Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
Spielzeug, und die Firma will damit werben, dass es von Elfen hergestellt wird. Ziemlich cool, was?«
    »Glauben Sie, dass einige von den Kleinwüchsigen, die Sie heute gesehen haben, wirklich Elfen sind?«
    Schweigen am anderen Ende der Leitung, Briggs glotzte bestimmt ungläubig und mit weit aufgerissenem Maul vor sich hin. »Sind Sie plemplem, oder was?«
    »Wo befindet sich die Fabrik?«, fragte ich Briggs.
    »In dem Gewerbepark an der Route 1. Sie werden mir den Job doch nicht vermasseln, oder? Das ist ein Traumjob für mich. Die Bezahlung ist gut, und der Personalchef, der mich eingestellt hat, sagte, die Toiletten seien alle extra für kleinwüchsige Menschen. Ich will nicht erst auf einen Stuhl steigen, wenn ich scheißen muss.«
    »Ich vermassle Ihnen den Job schon nicht. Wie lautet die Adresse?«
    »Das verrate ich Ihnen nicht. Ich will doch meinen neuen Job nicht gleich wieder verlieren«, sagte er und legte auf.
    Ich wandte mich Diesel zu. »Wenn das Auto vor uns anhält, und Briggs steigt aus, dann will ich, dass Sie ihn sich schnappen, klar?«
    »Das würde ich gerne tun, aber vermutlich wäre das sein Tod, und dann könnten wir ihn morgen nicht mehr bis zu seinem Arbeitsplatz verfolgen.«
    Ich warf einen Blick auf die fast leere Tüte mit Plätzchen zwischen meinen Beinen. Mir kam eine Idee.
    »Was macht Elaine eigentlich mit ihren ganzen Plätzchen?«, fragte ich Diesel.
    »Ist das eine Fangfrage?«
    »Sie sagte, sie würde den ganzen Tag Plätzchen backen. Nach der Menge von gestern zu urteilen, müssen das unheimlich viele Plätzchen sein. Was macht sie mit den Plätzchen? Familie hat sie hier nicht, und Sandy war nicht zu Hause. Isst sie die Plätzchen alleine auf?«
    »Vielleicht verschenkt sie sie.«
    »Kehren Sie um!«, sagte ich. »Fahren Sie zurück zu dem Laden, wo Briggs eingestellt wurde.«
    Es dauerte keine fünf Minuten, und wir standen wieder vor dem heruntergekommenen Büro in der Ladenzeile. »Warten Sie hier«, sagte ich. »Es dauert nur eine Minute.« Ich sprang aus dem Auto, lief über die Straße und betrat das Büro. Es wimmelte noch immer von kleinwüchsigen Menschen, doch jetzt trugen alle künstliche Spitzohren. Ich war ein paar Meter in die wuselnde Menge hineingelaufen, als mir plötzlich auffiel, dass Totenstille im Raum herrschte.
    »Hi«, sagte ich frisch vergnügt. »Ich habe Ihr Schild im Fenster gesehen, und ich wollte mich für den Job bewerben.«
    »Sie sind zu groß«, sagte eine Stimme hinter mir. »Diese Arbeit ist nur für Elfen.«
    »Das ist ungerecht«, sagte ich. »Ich könnte Sie wegen Diskriminierung großer Menschen anzeigen.« Ich wusste nicht, welche Behörde dafür eigentlich zuständig war, aber irgendwo gab es bestimmt eine offizielle Stelle, die sich dieser Sache annahm. Ich meine, schließlich hat auch die Mehrheit ein Recht auf Schutz vor Diskriminierungen. Wo bleibt der Schutz für Menschen mit durchschnittlicher Körpergröße?
    »Solche Leute wie Sie wollen wir hier nicht haben«, sagte jemand anders. »Verschwinden Sie!«
    »Solche Leute wie mich?«
    »Groß und dumm.«
    »He! Hören Sie mal, Kleiner …«
    Ein Plätzchen kam durch die Luft geflogen und traf mich am Hinterkopf. Ich sah mir das Plätzchen, das auf dem Boden landete, genauer an. Ein Lebkuchen!
    »Woher kommt der Lebkuchen?«, fragte ich. »Haben Sie noch mehr davon? Hat Sandys Schwester Elaine diese Lebkuchen gebacken?«
    »Schnappt sie euch!«, rief jemand, und eine Plätzchenkanonade setzte ein. Aus allen Richtungen kamen sie angeflogen. Lebkuchen, Erdnussbutterkekse, Schokoplätzchen, Maronen. Die Elfen drehten durch, überfielen mich in Schwärmen und brüllten. Ein glasierter Butterkeks traf mich an der Stirn, ein anderer an der Wade. Die Elfen hingen an mir wie Kletten an einem Hund.
    Dann spürte ich, wie sich Diesel von hinten an mich heranmachte. Er schlang seine Arme um mich, zog mich dicht zu sich heran und trug mich, einen Fußbreit über dem Boden schwebend, nach draußen. Zwischendurch trat er einige Elfen aus dem Weg, packte auch schon mal den einen oder anderen am Kragen und schleuderte ihn durch den Raum. Er trat auf den Bürgersteig, zog die Eingangstür fest zu und vollführte seinen Zaubertrick, mit der die Tür verriegelt wurde. Jetzt saßen die Elfen in der Falle.
    Die Insassen drückten ihre verzerrten kleinen Elfengesichter an das Fensterglas, funkelten uns böse an, stießen Elfenverwünschungen aus und streckten uns den kleinen wurstigen Elfen-Mittelfinger

Weitere Kostenlose Bücher