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1492 - Das dunkle Netz

Titel: 1492 - Das dunkle Netz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Programmfehler. Und jetzt willst du wissen, warum ich dir das alles erzähle."
    „Natürlich bin ich interessiert."
    Nun lächelte Rhodan zum ersten Mal. Dennoch, in seinem Innern schrillte weiterhin die Alarmglocke. Der Eindruck täuscht Er hatte alles mögliche erwartet, nur keinen schwatzhaften Greis, an dessen Bett er Geschichten lauschen mußte. „Du hast Index 82. Das weiß ich von Gerrin. Hast du eine Ahnung, wie sehr dich das aus der Masse heraushebt?"
    Rhodan schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich."
    „Dann sag' ich es dir. Du bist unser Messias, Rhodan. Ein göttiiches Geschenk... Ich bin der wahrscheinlich indexhöchste Mensch, der auf Terra lebt. Jedenfalls bisher. Index 39. Nicht einmal die Hälfte von dir."
    „Und?"
    „Vielleicht wirst du mein Nachfolger. Ich habe dieser Organisation das Aussehen von heute gegeben.
    Hör dir alles an, okay?"
    „Sprich, Pascal."
    „Zuerst die Traumjäger. Sie handeln mit syntronischen Bausteinen. Das ist unsere Währung, unser Bezugssystem. Im Grunde hat der Syntronschrott keinen praktischen Nutzen.
    Aber meine Leute glauben, wenn sie erst genug davon haben, können sie eine Großsyntronik bauen und von Titan unabhängig werden. Träumerei."
    Pascal schloß erschöpft die Augen. „Aber ich lasse das Zeug zirkulieren. Damit halte ich meine Ordnung aufrecht."
    „Wozu dieses Ordnung? Macht? Ist es das, was du willst?"
    Pascal lachte, und in seinen Augen stand plötzlich ein Ausdruck unbändigen Lebenswillens. „Macht ist nur ein Teil, Rhodan. Die Vorbedingung. Ich hab' eine Vision, ja, ich will eine neue Ordnung schaffen.
    Dazu brauche ich das Ultimat-Modul."
    „Ultimat-Modul?" fragte Rhodan verständnislos zurück. „Was ist das?"
    „Ich werd' es dir zeigen. Schalte deinen Multitasker auf standby. Wir gehen auf Simusense."
     
    *
     
    Plötzlich war Pascal ein ziemlich junger, etwa sechzigjährigerMann, gekleidet in feste Stiefel und Plastpanzer. Das Gesicht war das gleiche. Ein langes, kantiges Rechteck. Eine wilde Mähne bedeckte seinen Kopf.
    Rhodan stand als Beobachter neben ihm.
    Er war ein Geist, ein flüchtiger Schemen, fürniemanden faßbaraußer für Pascal selbst.
    Das Innere eines fast leeren Zimmers entstand. Im Hintergrund sianden eine Syntronik und ein Stuhl. „Sieh gut zu, Rhodanl" Die Stimme erklang wie aus dem Nichts, eine körperlich spürbare Vibration. „Ich zeig dir, was geschehen ist. Sieh die Welten der Träumer, der Stupid-Vemetzten, meiner Lämmer... Und beobachte, was passiert!" Pascal setzte sich. Vor Rhodans Augen verwandelte sich der Mann in eine Spirale aus Energie - ein von Silberfäden umsponnenes Teil magnetischer Ladung. Als jungenhafter Irrwisch stürmte Pascaldurch Traumterra, ersogPhantasien wie Luft in sich hinein. Veränderte, schufneu, zerstörte.
    Rhodan hatte das Gefühl, er müsse ewig diesem Streifzug folgen.
    Dann aber der Konkwrent: Pascal stieß auf einen anderen Mann - auf einen Mann, derebenso wie erim Netz die Grenzen seines Bewußtseins suchte. „Wer bist du?" riefPascal. Der andere lachte nur und verschwand.
    Doch diese Begegnung war nur der Auftakt.
    Immer häußger trafen die beiden Kontrahenten aufeinander. Eines Tages gelang es Pascal, den Fremden zu stellen: Er folgte ihm durch tausend Facetten des Paradieses. Durch die Ebenen der Träumer, hartnäckig, von Neugierde besessen.
    Und irgendwann hielt der Fremde inne. Er stoppte vor der Kulisse eines brennenden Turmes. Gas und Plastikschmelze tropften von den Wänden, am Fundament entstanden kleine Seen. „Endlich ist es soweit!" riefPascal. „Werbistdu?"
    „Ich bin der Gigacom-Interpreter. Du kannst mich Giga nennen." Der Fremde warein trainierter Athlet; von imposanter Erscheinung, ein Inbegriff der Kraft. Seine Haut schimmerte dunkel, die Züge wirkten hart und kompromißlos. „Du bist wie ich", sagte Pascal. Seine Mähne wehte, er sah aus wie ein Spiegelbüd des anderen, nur mit weniger brutalem Charisma. „Keiner sonst kann uns beide schlagen. In diesem Medium sind wir die Herrscher."
    Giga lachte. „Nicht wir beide. Ich herrsche allein. Ich herrsche so vollkommen, daß ich sogar bis zum Titan gelangt bin. Und von dort aus wieder zurück."
    „Zum Titan?"
    „Du hörst richtig. Von Titan aus wird Simusense gelenkt. Terra ist nur derAdressat, aber die Lenkzentrale ist das wahre Zentrum."
    „Du... du bist aufden Lenkimpulsen des Netzwerks gereist? Rückwärts? Unmöglich."
    „Keineswegs. Hier stehe ich als Beweis."
    „Lehre mich, wie ich

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