1499 - Das Mondgehirn erwacht
bestimmten Verdacht gegen euch beide. Ich denke, daß ihr ein Komplott gegen mich geschmiedet habt.< Ich versuchte ihm klarzumachen, daß sein Verdacht völlig grundlos sei. Ich war mir sicher, daß Perry nichts über meine Verabredung mit dem Vario wissen konnte. Und selbst wenn er etwas gemerkt haben sollte, dann konnte er den Grund nicht kennen. Andererseits kannte ich ihn gut genug, um an seinem Verhalten zu merken, daß er seiner Sache absolut sicher war. Das brachte mich ein wenig aus der Fassung, aber nicht so sehr, als daß ich mir etwas hätte anmerken lassen. >Was für ein Komplott?< tat ich erstaunt. >Was sollten wir gegen dich tun wollen? Du mußt doch wohl selbst einsehen, daß dies blanker Unsinn ist, Perry.< Statt einer Antwort holte er einen Memo-Würfel hervor und spielte eine Tonaufzeichnung des kurzen Gesprächs zwischen mir und dem Vario vor. Nach Beendigung der Aufzeichnung sagte er höhnisch: >Wie habt ihr es euch denn vorgestellt, mich davon abzuhalten, Ager Catomen auf Palkaru zu treffen, Arkonide? Ich sage dir, daß dies nur durch Anwendung von Gewalt möglich wäre.< >Okay, du hast uns überführt<, sagte ich und paßte mich der neuen Situation sofort an. >Sieh doch selbst ein, daß es Selbstmord wäre, dich zu dem Treffen mit Ager Catomen gehen zu lassen. Der Herr der Straßen wird seine Falle gut vorbereiten.< >Da ich das weiß, werde ich entsprechende Gegenmaßnahmen treffen<, erwiderte Perry ungerührt. >Vielleicht kann ich den Spieß umdrehen und Ager Catomen in die Falle tappen lassen.< >Du weißt so gut wie ich, daß dies unter den ausgehandelten Bedingungen nicht geht<, sagte ich kopfschüttelnd. >Da hättest du schon einen neutralen Treffpunkt aushandeln müssen, einen Ort, an dem du entsprechende Vorbereitungen hättest treffen können. Du darfst nicht nach Palkaru gehen. Ich jedenfalls werde alles tun, um dich daran zu hindern.< >Zusammen mit dem Vario<, fügte Rhodan amüsiert hinzu. >Ich habe mir überlegt, wie ihr euch das vorgestellt haben könntet. Es gibt eigentlich nur eine Möglichkeit in Zusammenhang mit dem Vario, dem Meister der Maske. Nämlich die, mich aus dem Verkehr zu ziehen und ihn an meiner Statt nach Palkaru zu schicken. Ist dies nicht der Plan, den ihr ausgeheckt habt, Arkonide?< >So weit ist unser Plan noch nicht gediehen<, gestand ich. Die Idee gefiel mir, und natürlich hatte auch ich schon über diese Möglichkeit nachgedacht. >Deine Schlußfolgerung ist zwingend, Perry. Man müßte die Möglichkeiten des Vario nützen. Da du jedoch dahintergekommen bist, ist der Plan ohne deine Zustimmung leider nicht mehr durchführbar. Wie wäre es jedoch damit, daß du mitmachst? Immerhin geht es um dein Leben!< >Die Sache hat nur einen Haken, daß der Vario keine Rhodan-Maske besitzt<, erwiderte Perry. >Und daß es unmöglich scheint, innerhalb von vierzehn Tagen eine Maske zu fertigen, auf die ein Herr der Straßen hereinfallen würde. Der zweite Punkt betrifft den moralischen Aspekt. Wenn mein Leben gefährdet ist, dann ist es auch das des Vario. Man kann dagegenhalten, daß er nur ein Robotei sei, dessen Existenz geringer einzustufen ist als meine. Aber das ist kein Argument, das für mich zählt. Für mich ist das Leben des Vario so wertvoll wie das jedes beliebigen Wesens. Und ich würde niemanden an meiner Stelle in den Tod schicken.< >Der Vario hätte weit bessere Möglichkeiten, sich gegen Angriffe auf sein Leben zu schützen<, erwiderte ich. >Seine Chancen, die Falle auf Palkaru zu überleben, stehen weit besser als die deinen, Perry.< >Ager Catomen würde das Täuschungsmanöver durchschauen, es sei denn...< >Warum zögerst du?< fragte ich, als Perry nachdenklich verstummte. Ich dachte, dies sei ein Zeichen dafür, daß er an dem Plan Gefallen gefunden habe und eine Zusammenarbeit zumindest erwäge.
Vielleicht hatte er sogar eine Idee, wie man die Sache durchziehen könnte. >Los, sag's schon!< >Nun<, sagte Perry gedehnt, >mir ist da gerade einiges über den Vario eingefallen, was in diesem Zusammenhang zu denken geben sollte. Der Vario hat sich in den letzten Wochen und Monaten ziemlich rar gemacht, findest du nicht auch? Man hat ihn kaum zu sehen bekommen.< >Er war ständig irgendwo in der Milchstraße im Einsatz<, erwiderte ich. >Da ist es kein Wunder, wenn man ihn kaum zu sehen bekommen hat. Aber worauf willst du hinaus, Perry?< >Sein letzter großer Einsatz, der einen sichtbaren Erfolg gebracht hat, fand vor einem Jahr auf Angermaddon statt<, erklärte
Weitere Kostenlose Bücher