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1494 - Hexenhölle

1494 - Hexenhölle

Titel: 1494 - Hexenhölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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enttäuscht.
    Zuvor legte sie das Kreuz auf ihre Brust. Sie ließ sich so weit wie möglich in den Sessel zurücksinken. Es gab sie zwar noch, aber es gab auch die Kräfte des Kreuzes, die bei ihr voll und ganz zur Wirkung kamen und einen unglaublichen Vorgang einläuteten.
    Cosima fing an, sich zu verjüngen…
    ***
    Ich hatte in meinem Leben und in meiner Laufbahn als Geisterjäger schon viel erlebt. Was ich jetzt allerdings sah, das war völlig neu, und ich hätte mir nie vorstellen können, dass so etwas überhaupt möglich war. Ich fühlte mich wie vor den Kopf gestoßen und hatte auch den Eindruck, überrollt zu werden. Vor meinen Augen lief eine Metamorphose ab, die ich mir nicht erklären konnte. Es lag alles an meinem Kreuz, das Kräfte entwickelte, die ich nicht fassen konnte.
    Die Frau im Sessel schien zu einem Geist geworden zu sein, der trotzdem noch einen Körper hatte. Sie verlor ihre schlaffe Haut.
    Plötzlich rann wieder Blut durch ihre Adern und sorgte für ein gesundes Aussehen. Die Falten verschwanden, die Gräben füllten sich auf, und die Haare, ein graues Durcheinander, nahmen allmählich eine andere Farbe an. Dafür wurden die dünnen Haare voller und es trat die ursprüngliche und natürliche Farbe wieder hervor.
    Schwarz.
    Ja, ein tiefes Schwarz. Und diese Haarfarbe passte auch zu den Augen, deren Pupillen die gleiche Farbe aufwiesen.
    Ich staunte. Ich war Zeuge, ich sah alles und konnte es trotzdem nicht fassen.
    »Das ist verrückt«, flüsterte ich. »Das kann doch nicht wahr sein…«
    Es stimmte, denn die Metamorphose setzte sich fort. Noch intensiver, denn jedes Detail sollte offenbar so werden, wie es einmal gewesen war. Von dieser faltigen grauen Alten sollte nichts mehr übrig bleiben, und genau das trat ein.
    Ich wischte mir über die Augen, schaute wieder hin und sah, dass das Bild blieb.
    Da saß keine Greisin mit grauen wirren Haaren mehr vor mir, sondern eine junge Frau in den besten Jahren mit langen, dichten Haaren, deren Farbe an das Gefieder eines Raben erinnerte. Falten waren nicht mehr da, die Haut war so wunderbar glatt, nur das alte Gewand passte nicht dazu. Ich hätte es ihr am liebsten vom Körper entfernt und ihr etwas anderes zum Anziehen gegeben.
    Cosima bemerkte mein Erstaunen. Sie selbst war nicht erstaunt, denn sie lächelte.
    Ich stieß die Luft aus.
    »Gefalle ich dir?« fragte sie.
    Was sollte ich dazu sagen?
    Natürlich gefiel sie mir, und ich konnte meinen Blick nicht von ihren feurigen Augen lösen.
    »Gefalle ich dir?« wiederholte sie.
    Ich nickte.
    »Das wusste ich.« Sie schob mir das Kreuz zu. »Bitte, du kannst es wieder an dich nehmen. Es gehört dir.«
    »Ja, danke…« Mehr brachte ich nicht hervor. Ich war noch immer von der Rolle und focht einen inneren Kampf aus. Was ich da gesehen hatte, das war für mich immer noch unbegreiflich. Ich fühlte mich als Zuschauer, ich saß daneben, ich schaute ins Leere und musste das alles erst mal verdauen, was hier geschehen war. Etwas Rätselhaftes, etwas Unglaubliches, etwas, für das auch ich keine Erklärung hatte, aber ich hatte nicht geträumt und wieder dazugelernt, was die Kräfte meines Kreuzes anging.
    Das war nicht zu erklären. Ich musste es einfach hinnehmen, aber ich wusste auch, dass es erst ein Anfang war, denn Cosima war sicher nicht nur gekommen, um sich von meinem Kreuz verjüngen zu lassen. Und es würde weitergehen.
    »Was ist?« fragte Cosima.
    Ich hob die Schultern.
    »Du kannst es nicht fassen, nicht wahr?«
    »Stimmt. Ich habe eine alte Frau mit in meine Wohnung genommen, und nun sitzt hier jemand in all seiner Schönheit vor mir, nur weil mein Kreuz seine…« Ich schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht begreifen …«
    »Ich wusste, dass du so reagieren würdest.« Sie lächelte mich kokett an. »Magst du mich denn?«
    »Nun ja, was soll ich dazu sagen? Wäre ich um einiges jünger, dann würde ich dich als einen echten Schuss bezeichnen, das kannst du mir glauben.«
    »Ich bin Cosima.«
    »Das sagtest du.«
    »Und ich bin eine Frau!«
    Was hätte ich darauf sagen sollen? Dass sie eine Frau war, das sah ich sehr deutlich. Es war wahrhaftig nicht zu übersehen, aber sie wollte sich trotzdem noch präsentieren.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung erhob sie sich von der Couch.
    Da war nichts mehr zu sehen von irgendwelchen Steifheiten. Sie hatte sich wieder erholt, und es kam mir noch immer vor wie ein großes Wunder.
    Cosima blieb so stehen, dass ich sie direkt anschauen konnte. Sie

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