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149 - Der Rufus-Kult

149 - Der Rufus-Kult

Titel: 149 - Der Rufus-Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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ihnen nichts auszumachen, einen Menschen sterben zu sehen. Für sie schien immer richtig zu sein, was Dondo machte. Sie standen hinter allem, was er tat, auch hinter einem so sinnlosen Mord wie diesem.
    Was war das nur für ein verlorener Haufen!
    Als Dondo ausholte, um zuzustechen, stockte mir der Atem. Die lange Klinge zuckte mir entgegen. Ich bäumte mich auf, versuchte mich loszureißen. Da geschah das Wunder. Plötzlich fielen Schüsse. Die Klinge stoppte, und Dondo drehte sich wütend um.
    Die Skinheads fluchten. Ein Landrover raste auf uns zu. Auf der Seite hing ein Mann in Jägerkleidung heraus, der mit einem Gewehr auf die Skinheads schoß.
    Da er allein im Wagen saß, mußte er zugleich lenken und schießen. Daß er auf diese Weise keinen gewollten Treffer anbringen konnte, verstand sich von selbst, aber darauf schien es ihm auch nicht anzukommen. Es schien ihm zu genügen, die Skinheads auseinanderzuscheuchen.
    Die Rowdies reagierten so, wie er es beabsichtigte, Sie ließen mich los. Ich war für sie nicht mehr wichtig. Dondo & Co. rannten zu ihren Maschinen und donnerten davon.
    Der Jäger stellte das Feuer ein. Ich hatte mich auf den Bauch geworfen, als die Skinheads mich losließen. Jetzt, wo keine Gefahr mehr bestand, daß mich eine verirrte Kugel traf, stand ich wieder auf.
    Die Skinheads sausten über die Betonpiste, als wollten sie mit ihren schweren Maschinen abheben. Sie verschwanden in der Ferne, während der Landrover vor mir stehenblieb.
    Ein dicker, rotgesichtiger Mann mit Kautabak in der Backe stieg aus. Er spuckte braunen Speichel auf den Beton und kam mit schweren Schritten auf mich zu.
    »Diese verdammten Skinheads!« polterte er. »Niemand ist vor denen sicher! Sind Sie okay, Mister?« .
    »Ja, vielen Dank. Sie hätten keine Sekunde später auftauchen dürfen.«
    »Ich bin froh, daß ich Ihnen helfen konnte. Mein Name ist Vernon Priday.«
    »Tony Ballard«, nannte ich meinen Namen.
    »Was haben Sie in dieser gottverlassenen Gegend zu suchen, Mr. Ballard?«
    Ich konnte auch ihm nicht die Wahrheit sagen, sonst hätte er geglaubt, ich würde ihn - zum Dank dafür, daß er mir das Leben gerettet hatte - verkohlen.
    Deshalb wies ich mit dem Kinn auf meinen Rover und sagte: »Ich wollte das Fahrverhalten meines Wagens hier testen. Ich hielt die Piste des Flugplatzes für ideal dafür. Doch noch bevor ich beginnen konnte, streikte mein Wagen. Ich brachte ihn nicht mehr in Gang -und plötzlich kamen die Skinheads angebraust.«
    »Die sind zu allem fähig.«
    »Das habe ich gesehen«, sagte ich. »Was fehlt Ihrem Wagen?«
    »Jetzt noch die Zündkabel, denn die hat einer der Burschen herausgerissen.«
    »Dann lassen Sie den Rover am besten hier stehen und steigen bei mir ein.«
    »Wäre es nicht möglich, mein Auto abzuschleppen?«
    »Ich habe kein Seil dabei.«
    »Aber ich«, sagte ich.
    »Besser, wir verkrümeln uns, ehe sich die Skinheads von ihrem Schrecken erholt haben und zurückkommen, Mr. Ballard.«
    »Wenn sie zurückkommen, zerlegen sie meinen Wagen.«
    »Besser als Sie«, sagte Vernon Priday, womit er nicht so unrecht hatte, aber ich wollte den Skinheads meinen Wagen nicht überlassen.
    »Wie weit ist es bis zur nächsten Werkstatt?« fragte ich deshalb.
    »Zu weit«, bemerkte Vernon Priday kategorisch. Er hatte einfach keine Lust, mich abzuschleppen. Verdrossen spuckte er wieder die braune Suppe, die sich in seinem Mund angesammelt hatte, auf den Boden. »Steigen Sie endlich ein, Mann!« sagte er ungeduldig. Sein Blick richtete sich dorthin, wo er die Skinheads jetzt vermutete.
    »Gleich«, sagte ich. »Ich muß nur ganz schnell telefonieren.«
    »Machen Sie Witze? Hier draußen gibt es kein Telefon.«
    »Doch, in meinem Wagen.«
    Als ich mich zum Rover begeben wollte, reichte es meinem Lebensretter. Der Jäger ließ das Gewehr hochschwingen und zielte damit auf mich.
    Er konnte nicht bei Trost sein!
    »Stop, Ballard!« schnarrte er, und der Klang seiner Stimme veranlaßte mich zu gehorchen.
    ***
    Ratschend zerriß der Knochenmann den Stoff des Jeepdachs und griff nach Martin Lindsay. Er streckte dem Anwalt beide Hände entgegen und wollte seinen Kopf packen.
    Lindsay schrie auf und rutschte auf dem Fahrersitz so schnell wie möglich nach unten. Broderick Basehart hielt das Lenkrad mit einer Hand fest, mit der anderen schlug er nach dem Knochenmann.
    Der Jeep kam von der Straße ab. Überall waren die Skelette. Sie hockten auf der Motorhaube, flogen neben dem Jeep auf beiden Seiten

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