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14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums)

Titel: 14a Stephanie Plum: Der Winterwundermann (Visions of Sugar Plums) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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entgegen. Da drinnen herrschte ein einziges Chaos. Tische und Stühle waren umgestoßen, und überall lagen zermantschte Plätzchen.
    Diesel stellte mich ab, nahm mich an die Hand und zerrte mich ins Auto. »Du liebe Scheiße. Was war das denn?«, fragte er. »So was habe ich ja noch nie gesehen. Ein ganzer Raum voller abgenervter kleinwüchsiger Menschen. Ganz schön gruselig.«
    »Ich glaube, es waren Elfen. Haben Sie die Ohren gesehen?«
    »Die Ohren waren nicht echt«, sagte Diesel.
    Ich glitt auf den Beifahrersitz, und ein Seufzer entfuhr mir. »Ich weiß. Ich will nur keinem sagen müssen, ich sei von einer Horde wütender kleiner Menschen angegriffen worden. Eine Horde wütender Elfen hört sich doch irgendwie besser an.«
    Ein falscher Elf durchschlug mit einer Axt das Schaufenster. Diesel drückte aufs Gas.
    »Haben Sie die Plätzchen gesehen?«, fragte ich ihn. »Die sahen genauso aus wie Elaines Plätzchen.«
    »Plätzchen sehen alle gleich aus, meine Liebe.«
    »Ja, aber vielleicht waren es ja doch Elaines Plätzchen.«
    Mein Handy klingelte. »Ich bin im Einkaufszentrum«, sagte Valerie. »Ich brauche Hilfe. Ich weiß nicht mehr, was auf Mary Alice’ Wunschliste stand. Ich habe ihr die Barbie gekauft, den Fernseher, das Spiel und die Schlittschuhe. Die Eisenbahn und den Computer habe ich schon. Die stehen zu Hause. Weißt du, was sie sich außerdem noch gewünscht hat?«
    »Wie willst du das denn alles bezahlen?«
    »Mit meiner MasterCard.«
    »Das dauert fünf Jahre, bis du das wieder abbezahlt hast.«
    »Mir egal. Es ist Weihnachten. Weihnachten ist so etwas erlaubt.«
    Ach ja? Wieso konnte ich mir das nicht merken? »Auf der Liste von Mary Alice standen ungefähr fünfzig Wünsche. Aber ich kann mich nur noch an das Pony erinnern.«
    »Schreck lass nach!«, sagte Valerie. »Das Pony! Wie konnte ich nur das Pony vergessen?«
    »Du kannst ihr doch nicht ein Pony kaufen, Valerie! Wir wohnen nicht in einem Streichelzoo. Wir wohnen in Trenton. In Trenton kriegen die Kinder keine Ponys geschenkt.«
    »Aber sie hat sich doch eins gewünscht. Sie ist stinksauer auf mich, wenn ich ihr kein Pony kaufe. Es verdirbt ihr das ganze Weihnachtsfest.«
    Ich konnte von Glück sagen, dass ich es nur mit einem Hamster zu tun hatte. Rex würde zu Weihnachten eine Rosine von mir bekommen.
    Ich schmiss Valerie aus der Leitung und wandte mich Diesel zu. »Haben Sie Kinder?«
    »Nein.«
    »Wie stehen Sie zu Kindern?«
    »So wie zu Elfen. Sie sind niedlich, aber ich möchte sie nicht in meiner Nähe haben.«
    »Angenommen, Sie möchten Kinder haben … wie steht es um Ihre Zeugungsfähigkeit?«
    Diesel sah mich baff an. »Ob ich zeugungsfähig bin? Ja. Wahrscheinlich.« Er schüttelte den Kopf. »Eins kann ich Ihnen sagen. Nie wieder lasse ich mich einfach so zu einem wildfremden Menschen beamen. Das ist mir einfach zu abgedreht. War sowieso nicht meine Idee.« Er beugte sich vor, fasste in den Beutel, den meine Mutter uns mit auf den Weg gegeben hatte, und fand ein übrig gebliebenes Brownie. »Meistens fragen mich Frauen, ob ich sie auf einen Drink einlade. Sie nicht. Sie fragen mich, ob ich zeugungsfähig bin.«
    »Biegen Sie an der Kreuzung Clinton ab!«, sagte ich. »Ich möchte noch mal mit Elaine sprechen.«
    Es war früher Nachmittag und ungewöhnlich finster. Dunkle Wolken zogen sich am Himmel zu Wirbeln zusammen, gespenstische grüne Lichtstreifen leuchteten zwischen ihnen auf. Die Luft war drückend schwer und irgendwie aufgeladen. Der Jüngste Tag.
    In den Häusern entlang der Grape Street brannte Licht, und Elaines Dachbeleuchtung erstrahlte und blinkte weihnachtliche Grüße hinaus in die Welt. Diesel hielt vor dem Haus an, und wir stiegen aus. Der Wind hatte zugelegt, und auf dem Weg zu Sandy Claws’ Veranda zog ich unwillkürlich den Kopf ein.
    »Ich bin gerade sehr beschäftigt«, sagte Elaine, als sie uns die Tür öffnete.
    Diesel schob sich an ihr vorbei ins Haus. »Es riecht so, als würden Sie immer noch Plätzchen backen.«
    Elaine folgte Diesel in die Küche und musste fast rennen, um mit ihm Schritt halten zu können. »Pekannussbrötchen für morgen«, sagte sie. »Und große Kekse mit Smarties belegt.«
    »Nur so, aus Neugier«, sagte Diesel. »Wer kriegt die ganzen Plätzchen eigentlich zu essen?«
    »Die Elfen natürlich.«
    Diesel und ich sahen uns an.
    »Natürlich sind es keine echten Elfen«, sagte Elaine. »Sandy nennt sie nur so. Seine kleinen Elfen. Sandy ist ja so klug. Er hat sich was

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