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1496 - Keltenzauber

1496 - Keltenzauber

Titel: 1496 - Keltenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überlegte dabei, ob er seine Eltern anrufen und eine ungefähre Zeit sagen sollte, wann er bei ihnen eintreffen würde.
    Nein, er ließ es bleiben. Ich bin kein kleines Kind mehr, dachte er und schaute über die Straße hinweg bis hinüber zu den sanften Hügeln, deren Kuppen mit einem dichten Wald bewachsen waren.
    So zumindest war es noch vor einer Woche gewesen. Dann aber war der Orkan Kyrill gekommen und hatte den Menschen mal wieder gezeigt, wie stark die Natur sein konnte und wie hilflos sie dagegen waren.
    Es tat Johnny weh, wenn er die Schneisen sah, die der Orkan geschlagen hatte. Mit ihrem Wurzelwerk in der Luft lagen die Bäume auf dem Boden. Die meisten waren in eine Richtung gefallen. Sie bildeten einen regelrechten Fluss aus Stämmen.
    Johnny hatte den Sturm in dem Seminarhaus erlebt. Das Heulen, Pfeifen und Toben klang ihm noch jetzt in den Ohren wider. Die Geräusche würde er so leicht nicht vergessen.
    Er hoffte darauf, dass die Nebenstraßen einigermaßen frei waren.
    Wenn nicht, würde er wieder auf die Autobahn fahren müssen.
    »Nimmst du mich mit?«
    Johnny hörte die leise Frauenstimme in seinem Rücken und zuckte zusammen. Er drehte sich noch nicht um, weil er überlegte, wer ihn da angesprochen haben könnte, denn gesehen hatte er zuvor keine Person auf dem Tankstellengelände.
    »Nimmst du mich mit?«
    Erst jetzt drehte Johnny sich um und sah nichts.
    Er schluckte. Schnaufend stieß er die Luft aus. Dabei schaute er ins Leere, denn die Sprecherin war nicht zu sehen. Aber Johnny wusste auch, dass er sich die Stimme nicht eingebildet hatte. Sie war da gewesen und hatte ihn angesprochen.
    Wohin er auch schaute, er sah keinen, abgesehen von dem Tankwart der seinen Job machte.
    »Ich bin doch nicht blöd«, murmelte Johnny vor sich hin. »Das kann nicht sein. Die Stimme habe ich gehört. Sie war so deutlich und jetzt…« Er reckte sich. Er drehte sich auch um, doch er konnte tun, was er wollte, die Sprecherin war nicht zu sehen.
    Dafür hatte der Tankwart seinen Job beendet. Johnny hatte das Geld nicht passend. Er musste mit dem schweigsamen Mann in dessen Bude, wo er wechseln konnte.
    »Mal eine Frage, Mister.«
    »Ja?« Der Bullige schaute vor der Kasse stehend hoch.
    »Haben Sie draußen eine Frau gesehen?«
    »Wann?«
    »Vor einer oder zwei Minuten.«
    »Nein. Habe ich nicht.«
    »Sicher?«
    Der bullige Typ hob den Kopf und bohrte seinen Blick in Johnnys Augen.
    »Wenn ich das sage, dann stimmt das auch. Da brauche ich keine dummen Nachfragen.«
    »Sorry, war nicht so gemeint.«
    »Hier ist das Geld.«
    »Danke.« Johnny lächelte etwas gequält, versenkte die Münzen in seiner Hosentasche und verließ die Bude. Auch wenn der Typ niemanden gesehen haben wollte, er wusste sehr genau, dass er die Stimme gehört hatte. Unter Halluzinationen litt er nicht.
    Als er seinen Wagen erreicht hatte, blieb er zunächst stehen und warf einen Blick in die Runde. Er schaute sich um. Die Landschaft kannte er bereits, sie brachte ihm nichts Neues, aber er wollte nach der Person Ausschau halten, die ihn angesprochen hatte.
    Sie war nicht zu sehen.
    Er murmelte einen Fluch vor sich hin. Beim Einsteigen war seine Laune nicht mehr so gut. Er hatte etwas erlebt, das er sich nicht erklären konnte, und genau das wurmte ihn.
    Johnny dachte daran, was in seinem bisherigen Leben schon alles an unwahrscheinlichen Dingen vorgefallen war, dass er und seine Eltern und besonders sein Patenonkel John Sinclair mit Dingen konfrontiert wurden, über die andere Menschen nur den Kopf schüttelten. Johnny Conolly wusste, dass es Dämonen gab. Er hatte Werwölfe und Vampire erlebt, und ihm war zudem bekannt, dass es außer dieser Welt noch andere Dimensionen gab, die nicht sichtbar für das menschliche Auge waren.
    Manchmal meldeten sich diese Gestalten, die in den anderen Dimensionen lebten.
    Er startete den Motor und fuhr langsam an, was eigentlich so gar nicht seine Art war. Hier aber war er ins Grübeln gekommen, und so rollte er nur langsam auf die Ausfahrt zu und hörte dabei das Knirschen unter den Reifen, die über einen Belag von Split rollten.
    Er überlegte, ob es nicht doch besser war, wenn er wieder auf die Schnellstraße fuhr, damit er so rasch wie möglich zu Hause war.
    Diese Begegnung, obwohl sie keine richtige gewesen war, hatte ihn nachdenklich gemacht.
    Vor sich sah er das graue Band der Straße. Er musste nach links fahren, um wieder in Richtung London zu gelangen. Zu beiden Seiten standen Bäume am

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