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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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- war auch sein Schicksal bestimmt. So wollte es
das unheimliche Gesetz eines unheimlichen Hauses.
    Die Stunde, welche die Uhr ohne Zeiger laut
schlagend verkündete, wieder
    holte sich immer wieder hier und rief die
Geister der Toten zum grausamen Mordspiel.
    Larry wußte einfach, daß es so war. Und die
Bilder, die er wahrnahm, verstärkten nur noch seine Überlegungen. Das Ehepaar
Brown erhob sich. Mit harten, veränderten Gesichtern schlossen sie sich
denjenigen an, die sich mit einer bedrückenden Langsamkeit und Lautlosigkeit
dem Agenten näherten. In weitem Halbkreis kamen sie auf ihn zu. Und auch die
Browns waren nun mit Dolchen bewaffnet.
    Es blieb ihm nur der Rückzug.
    Der Durchlaß mündete in eine Nische. Eine
helle, oben abgerundete Glastür führte irgendwohin ins Ungewisse.
    Es blieb ihm keine andere Wahl, als diesen
Weg zu gehen. Er stieß die Tür vollends auf - und rannte in den vermeintlichen
Raum dahinter.
    Aber es war kein Raum. Es war ein Balkon mit
einer niedrigen, kunstvoll gemauerten Brüstung.
    Frische, kühle Luft traf das gerötete und
erhitzte Gesicht Brents.
    Er starrte über die Mauer in nebelhafte
Dunkelheit. Er mußte nach unten klettern, ohne zu wissen, wo er ankam. Nur
eines war ihm klar: Diese Umgebung hier hatte nichts mehr gemein mit
derjenigen, die er nach seiner Ankunft am Strand wahrgenommen hatte. In der
Zwischenzeit schien er in eine andere Welt versetzt worden zu sein.
    Er kam nicht mehr zu dem, was er
beabsichtigte.
    Hart und laut war das Knirschen und Krachen,
das plötzlich seine Ohren traf.
    Der steinerne Boden unter seinen Füßen bewegte
sich. Risse und Spalten bildeten sich, liefen wie ächzende Schlangen durch das
Gestein und rissen es weit auseinander.
    Der Balkon, auf dem er stand, bewegte sich
wie der Buckel eines urwelthaften Tieres, das plötzlich aus der Erde
hervorbrach.
    Das ganze Mauerwerk brach krachend in die
Tiefe - und riß ihn mit!
     
    *
     
    Sie wußte, daß es jetzt auf sie allein ankam,
ob sie mit ihren Peinigern die Fahrt fortsetzen würde, oder ob es ihr gelang,
sich vor ihnen zu verbergen.
    Die beiden Männer in dem taubenblauen
Chevrolet hatten sie erspäht.
    Hawkins gab Gas.
    Rasend schnell jagte der Wagen auf die
Davonlaufende zu, die sich in entgegengesetzter Richtung bewegte, um zum
anderen Ende der Straße zu kommen.
    Eve Masters preßte sich an die Hauswand und
lief weiter, während der große Wagen im Schrittempo neben ihr herrollte.
    Hawkins grinste sie an. »Na, siehst du «, sagte
er aus dem heruntergekurbelten Fenster, »so kreuzen sich unsere Wege wieder.
Die Welt ist manchmal kleiner, als man denkt. Es war gar nicht so schwierig,
dich wiederzufinden. Köpfchen muß man haben. Komm, steig ein, Baby. Wir haben
schon viel zuviel Zeit verloren .«
    Eve Masters’ Gesicht lief puterrot an.
»Verschwindet !« stieß sie hervor.
    »Oh, wer wird denn so unfreundlich sein? Tss,
tss, tss«, machte Hawkins. »Behandelt man so zwei alte Freunde, die es gut mit
dir meinen, die das Beste für dich wollen ?«
    Eve Masters’ Augen irrten zwischen
Straßenecke und Chevrolet hin und her.
    Noch zwanzig Schritte, dann war die Straße zu Ende. Gleich hinter der Ecke begann die
Bar, an der sie sich verabredet hatten.
    Dort mußte jeden Augenblick auch Gerry Barner
auftauchen.
    Die Straße war leer. Wenn Hawkins und Canon
sich zu einer Entführung hinreißen lassen würden - kein Mensch bekäme in diesem
Moment etwas mit.
    Den Rücken gegen die Hauswand gepreßt, lief
Eve Masters unbeirrt weiter.
    Hawkins wurde etwas schneller und stieß dann
die Tür nach außen. Sie reichte so weit herüber, daß der schmale Bürgersteig
überbrückt wurde. Es blieb nur noch eine Handbreit Platz zwischen Tür und
Hauswand.
    Die Hintertür des Chevrolets wurde
aufgestoßen. Genau zwischen den beiden Türen befand Eve Masters sich nun und
konnte weder nach links noch nach rechts ausweichen.
    Hawkins kam heraus und streckte die Hände
nach ihr aus. »Komm, mach keinen Unfug !« sagte er
heiser.
    »Ich schreie. Laß mich los !« Sie entriß ihm die Hand und spie ihm ins Gesicht.
    In diesem Moment erschien vorn an der
Straßenkreuzung, unmittelbar vor der Bar »Flamenco«, Scheinwerferlicht. Ein
großer, dunkler Wagen rollte an und blieb gleich hinter der Kreuzung stehen.
    Zwei Polizisten stiegen aus, und Eve Masters
schrie aus voller Lunge: »Hilfe! Hilfe!«
    Ihre Stimme gellte durch die Straße, die
beiden Uniformierten, die mit Gummiknüppeln in der Hand auf den

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