mich angrinsten, gefiel mir nicht. Sie hatten irgend etwas vor.
    »Springt der Protzerschlitten nicht mehr an?« fragte einer von ihnen mit gespielter Anteilnahme. »Will die Karre nicht mehr? Wir können das in Ordnung bringen. Wir verstehen eine Menge von Autos.«
    »Bemühen Sie sich nicht«, gab ich zurück. »Ich kriege das schon allein hin.«
    »Ist doch keine Mühe, Freund. Warum wollen Sie sich von uns nicht helfen lassen? Haben Sie vielleicht etwas gegen uns? Weil wir kahle Schädel haben?«
    »Von mir aus könnt ihr euch sonstwas abrasieren. Solange ihr keinen Ärger macht, ist mir das egal«, entgegnete ich.
    Die Luft knisterte, ich war auf der Hut. Diese Leute waren mit Sicherheit auf Stunk aus.
    »Befürchten Sie denn, daß wir Ärger machen? Wir sind friedliebende Menschen, kamen hierher, um ein bißchen Spaß zu haben. Auf diesem aufgelassenen Flugplatz können wir anstellen, was wir wollen. Niemanden stört es. So rücksichtsvoll sind wir - und da behaupten Sie, wir hätten die Absicht, Ärger zu machen.«
    »Es hat wohl keinen Sinn, Sie zu korrigieren«, sagte ich. »Ich bin sicher, Sie haben mich mit Absicht mißverstanden.«
    Die Skinheads kamen näher. Einer ließ eine Stahlrute pfeifend auf und ab wippen, ein anderer streifte einen Schlagring aus Messing über seine Knöchel, das kriegerischste Mädchen ließ ein Springmesser aufschnappen. Die Situation wurde für mich brenzlig.
    »Wie darf ich Ihre Worte verstehen, Sir«, fragte der Bursche, der sich schon die ganze Zeit besonders hervortat, überhöflich.
    Ich hörte eine dickgliedrige Kette rasseln, und das war beileibe keine Musik in meinen Ohren. Ich schluckte trocken und versuchte so viele Skinheads wie möglich im Auge zu behalten. Da sie mich eingekreist hätten, war das nicht einfach.
    Hatte Mortimer Kull gewußt, daß der Flugplatz zum Aktionsgebiet der Skinheads gehörte? Hatte er mich deshalb hierher gebracht? Damit mich diese Kahlköpfigen fertigmachten? Hatte Kull die Skinheads vielleicht sogar auf mich angesetzt?
    »Ich meine, es wäre besser, ihr würdet wieder auf eure Maschinen steigen und abfahren«, sagte ich.
    »Wir haben das gleiche Recht wie Sie, hier zu sein. Unser Recht ist sogar älter als Ihres, denn wir kommen jeden Tag hierher. Wenn also einer ’ne Fliege machen muß, dann sind Sie das.«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Sobald mein Wagen wieder läuft, bin ich weg.«
    »Geben Sie immer so schnell klein bei? Und damit Sie schneller abzischen können«, sagte mein Gegenüber, »lassen Sie uns mal sehen, was wir für Sie tun können.«
    »Ich sagte es bereits: nichts!«
    Der Kerl drehte sich dennoch um und beugte sich vor.
    »Finger weg von meinem Wagen!« knurrte ich.
    »Warum wollen Sie sich von Fachleuten nicht helfen lassen?« Der Typ griff in den Motorraum und riß die Zündkabel heraus. Die anderen Skinheads beobachteten mich sehr genau, doch ich scherte mich nicht um sie.
    Meine Hand legte sich hart auf die Schulter des Rowdies. Ich riß ihn herum und scheuerte ihm eine, die ihn niederstreckte, aber wenn ich geglaubt hatte, mir auf diese Weise Respekt verschaffen zu können, hatte ich mich geschnitten.
    Es hatte den Anscheink, als fühlten sich sämtliche Skinheads von diesem einen Schlag getroffen; denn sie revanchierten sich dafür umgehend.
    Um sie zur Vernunft zu bringen, wollte ich meinen Colt Diamondback ziehen, doch dafür war es bereits zu spät. Sie fielen alle gleichzeitig über mich her und schlugen auf mich ein.
    Der Kerl, den ich niedergeschlagen hatte, leckte sich das Blut von den Lippen. Er ging nicht auch noch auf mich los. Im Gegenteil, er befahl den anderen, aufzuhören. Er befahl ihnen jedoch nicht, mich loszulassen.
    »Neely«, rief er, und das häßlichste Mädchen von allen trat vor. Sie hatte Pusteln auf der Stirn, eine breite, fleischige Nase, und Ihre Zähne waren von Karies zerfressen. Wenn sie grinste, war das, als würde sich das Tor zur Hölle auftun.
    Sie war fett und roch kilometerweit nach Schweiß - sogar gegen den Wind.
    »Wie gefällt dir der Knabe?« fragte der Kerl, den ich am wenigsten leiden konnte.
    Neely wiegte den Kopf und maß mich von Kopf bis Fuß.
    »Sieht nicht übel aus«, sagte sie mit einer Stimme, bei der einem alles

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