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1499 - Das Mondgehirn erwacht

Titel: 1499 - Das Mondgehirn erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Galaktiker gehalten hatte, waren die am ärgsten Betroffenen. Monos hatte sie durch das Einpflanzen eines semiorganischen Organs, des Ortonators, mit dem er sie über sein Kontrollfunknetz beliebig steuern konnte, in seine Abhängigkeit gebracht und zu willenlosen Sklaven gemacht.
    Doch den Cantaro konnte geholfen werden.
    Gleich nach der Landung der ODIN wurde eine Lagebesprechung einberufen, bei der dies der erste Punkt der Tagesordnung war.
    Sedge Midmays, der Bordarzt der CIMARRON, hatte sich in langwierigen Versuchen damit beschäftigt, wie man die Cantaro von ihren Ortonatoren befreien konnte. Er hatte dabei zahlreiche Rückschläge einstecken müssen. Nun konnte er mit einer Erfolgsmeldung aufwarten. Endlich war es ihm und seinem Team von Medotechnik-Experten gelungen, einen der auf Heleios untergebrachten Cantaro von seinem Ortonator mitsamt der fünften Herzkammer zu befreien - ohne daß ihm der Patient unter den Händen starb.
    Der Cantaro, der bisher unter einem fünffach gestaffelten Paratronschirm isoliert werden mußte, konnte sich nun völlig frei bewegen, ohne den Todesimpuls fürchten zu müssen oder auf den Lebensimpuls angewiesen zu sein.
    Sedge Midmays war mit der Methode der Lasertomie von Anfang auf dem richtigen Weg gewesen; es hatte nur einiger Verfeinerungen bedurft, um ihr zu einem durchschlagenden Erfolg zu verhelfen. Alle Medotechniker waren sich einig, daß mit dieser Operationsmethode alle 20 Millionen Cantaro von ihren Herzfortsätzen befreit und gerettet werden konnten. „Vom medotechnischen Standpunkt gibt es keine Probleme mehr", führte Sedge Midmays aus. „Der Rest ist eine Frage der Abwicklung. Es ergeben sich natürlich organisatorische Probleme. Das fängt damit an, daß die über die Galaxis verstreuten Buckelschiffe eingesammelt und mit den apathisierten Cantaro zu einer zentralen Sammelstelle gebracht werden müssen. Dafür bietet sich natürlich das Seriphos-System an, weil wir hier auf Heleios die erforderlichen Voraussetzungen für die sichere Entfernung der Ortonatoren geschaffen haben. Allerdings reicht unsere Kapazität nicht aus, um allen Cantaro schnelle Hilfe angedeihen zu lassen. Darum schlage ich vor, auch die vorhandenen Medo-Anlagen von Tahun für unsere Zwecke umzubauen und für die Rehabilitation der Cantaro zu nutzen. In diesem Fall könnten wir das gesteckte Ziel, alle zwanzig Millionen Cantaro von ihren Ortonatoren zu befreien, in spätestens zwei Jahren erreichen."
    Die drei Anoree Degruum, Gawal und Shyrbaat, die zuerst vorgeschlagen hatten, in ihrer Heimatgalaxis eine Hilfsaktion für die Cantaro zu organisieren, stimmten diesem Vorschlag zu. Sie sahen ein, daß es sinnvoller war, die erforderlichen Operationen an Ort und Stelle vorzunehmen. „Wir sind euch zu großem Dank verpflichtet, daß ihr euch der Cantaro annehmen wollt, obwohl sie so viel Leid über euch gebracht haben", sagte Gawal, die weibliche Anoree. „Die Transportfrage hätten wir bestimmt mit Hilfe der schwarzen Sternenstraßen zu lösen gewußt. Aber es gibt da einen Punkt, der uns Kopfzerbrechen verursacht - und den ihr womöglich nicht bis zur letzten Konsequenz durchdacht habt, so daß er auch euch Probleme verursachen könnte. Auch wenn die Cantaro jetzt den Todesimpuls nicht mehr zu fürchten haben, so sind sie in gewissen Abständen auf den Lebensimpuls angewiesen. Wir haben weder Nakken noch ein Zentralplasma zur Verfügung, die über das SHF-System für die nötigen Impulse hätten sorgen können."
    „Keine Sorge, das haben wir alles bedacht", erwiderte Sedge Midmays. „Sowohl Zentralplasma wie auch Nakken werden in ausreichender Zahl im Einsatz sein, bis auch der letzte Cantaro von seinem Herzfortsatz befreit ist."
    Die drei Anoree waren über die Lösung überglücklich, bekamen jedoch keine Gelegenheit, dies in ausreichendem Maß zu bekunden. Denn dieser Punkt wurde abgehakt - und Sedge Midmays und sein Team machten sich augenblicklich an die Bewältigung dieser Sisyphusarbeit.
    Die Hälfte seiner Mitarbeiter wollte Sedge Midmays zusammen mit der erforderlichen Ausrüstung noch am selben Tag nach Tahun schicken, um die Umbauten zu einer Ortonatoren-Station vornehmen zu lassen.
    Insgesamt wurden 5000 Fragmentraumer der Posbis und 1000 halutische Einheiten ausgeschickt, um die Cantaro-Schiffe einzusammeln und die Besatzungen zu versorgen. Die 80 Posbi-Raumer, auf die das Zentralplasma verteilt war, blieben weiterhin im Einsatz. Jeder dieser Fragmentraumer hatte zwei bis

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