1498 - Rhodans Tod
gehört einem Wartungstechniker.
Sucht ihn! Er ist wahrscheinlich tot.
4.
Eine Tatsache, die Atlan als „Wissensdefizit" bezeichnet hatte, war noch akuter geworden als einige Tage zuvor.
Man wußte lediglich, daß der falsche Fulgen dem echten Plophoser bis zum letzten Zellkern geglichen hatte.
Die von dem Klon zur Schau getragene Verhaltensweise war so echt gewesen, wie das bei absolut gleichartigen Kreaturen grundsätzlich der Fall war.
Die Herkunft der Nachahmung war ebenfalls klar.
Yart Fulgen war lange Zeit auf der cantarischen Schlüsselwelt Stiftermann III beschäftigt gewesen. Der dortige Umsorgungsdienst galt als die beste Organisation dieser Art in der Milchstraße.
Fulgen hatte nach der Vernichtung des Klons ausgesagt, sein Genmaterial sei selbstverständlich in den Bio-Archiven des Stiftermann-Geheimdiensts verankert gewesen. Das sei dort die Regel!
Ihn korrekt nachzuahmen, war demnach kein großes Kunststück gewesen, zumal die auf der Schlüsselwelt anwesenden Bio-Techniker über hervorragende Ausrüstungen verfügten.
Wieso man aber auf Stiftermann III wußte, wo Rhodan zu finden war, zählte zum Wissensdefizit.
Sicher war, daß man den Fulgen-Klon gezielt auf Perry Rhodan angesetzt hatte.
Alles sprach dafür.
Natürlich war ihm Ondri Nettwon fremd gewesen. Der echte Fulgen hatte sie erst nach seiner Flucht von Stiftermann III kennengelernt. Demnach hatte das Wissen um Ondri in der Genkonserve nicht vorhanden sein können.
Mit solchen Unvollkommenheiten hatten die Erzeuger des Klons rechnen müssen.
Die Ereignisse hatten aber bewiesen, wie gefährlich der falsche Fulgen trotzdem gewesen war. Ohne Ondris Eingreifen wäre die ODIN von der Mikro-Fusionsbombe in eine glühende Gaswolke verwandelt worden.
Das Vorgehen des Selbstmord-Klons hatte man rekonstruieren können.
Das plötzliche Auftauchen der großen Space-Jet vor einigen Tagen hatte nur dem Ziel gedient, die Fulgen-Nachahmung unbemerkt auf Heleios abzusetzen.
Das von ihm benutzte Mini-Landungsboot war unterdessen gefunden worden. Die Machthaber von Stiftermann III hatten selbstverständlich geahnt, daß die Widder die Jet abschießen würden.
Man hatte die Besatzung gewissenlos geopfert, nur um den Klon zum Einsatz bringen zu können.
Rhodans Frage, wieso das kleine Schiff mit einer Transformkanone hatte bewaffnet sein können, war auch geklärt worden.
Es hatte sich lediglich ein Transformgeschoß kleinen Kalibers an Bord befunden. Yart Fulgen konnte beweisen, daß Transformgeschütze nur auf ganz wenigen Einheiten der cantarischen Hilfskräfte vorhanden waren. Die aber waren viel größer als die vernichtete Jet.
Die Cantaro hatten sich gehütet, ihren galaktischen Dienern derart gefährliche Machtinstrumente in die Hände zu geben.
Die Erkenntnisse klärten aber noch lange nicht, woher die Geheimdienstchefs von Stiftermann III wußten, wo Rhodan zu finden war.
Darüber grübelte man seit drei Tagen nach. Von größter Bedeutung waren die Aussagen des Klons, die er kurz vor seiner Vernichtung gemacht hatte.
Er hatte von der Möglichkeit gesprochen, mit Hilfe der Großsyntronik von Stiftermann III in die solaren Schlüsselprogramme einzudringen, wodurch Rhodans Reise nach Palkaru überflüssig werden könne.
Mit seinem Hintertür-Programm hatte er sogar die Syntron-Sperren der Herren der Straßen knacken wollen.
Die Andeutungen gaben zu denken. Vor allem Atlan beschäftigte sich damit.
Rhodan war durch seine Startvorbereitungen derart in Anspruch genommen, daß er sich für „erledigte" Dinge keine Zeit mehr nahm.
Vordergründig waren sie erledigt - sicherlich! Die Aufgabe des Klons war klar, seine Herkunft war ergründet, und das Erscheinen der explodierten Jet war als hervorragendes Ablenkungsmanöver enttarnt worden.
Das änderte aber nichts daran, daß der Arkonide allmählich von Alpträumen geplagt wurde. Seine in Jahrtausenden geschulten Instinkte waren geweckt worden. Seit dem 23. Mai 1147 NGZ traute er kaum noch seinem eigenen Schatten.
Die von Atlan eingeleiteten Sicherheitsmaßnahmen sorgten für eine ständig steigende Spannung an Bord der ODIN. Seine engsten Mitarbeiter sehnten den Augenblick des Starts herbei, obwohl sie unterschwellig ahnten, daß ihnen der uralte Aktivatorträger dann noch mehr zu schaffen machen würde.
Er hatte sogar Rhodans Ehefrau von heimlich an Bord gekommenen Mutanten überprüfen lassen. Gesils geheimnisvolles Auftauchen war dem Arkoniden plötzlich nicht mehr
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