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149 - Haus der mordenden Schatten

149 - Haus der mordenden Schatten

Titel: 149 - Haus der mordenden Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erfüllte, als er feststellte, daß er nach dem Tod weiterlebte,
daß der Mensch tatsächlich eine Seele hatte, dieser Gedanke war plötzlich trüb.
    Jetzt kam das Grauen.
    Der Boden unter seinen Füßen, den er nicht
berührte, war durchsichtig wie eine trübe, schmutzige Scheibe. Darunter konnte
er verschwommen etwas wahrnehmen, das von kolossaler, unförmiger Gestalt war.
    Dort zuckte, lebte und atmete etwas, ein
grauer, schmieriger Schimmelpilz, auf dem es eisig glitzerte, als wäre er mit
zahllosen winzigen Eiskristallen bedeckt.
    Die Geister der Meere?
    Ja!
    Aus der Tiefe eines unbekannten Ozeans waren
sie emporgestiegen. Sie waren Feinde des Menschen, waren selbst einst von
dämonischen Wesen ins Meer versenkt worden, um wie Raubfische Menschen zu
fressen.
    Sie waren so alt wie die Welt, aber die
Menschheit wußte nichts von ihnen.
    Sie hatten die wahre Natur des Menschen
erkannt - und setzten alles daran, sie zu zerstören. Noch ehe die Erde ihre
wahre Gestalt annahm, als nur die wilden, ungezähmten Wasser über die
entstehenden Urkontinente brausten, da existierten »Sie« schon, da wußten »Sie«
vom Werden der Menschen.
    Der Mensch war nicht nur Körper - er war auch
Geist, und seiner Natur war es bestimmt, mehrere Körper zu durchlaufen. Die
Menschen der Gegenwart - hatten alle schon mal gelebt, und bei manchen war
jetzt jenes Stadium erreicht, da sie sich an ein fernes und fernstes
Erdendasein erinnern würden.
    Wohin »Sie«, die Geister der Meere, kamen,
aber sollte diese Entwicklung nicht eintreten. Sie
hielten die Seelen fest. Das hier war ein Gefängnis! Und es war ihnen allen
klargeworden, die in das Beach Hotel gekommen und dem Fluch zum Opfer gefallen
waren.
    Die Brüder Wreth hatten das Grauen
beschworen.
    Durch die Uhr ohne Zeiger war das Unheil in
das Beach Hotel getragen worden! Ein Trödler hatte sie eines Tages hier
zurückgelassen, und von diesem Tag an hatten die merkwürdigen und
erschreckenden Spukphänomene im Beach Hotel begonnen.
    Die Brüder Wreth waren die ersten Opfer.
Danach blieb es lange Zeit ruhig. Das Hotel verfiel immer mehr. Der Nährboden
für die Geister aus dem Meer aber entwickelte sich dafür um so besser.
    Sie hielten die Seelen all derjenigen, die
hier nach und nach zu Tode gekommen waren, fest. Und den so gebrandmarkten
menschlichen Geistern, denen es nicht vergönnt war, sich einen neuen Körper zu
suchen, um die Kette der Inkarnationen zum Abschluß zu bringen - ehe der Anfang
wieder in das Ende sich einfügte - wurde das Grauen einer Gefangenschaft
bewußt, die nichtmenschliche Geister durchführten.
    Die Gewißheit des Absoluten, des
Abgeschnittenseins - brachte Bill Sheldon wie all den ändern vor ihm - den
Wahnsinn, der sich nach dem Sterben einstellte.
    Er haßte die Geister, denen er selbst zum
Opfer gefallen war, und er war gleichzeitig von dem Gedanken besessen, den
Willen der aus dem Meer Geborenen zu erfüllen und den ändern den absoluten Tod
zu bringen, die sich hierher verirrten und von den umweltverändernden
Stimmungen und Gefühlen jener anderen verführt und irritiert wurden.
    Wie alle ändern, so wußte auch Bill Sheldon:
Hier ist noch jemand, der anders denkt als wir.
    Er ist noch nicht tot.
    Und mit den nebelhaften Körpern, die sich in
nichts von denen unterschieden, welche die Seelen zuletzt als fleischliche
Hülle besaßen, schwebte er durch die Wände, die nicht für ihn existierten. Und
die Räume und Durchlässe, die er erblickte, hatten nichts mehr gemein mit den
Räumen und Türen des Beach Hotel. Dies war ein Ort in
einer ändern, höheren Sphäre.
    Er glaubte, sich in einer riesigen Kathedrale
zu befinden, in der sie alle zusammenkamen, um den einen, der da floh, zu
jagen.
     
    *
     
    Der Gejagte war Larry Brent!
    In dem Augenblick, als der Boden unter seinen
Füßen wegbrach, griff er geistesgegenwärtig um sich. Und seine blitzschnelle
Reaktion bewirkte, daß er sich an scharfkantigem Gestein festklammerte und nun
zwischen Himmel und Erde schwebte. Er konnte weder nach oben noch nach unten.
    Eine Staubwolke hüllte ihn ein, und bei jeder
Bewegung, die er machte, lösten sich weitere Bruchstücke aus dem morschen
Gestein, rieselten auf ihn herab, und der Brocken, an den er sich verzweifelt
klammerte, wackelte schon bedrohlich. Larry rechnete jeden Augenblick damit,
daß er schließlich doch noch mitsamt dem Quader in die Tiefe stürzte.
    Er spannte seine Muskeln und versuchte, sich
langsam in die Höhe zu ziehen.
    Er war ganz auf

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