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1498 - Rhodans Tod

Titel: 1498 - Rhodans Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genau.
    Ondri entschloß sich schließlich doch, die ODIN durch die großen Materialschleusen zu verlassen. Die unteren Aufzüge für das Personal waren entgegengesetzt eingebaut worden. Sie hätte das halbe Schiff umrunden müssen.
    Der Transparentkorb glitt mit mäßiger Geschwindigkeit nach unten. Die durch die Materialübernahme entstehenden Geräusche wurden lauter.
    Der Aufzug endete neben der Steuerzentrale der Robot-Verladung. Vier schwitzende Tarkan-Heimkehrer überwachten die Tätigkeit der syntrongesteuerten Maschinen. Zwei bewaffnete Terraner vom internen Sicherheitsdienst standen rechts und links der Ladeluke. Ihre Anwesenheit war ein Produkt des fehlgeschlagenen Stiftermann-Angriffs.
    Ondri trat aus dem Aufzugskorb und sah sich um.
    Weiter vorn schwebten genormte Großcontainer auf Antigravfeldern nach oben. Sie wurden von dem mechanischen Sortiergreifern der ODIN erfaßt, in die Schleuse gezogen, kontrolliert und je nach Inhalt auf die verschiedenen Transportröhren verteilt. Die endeten wiederum in den Laderäumen.
    Hier und da waren die Container-Inhalte falsch deklariert. Dann gab die Testautomatik Alarm, und die anwesenden Besatzungsmitglieder mußten eingreifen.
    Es ging eben nicht an, dehydriertes Gemüse in die für Frischfleisch vorgesehenen Laderäume einzubringen.
    Ondri lauschte amüsiert auf die handfesten Verwünschungen der Verladespezialisten. Sie ließen an der Sorgfaltspflicht der Widder kein gutes Haar.
    Ondri entschloß sich, den Leuten aus dem Weg zu gehen. Sie schritt hinter dem rotierenden Tellerverteiler an der Wand entlang und erreichte schließlich den halbmeterhohen Dichtwulst der äußeren Schleusentore.
    Der dort wachende Terraner kannte sie.
    Er zählte zu den älteren Besatzungsmitgliedern, war rundlich und gemütlich.
    Ein Auge zusammenkneifend, rief er Ondri zu: „Dicke Luft, junge Frau! Deine Freunde haben den Schlendrian seit Jahrhunderten gepachtet, was? Kannst du etwas dagegen tun?"
    Sie verneinte lachend und hielt sich ostentativ die Ohren zu. Zu dem ohnehin allgegenwärtigen Lärm klang nun noch eine Lautsprecher-Durchsage auf. „Auch das noch! Ist der jetzt total übergeschnappt? He, die Personalschleuse ist in der unteren Polrundung eingebaut. Ist das vielleicht die Polrundung? Ich rede mit dir, du ...!"
    Grausige Verwünschungen folgten.
    Ondri schaute aus dem Riesenluk nach unten. Da sah sie die Quelle des Ärgernisses.
    Yart Fulgen, der tolpatschige Statistiker von Stiftermann III, lag bäuchlings auf der Abdeckung eines Großcontainers, dessen glattes Kunststoffdach so gut wie keinen Halt bot.
    Fulgen versuchte es mit flachgespreizten Händen und abrutschenden Füßen. Ein Gerät, das wie ein portabler Rechner aussah, hielt er mit den Zähnen am Tragegriff fest.
    Hilfeflehend, mit weit aufgerissenen Augen, schaute er nach oben, wo die große Öffnung in der Bordwand unaufhaltsam näher kam. Das Lautsprechergebrüll schien ihm den Rest seiner Fassung zu rauben.
    Ondri lachte schallend. Das war typisch für Fulgen. Er beschritt stets ausgefallene Wege.
    Man bugsierte den Container in die Schleuse und stellte ihn auf dem Verteiler ab. Man war sogar so gnädig, die Maschinerie abzuschalten.
    Fulgen wurde mit einem Antigravheber aus seiner luftigen Höhe heruntergeholt und auf die langen Füße gestellt. Nach dem Auslaufen des rotierenden Tellerverteilers war es still geworden.
    Ondri lachte immer noch. Sie konnte sich kaum beruhigen.
    Fulgen taxierte sie mit einem Blick und wandte sich dann dem wuchtig gebauten Verlademeister Reff Canescou zu. „Ich - ich bitte um Entschuldigung!" stotterte Yart. „Ich muß sofort zu Rhodan.
    Vor der Personalschleuse warten eine Menge Leute auf Einlaß. Da bin ich von der Schubrampe aus auf den Container gesprungen. Ich - oh, Vorsicht bitte, der Rechner ist empfindlich. Bitte nicht so hart auf den Boden stellen! Es tut mir wirklich leid."
    Ganescou musterte den Plophoser von oben bis unten und überprüfte dabei unauffällig die an Fulgens Freizeittunika angebrachte ID-Karte. Sie war in Ordnung und strahlte den richtigen Erkennungspuls aus. Die Kontrollsyntronik blinkte grün.
    In dem Fall war das Bestätigungssignal eigentlich überflüssig. An Bord der ODIN kannte man den ständig aus und ein gehenden Plophoser, der sich schon mehr als einmal durch sein Ungeschick ausgezeichnet hatte. „Du bist die letzte Offenbarung!" grollte der Verlademeister mit abklingendem Zorn. „Wenn dich die Greifer erfaßt hätten, wärst du

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